Freitag, 1. September 2023

Södolfland durchgeknallt

von LePenseur
 
 
Die Medien und Politdarsteller in Södolfland drehen hohl wegen ... eines Flugblatts aus dem Jahr 1987. Wie z.B. eine gewisse
 

»Wer so denkt, schreibt und redet ...«
 
Zunächst: wer »redet(e)« denn? Gibt es dazu irgendeinen Beweis (also: eine Tonaufzeichnung), außer den der blühenden Phantasie von Frau Schulze?

Wer »schreibt« (bzw. schrieb 1987)? — nun, das steht noch nicht endgültig fest ... ... aber egal: es wird schon einer gewesen sein ...

Wer »denkt« (bzw. dachte 1987)? Frau Schulze hat also nicht nur Phantasie sondern auch die Gabe des Gedankenlesens! Damit könnte sie bei Veranstaltungen spiritistischer Kreise erfolgreich auftreten und Geld verdienen — aber muß man sowas als rational denkender Mensch deshalb gleich ernst nehmen? Ich denke: nein.

Nach dem »wer« kommt logischerweise die Frage: und »was« wurde da geredet, geschrieben, gedacht? Nach Ansicht von Frau Schulze: 
 
»Antisemitismus klar und deutlich«

Na, dann sehen wir uns einmal dieses »Flugblatt des Schreckens«, das — so läßt sich auf Grund des medialen Getöses vermuten — offenbar unmittelbar hinter den Protokollen der Wannseekonferenz an Verwerflichkeit rangiert, einfach an ... und da ist es:


Das Flugblatt tauchte im Schuljahr 1987/88 in der Schultoilette auf. Es sollte anscheinend eine Satire zum damals laufenden „Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten” sein. Auch das Burkhart-Gymnasium in Bayern nahm daran teil.
Frau Niki Vogt, deren Artikel das vorstehende Zitat wie auch die Bilder entnommen sind, hat völlig recht, wenn sie dieses angeblich »antisemitische Flugblatt« als das bezeichnet, was es offensichtlich ist: als Satire. Die bekanntlich — wie wir schon von Kurt Tucholsky und erst recht seit dem Ziegenficker Böhmermann wissen — alles darf. Aber offensichtlich nur, wenn sie brav links ist ... 
 
Frau Vogt ist völlig zuzustimmen, wenn sie zu diesem Schüler-Elaborat anmerkt:
Wenn man es liest, fällt sofort auf: Es steht kein antisemitisches Wort drin, es wird auch nicht von „Juden“ gesprochen, es wird auch nichts verharmlost — im Gegenteil, es ist ein reichlich geschmackloses Gewitzel über Grausamkeiten in Dachau
Geschmacklos? Ja, sicher. Wie eben »Scherze« in Schülerzeitungen es nur zu oft sind! Geschmack setzt (nicht nur bei Wein und Spirituosen) meist einen gewissen »Reifungsprozess« voraus, und der steht Pennälern eben noch bevor. Aber »antisemitisch«? Lächerlich!

Wer reflexartig zur Antisemitismus-Keule greift, muß sich die Frage gefallen lassen, ob er damit nicht nur heuchlerisch einen ansonsten schwer zu erledigenden Konkurrenten ausschalten will (und genau danach sieht es hier aus!) — oder ob er bloß eine fixe Idee auslebt ... frei nach dem alten Witz, in dem ein Psychiater vor seinem Patienten einen Strich auf ein Stück Papier zeichnet und fragt: »Woran denken Sie, wenn Sie das sehen?«
Der Patient antwortet: »An nackte Frauen.«
Der Psychiater nickt bedächtig und zeichnet einen Kreis aufs Papier: »Und dabei?«
»An nackte Frauen.«
Der Psychiater zeichnet nun ein Dreieck und fragt: »Und woran dabei?«
»An nackte Frauen, natürlich!«
Der Psychiater seufzt: »Nackte Frauen scheinen bei Ihnen eine Art von fixer Idee zu sein.«
Der Patient protestiert: »Na hören Sie! Wer hat denn all diese Schweinereien aufgezeichnet — Sie oder ich…?«
 
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P.S.: Ach ja — und Wikipedia ist nicht einmal intelligent genug zu erkennen, daß es sich bei dem obigen Flugblatt kaum um ein »Auschwitz-Pamphlet« handelt, sondern um ein »Dachau-Pamphlet« (wenn man dafür schon diese etwas schräge Kategorisierung anwenden will). Aber die Verbindung von de.wikipedia.org und Zeitgeschichte sorgt eigentlich fast immer für Unsinn, wie wir wissen ...

4 Kommentare:

  1. "... offenbar unmittelbar hinter den Protokollen der Wannseekonferenz an Verwerflichkeit rangiert, einfach an ..."

