Dienstag, 14. November 2023

Wie wird Rumänien sicher?

von Helmut


Da bei LePenseur nicht nur Österreicher lesen, sondern auch Leute aus Deutschland usw., so denke ich mir, dass mein Artikel auch für diese Leute nachdenkenswert ist. Meine Überlegungen habe ich im rumänischen facebook vorgestellt, betreffend eines von mir propagierten Austritts aus der NATO. Diese Gedanken mache ich mir seit einiger Zeit, besonders ab dem Zeitpunkt, als der Krieg in der Ukraine begann. Ich habe das alles beobachtet, die Massen an SUV, mit denen die armen Ukrainer ins EU-Gebiet, vor allem nach Rumänien, gekommen sind. Aber nur kurzfristig, weil sie fast alle nach Deutschland weiterfahren, wo es viel mehr Geld für sie gibt. Auch die Beobachtungen am Zoll habe ich registriert, wo Ukrainer mit Koffern voller US-Dollar ins Land kommen wollten, auch Busse, vollgestopft mit tausenden Stangen von unverzollten Zigaretten usw.

Aber ich weiß auch, wo und wie viele NATO-Angriffswaffen auf der rumänischen Seite vor der ukrainischen Grenze stationiert sind. Darüber wird in den Medien fast nie berichtet.

Hat irgendjemand in Rumänien Angst, dass die Russen kommen und zum Beispiel Klausenburg, eine Stadt in Siebenbürgen, besetzen werden? Oder dass sie die Fabriken in Craiova im Süden Rumäniens bombardieren werden? Das ist Unsinn. Die Russen haben absolut kein Interesse an Rumänien. Wenn es zu einem Konflikt kommt, dann nur, weil Rumänien ihn provoziert, so wie es die Ukraine getan hat.

Wie provoziert Rumänien? Durch die Stationierung von NATO-Truppen in Rumänien. Ich habe die Leser auf Facebook gefragt: Wer von Ihnen hat damals für die NATO-Mitgliedschaft Rumäniens gestimmt?

Sicherlich niemand, denn das Volk wurde nicht einmal gefragt!

Die Politiker haben das mit den Amerikanern abgesprochen, ohne den Rumänen eine Wahl zu lassen. Deshalb denke ich, dass das Volk gefragt werden sollte, ob es in der NATO bleiben will. Ich glaube, dass die Neutralität, wie sie von Österreich und der Schweiz aufrechterhalten wird, die beste Garantie für den Frieden ist.

Ich habe diesen Aufkleber im A5-Format und klebe ihn auf die Rückseite meiner Fahrzeuge. Vielleicht fangen die Leute in Rumänien einmal zu denken an. Ich mache keine Politik in diesem Land, aber ich bin dankbar, dass ich hier eine neue Heimat gefunden habe. Deshalb will ich nur das, was gut für dieses Land ist und vor allem: FRIEDEN.


Die Übersetzung der Aufschrift auf diesem Aufkleber:

Rumänien braucht Frieden!

NATO bedeutet Krieg!

Rumänien – raus aus der NATO durch Referendum!

Rumänien muss neutral bleiben! 
 

10 Kommentare:

  1. Wie steht es in Rumänien um das politische Bewußtsein und Engagement der Bürger?
    Gibt es da auch politische Stammtische, Bewegungen, Demos (Corona!), Vortragsveranstaltungen von Oppositionellen, kurz: politisches bürgerliches Engagement?
    Gibt es bereits eine patriotische und neutralistische Partei?
    Gibt es oppositionelle Zeitungen am Kiosk?

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  2. sollte es nicht heißen: neutral WERDEN?

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  3. Herrn K:
    Fangen wir mal mit den Antworten an:
    "Wie steht es in Rumänien um das politische Bewußtsein und Engagement der Bürger?"

    Das politische Bewusstsein beginnt langsam, sich zu prägen. Es waren auch hier immer die Roten und die Schwarzen, die einmal hü und einmal hott gesagt und getan haben. Derzeit sind sie in einer großen Koalition und machen einen Sch. nach dem anderen.

    Aber die Leute kapieren, dass es dem Volk immer schlechter geht und die Politiker ihre Versprechen nicht einhalten und sich dadurch die Taschen vollstopfen.

