Samstag, 1. Juli 2023

»Mein Wochenende mit Jewgenij Prigoschin«

von LePenseur
 
 
... übertitelt sich ein höchst lesenswerter Artikel von Gert-Ewen Ungar bei den Neuland-Rebellen:

Die Aufregung war vor allem medial. Hätte ich die Glotze nicht angemacht, hätte ich vermutlich gar nichts vom sogenannten Putsch mitbekommen. In Moskau blieb nämlich alles ruhig.Ich habe das in einem Tweet auch so festgehalten und wurde prompt dafür beschimpft – wie das auf Twitter nunmal so ist. Mir wurde unter anderem vorgeworfen, nicht wahrheitsgemäß zu berichten. Das ist natürlich schon einigermaßen erstaunlich. Da sitzt jemand mit seinem Handy in Deutschland mit dem Handy und erklärt mir in Moskau, was in Moskau gerade passiert, was es zu sehen gäbe und wie ich darüber gefälligst zu berichten habe. Nun gut.

Im Fernsehen wurde eine Ansprache Putins angekündigt, die dann auch kam. Putin war ziemlich sauer, er sprach von Verrat. Er forderte die Söldner auf, es sich noch einmal zu überlegen. Sie seien in die Irre geführt worden. Gleichzeitig hob er ihre Verdienste im Kampf hervor.

In ihrer Differenziertheit ist diese Rede ein ganz erstaunliches Dokument und unter-scheidet sich von den Ausfällen deutscher Politiker gegen Menschen grundlegend, die die Regierungspolitik kritisieren. Dabei sind in Deutschland die Anlässe für die Beschimp-fung der Deutschen von der politischen Kanzel herab deutlich geringer. Weder “Covidioten” noch “Reichsbürger” sind bisher im Panzer Richtung Berlin gefahren. Der Bundeskanzler wird jedenfalls deutlich schneller ausfallend als Putin und um die Fähigkeit zur Differenzierung steht es im politischen Establishment Deutschlands ohnehin schlecht.

Recht interessant, daß die Einschätzung eines Mannes »vor Ort« so deutlich von jener der selbst-ernannten »Kremlologen« — einer Spezies, die an durchgeknallter Selbstüberschätzung und Arroganz wohl nur von den »Adelsexperten« (und -innen) der Öffentlich-Rechtlichen überboten wird, die bei div. Krönungen und Hochzeiten ihr schwer erträgliches Unwesen treiben.

Während bei uns, ganz fern vom Schuß, die Meinung vorherrscht, daß Putin eigentlich schon gelähmt und scheintot (oder besser: scheinlebendig!) im Bunker sitzt, dürfte das in Rußland anders wahr-genommen werden. Pech für die Russen, kann man da nur sagen — wenn die nicht nach der Pfeife der Lücken- & Lügenmedien tanzen wollen, dann haben sie wohl ihr Schicksal verdient, unter dem pöhsesten Hitler-Clon aller Zeiten dahinvegetieren zu müssen, statt unter Scholzens, Habecks und Baerbocks glückbringender Führerschaft zu prosperieren ...
 
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P.S.: Warum eigentlich hört man bei uns so wenig von den neuerlichen Massenprotesten in Frankreich? Da wurden immerhin ca. 4000 Gebäude und Autos in Brand gesetzt! Die Berichterstattung darüber ist hingegen eher ... ähm ... bescheiden. Tja, warum wohl? Will man etwaige Verhandlungen von Macron mit Herrn Prigoschin zwecks Niederschlagung drohender Aufstände durch Wagner-Söldner dadurch nicht torpedieren ...?

10 Kommentare:

  1. Gert Ewen Ungar? Nie gehört. Also Internetsuche angeworfen und binnen 10 Minuten kommt da einiges an Seltsamkeiten zusammen.

    Beispielsweise, dass er eigentlich Günther Wagner heisst, 1969 in Berlin-Neukölln geboren, in Frankfurt/Main Philosophie und Germanistik studiert, also nichts Vernünftiges gelernt hat. Daher musste er wohl oder übel "Journalist" werden. Aber nicht irgendeiner, sondern laut seinem Twitter-Profil Redakteur bei RT DE, wohnhaft in Moskau. RT (früher "Russia Today") ist bekanntlich ein russischer Staatssender, zuständig für die Aussenwirkung des Kreml, und das DE (für "Deutsch") zeigt die Zielrichtung an.