    Ich sitze hier zwischen allen Stühlen und bin erstaunt über die Unbildung - oder dem Willen, Lügen zu glauben? - der geistigen Elite Deutschland und Österreichs.
    Wer hat Europa mehr zerstört, die Linken oder die Konservativen (Christen!), die jede noch so grob ersonnene Feindpropaganda aufgeschlürft und verinnerlicht haben, ohne ihren Nächsten, die widersprachen, je ein Ohr geschenkt zu haben.

    Ich möchte ja höhnisch fragen, "Welches Schweinderl hätten's gerne?" - oder: "Welche Version dieses supertuper-echten Protolls meinen's denn?"

    Offensichtlich nie ein Buch aus rechter "Schmuddelecke" angefaßt? Der Hamburger Türke wußte wohl ganz genau, warum er die Deutschen so verachtenswert nannte ...

    NS: Und wer die "Nürnberger Prozesse" als rechtsstaatlich ansieht, darf gerne auch die vom US-Freunderl "Väterchen Stalin" als rechtsstaatlich ansehen. Und der möge über heutiges Unrecht nicht jammern!

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  2. Cher K.,

    im gegenständlichen Artikel geht es um ein Flugblatt, das ich, um die Absurdität der Vorwürfe an Aiwangers Adresse zu illistrieren, ironisch mit den sattsam bekannten "Protokollen der Wannseekonferenz" verglichen habe (ich hätte auch den Kampf des Föhrers nehmen können, aber der ist als dickes Buch irgendwie nicht so gut vergleichbar mit einem Zettel in Schreibmaschinschrift ...).

    Und Ihren galligen Nachsatz

    Und wer die "Nürnberger Prozesse" als rechtsstaatlich ansieht, darf gerne auch die vom US-Freunderl "Väterchen Stalin" als rechtsstaatlich ansehen

    verstehe ich überhaupt nicht. Stalin lassen wir mal außen vor — daß ich den wirklich nicht schätze, darf ich als bekannt voraussetzen. Und bszügl. Nürnberg: Dazu habe ich erst vor wenigen Wochen inter alia zur Problematik der "Nürnberger Prozesse" Stellung bezogen. Und nein, in diesem Artikel noch ein neues Faß "Protokolle ..." aufzumachen, habe wirklich keinen Gusto ...

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  3. Lieber Blogherr!

    Verzeihen Sie mir bitte, daß manche Sätze mich triggern.
    Denn, daß viele intelligente Landsleute nicht automatisch begriffen haben, daß man die Behauptungen der Feinde nicht ungeprüft glaubt und die eigenen Landleute der bösartigen Lügerei zeiht ohne sie anzuhören, ist mein Lebenstrauma. Da wird man leicht zum Misanthropen.


    "... im gegenständlichen Artikel geht es um ein Flugblatt, das ich, um die Absurdität der Vorwürfe an Aiwangers Adresse zu illistrieren, ironisch mit den sattsam bekannten "Protokollen der Wannseekonferenz" verglichen habe ..."

    Ich finde sogar dann, wenn deutliche Bezüge zum hl. Holokost im Text wären, wäre es unerheblich, denn in der damaligen Zeit haben viele einfache Leute über den Holokost und das hl. Auschwitz noch ziemlich respektlose Witze gemacht. Die Dressur bzw. Konditionierung war noch nicht so effektiv, wie heute.
    Das DEKADENTE und Verwerfliche ist ja, daß man Schriften nicht mehr aus ihrer Zeit sehen kann - wie die Worte "Neger oder gar "Nigger" -, selbst wenn nicht gehässig gemeint sind, und nur mit heutiger "Sensibilität" liest und hysterisch verdammt.
    Leider ist Aiwanger als brd-typisches Weichei und Wendehals jemand, dem ich solches Unrecht gerne an den Hals wünsche.


    "Und bszügl. Nürnberg: Dazu habe ich erst vor wenigen Wochen inter alia zur Problematik der "Nürnberger Prozesse" Stellung bezogen."

    Muß mir urlaubshalber entgangen sein? Doch es ehrt Sie und ich werde den Beitrag gleich nachholen.

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  4. Da fingen an zu quaken / zwei Frösch' in grünen Jacken. Der eine quakt: Der K hat recht! Der andere quakt: Penseur hat recht! --- Was? Schrien die beiden Disputaxe. Was ist das da für ein Gequakse? Der Streit erlosch. Ein jeder nimmt sich einen Frosch - der schmeckt ihm gar nicht schlecht.
    Tja, denkt der Schuhu - so bin ich! Der Weise schweigt - und räuspert sich.


    Sollte der Schuhu absolut und unbedingt Partei ergreifen sollen - er muss eben nicht - dann für K.

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