    Aber es steckt immer noch, besonders bei den Älteren, die Angst aus der Ceausescuzeit drin. Die meisten wollen sich nicht laut äußern, man schweigt und versucht, irgendwie durchzukommen. Dazu neigt der typische Rumäne dazu, sich gerne auf die Seite der Mächtigeren zu schlagen, und da hört auch mancher Politiker plötzlich "auf sein Gewissen" und wechselt die Partei.

    Es braucht noch einmal eine ganze Generation, bis sich das Bewusstsein grundsätzlich ändert. Aber gewisse Ansätze sind schon da.

    "Stammtische, Bewegungen, Demos,..." - ja, aber im lokalen Bereich. Ein gutes Beispiel ist meine Berichterstattung zu einem Problem in unserer Stadt:

    Teil 1: https://lepenseur-lepenseur.blogspot.com/2023/06/die-grunen-und-ihre-entfernung-von.html

    Teil 2: https://lepenseur-lepenseur.blogspot.com/2023/07/die-grunen-und-ihre-entfernung-von.html

    Es war eine kleine, aber eisern gefestigte Gruppe, die sämtliche Proteste organisiert hat, ich war auch mit dabei. Appelle, Offene Briefe an Präsidenten, an die Zentralen der Grünen in Zürich, Wien und Berlin, - alles für die Katz. Aber die vielen Petitionen an Brüssel, auch zu den rumänischen Abgeordneten im Parlament der Grünen Partei in Brüssel, etc. etc. - letztlich hat alles irgendwie geholfen, das gesetzte Ziel zu erreichen, das nur darin bestand, zu verhindern, dass ein bescheuerter Bürgermeister drangeht, den zentralen Platz in unserer Stadt mit über 100 Bäumen in eine Steinwüste zu verwandeln, weil das historisch begründbar ist.

    Wir wussten von Anfang an nicht, ob unsere Aktivitäten Erfolg haben, - und ich zitierte immer wieder Bertholt Brecht mit den Worten:
    "Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

    Und, - letztlich haben wir gewonnen. Gestern kam die Verlautbarung im lokalen TV, auch vom Bürgermeister, dass die Finanzierung dieser "Renovierung" des zentralen Parks von Brüssel zurückgezogen wurde.

    https://novatv.ro/2023/11/proiectul-de-reabilitare-a-centrului-istoric-a-ramas-fara-finantare-europeana/

    Ein kleines, aber typisches Beispiel für Rumänien. Lokal engagieren sich die Bürger, aber umfassend eher weniger. Das hängt mit der sehr unterschiedlichen Mentalität der einzelnen Regionen zusammen.

    https://www.directupload.net/file/d/7101/6gi39fbs_jpg.htm

    Der westlichste Typ dabei ist der Siebenbürger, wobei man Maramures, Sathmar, Kreischgebiet und das Banat dazunehmen kann. Diese Bewohner ticken ungefähr ähnlich. Aber in den anderen Gebieten gehen die Uhren anders.

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  4. Fortsetzung:
    Das heißt, es gibt eine Bewegung, die nennt sich "AUR" (Allianz der Vereinigung Rumäniens). Sowas wie die AfD in anderer Form. Mit dem Unterschied, dass sich diese Partei, obwohl sie angefeindet wird, nicht solche fauxpas leistet.

    Aber es gibt auch die andere Bewegung, und die unterstütze ich besonders: das ist die Autonomie von Siebenbürgen (und den von mir genannten angrenzenden Gebieten)und das geht in Richtung "Föderation". Das ist für mich die beste Möglichkeit, sich von der finanziell profitierenden zentralen Führung in Bukarest abzunabeln. Und diese Bewegung gewinnt immer mehr Anhänger.

    Es ist noch viel zu tun, hier in Rumänien, aber ich plädiere dafür die ausländischen Konzerne, die durch äußerst fragwürdige Verträge den Rumänen ihr nationales Eigentum genommen haben, zu enteignen (ÖMV, etc.). Der Kampf für die Wälder Rumäniens, auch unterstützt von ziemlich aktiven Gruppen, der wurde bereits halb gewonnen. Den Herrn Schweighofer wird man vermutlich bald aus Rumänien hinauswerfen.

    Chevron hat man davon überzeugt, dass man in Rumänien bei Fracking mit zuviel Widerstand rechnen muss, und hat den Schwanz eingezogen. Die Führung des Protestes oblag einem Deutschstämmigen. Fracking ist in Rumänien kein Thema mehr.

    Also, es geht schon was, hier in Rumänien aber immer nur lokal resp. regional bedingt.

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  5. Danke für den Bericht.

    Noch: Gibt es oppositionelle Zeitungen am Kiosk?
    Sowas, wie "Junge Freiheit", "Compact"-Magazin, "ef"-Magazin ... ?
    Werden die ggf. auch behindert?

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  6. Herrn K.
    Hab ich eigentlich nicht nachgeprüft. Wie sich das mir darstellt, wird an den Kiosken kaum etwas verbreitet, mit Ausnahme irgendwelcher Groschenromane oder Frauenzeitschriften.

    Das hängt damit zusammen, dass das, was brisant ist, alles übers Internet publiziert wird. Und da gibts genug. Es gibt eine Reihe von kritischen Seiten, die sich alles aufs Korn nehmen, was zu kritisieren ist. Es gibt auch einige Investigativ-Journalisten, die äußerst unangenehme Dinge aufdecken, - aber auch die bekommen keine Schwierigkeiten, solange sie sich auf Tatsachen beziehen.

    Im Vergleich zu Österreich oder Deutschland kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass wir in Rumänien bedeutend mehr Rede- und Meinungsfreiheit haben. Das wird durch den Artikel 31 der rumänischen Verfassung garantiert, und da bastelt niemand dran herum.

    Letztes Jahr im Sommer habe ich eine Woche lang an öffentlichen Plätzen Musik gemacht, über Playback. Hatte da ein Schild neben mir, aus dem hervorging, dass ich das deshalb mache, um zu testen, wie es in Rumänien mit der Meinungsfreiheit steht. Ich habe das der Stadtverwaltung per Mail angekündigt, dass ich eine Woche lang an verschiedenen öffentlichen Plätzen eine Stunde lang Musik mache, unter Bezug auf diesen Artikel 31 der rumänischen Verfassung.

    https://www.directupload.net/file/d/7101/d2hatz63_jpg.htm

    Kein Mensch hatte da irgendwas mit mir, - es kamen auch keine Ordnungshüter. In Deutschland hätte ich das höchstens 10 Minuten lang gemacht, dann wäre ich schon kassiert worden. In Österreich weiß ich es nicht. In Deutschland haben sie eine alte Frau strafrechtlich angeklagt, weil sie im Fenster dieses rote "Z" gemalt hatte. "Unterstützung einer kriminellen Vereinigung".

    Von einer Behinderung kann man eigentlich nicht sprechen, ich hab davon nichts gemerkt. Lediglich facebook als "Befehlsempfänger" gibt z.B., meinen Artikel mit diesem NATO-Thema in die hinterste Ecke, damit das so wenig wie möglich zu lesen ist. Die haben da irgendwelche Methoden, das unter "ferner liefen" zu handhaben.

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  7. Herrn Lechner:
    Ja, so muss es richtig übersetzt heißen.

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  8. Danke für die Antwort.

    Wie mächtig ist der "Artikel 31 der rumänischen Verfassung"?
    Gilt er auch für "Holokostleugnung" (also das Verbreiten unerwünschter Fakten)?
    Oder haben es die bekannten "interessierten Kreise" dennoch geschafft, ein Sondergesetz zur Unterdrückung der freien Forschung zu dem Thema durchzudrücken?

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  9. Dass dieser Blog in DIESEN Zeiten quasi täglich Kommentare freigibt, die gegen Shoa-Leugnung als Straftatbestand zetern, ist eine Schande. Auch wenn es natürlich passt zu der aktuellen Explosion an Judenhass.

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  10. Cher (chère?) Anonym,

    Nicht nur in DIESEN Zeit, sondern auch in anderen, herrscht auf diesem Blog grundsätzlich Meinungsfreiheit auch bei Kommentaren. Hier sind schon Trotzkisten zu Wort gekommen, hier entleeren geeichte Transatlantiker ihre Wortspenden über die Schönheit US-geführter und -angezettelter Kriege - also ist auch die Frage, ob ein bestimmtes Verhalten in einem anderen Land gesetzlich bestraft wird oder nicht, wohl noch eine zulässige.

    Sie können solche Fragen durchaus als Schande empfinden - und dies zu äußern steht Ihnen im Rahmen Ihrer Meinungsfreiheit selbstredend zu. So wie anderen eben, Fragen zu stellen, die Ihnen nicht konvenieren.

    Sie müssen sie ja nicht beantworten.

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