    Auf VK (das russische Facebook) schreibt der Günther als Gert-Ewen Ungar unter anderem folgendes:
    "Ich vermisse Deutschland nicht, es verfolgt mich im Gegenteil im Traum.
    Russland erlebe ich als freier und weit weniger repressiv."
    Dort verrät er uns am 5. Juni nebenbei, dass er auch in der Комсомольская правда - KP.RU schreibt. Der Mann ist also hervorragend vernetzt in der Moskauer Staatspresse.

    Bei dielinke-lausitz.de finden wir einen Link auf einen Auftritt von Günther bei einer Kundgebung der Partei "die Linke", getarnt als "Friedenskoordination Berlin" am 18.2.2022 in Berlin (nebenbei: 6 Tage vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine):
    Gert-Ewen Ungar - Peace Rally /Sicherheit für Russland ist Sicherheit für unser Land! Berlin 18.2.
    https://www.youtube.com/watch?v=Z3djzRunLJs&ab_channel=antikriegTV
    Wer es schafft, sich das Gestotter bis zum Ende anzuhören, wird an SED-"Botschafter für den Frieden" seligen Andenkens erinnert. Kurz gesagt, reden kann er noch weniger als schreiben.

    Und dieser Mann will uns einreden
    "Hätte ich die Glotze nicht angemacht, hätte ich vermutlich gar nichts vom sogenannten Putsch mitbekommen."
    Das ist so, als wollte uns Armin Wolf einreden, er hätte von H.C. Straches feuchtfröhlichem Ibiza-Abend erst aus dem ORF erfahren.

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  2. Die Massenproteste in Frankreich sind ja linke Aktionen der Woken, weil ein weißer Polizist einen afrikanischen Fahrerflüchtigen erschossen hat. Dann sind unsere MSM wohl rechts, wenn sie kein Interesse haben, über diese machtvolle linke Volksbewegung zu berichten.

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  3. @Rizzo Chuenringe

    Ich kenne diesen Herren jetzt ebenfalls nicht.
    Aber seiner Ausbildung und Vita nach könnte er ebensogut bei Radio Liberty, der Deutschen Welle, CNN oder BBC arbeiten.

    Als westlicher Regierungspolitiker oder auch nur als Abgeordneter wäre er vielleicht sogar überqualifiziert.
    Fachlich wie moralisch.

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  4. Bin gerade wieder im Ausland, auf der Datsche. HIER glotze ich TV, meist Servus.TV, Oe24 und Oe2.
    Also, die bringen was von Frankreisch! Und wißt ihr was? Ich genieße die Bilder!
    Möge Franzeisch brennen!
    Geliefert, wie bestellt. Ihr wolltet Multikulti, ihr dämlichen Demokratten?
    Ihr bekommt Multikulti, auch Multikrimi genannt.

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    1. Erinnere mich noch gut an Ex-Präsident Sarkozy, der die Präsidentenwahl mit dem Versprechen gewann, „das linke Gesindel in den Vorstädten wegzukärchern“. Hätte er mal besser gemacht, statt sich als Maulheld zu erweisen. Jetzt muss gnadenlos durchgegriffen werden. Null Toleranz mit dem linken Gesindel.

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  5. 6 Tage vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine ---

    Diesem "Überfall" ging so dieses und jenes voraus. Wie beim Einmarsch Adolfs im September 1939, und dem Einmarsch der Vietnamesen in Kambodscha Ende 1979, ebenfalls so dieses und jenes vorausgegangen war. Partei ergreifen muss ich deswegen noch gar nicht.

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  6. Die Proteste der "woken Linken" in Frankreich...

    https://gatesofvienna.net/2023/07/kill-the-kuffar/

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    1. @Sandokan: eben! Genau das ist doch die neurechte These.

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  7. Geschätzter Anonym 02 Juli, 2023 09:16

    Sie erinnern mich an einen Hund der seinem eigenen Schwanz hinterherjagd.

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  8. Ich habe dazu überhaupt nichts gesagt. Aus einem einfachen Grund:

    Ich lebe im schönen Siebenbürgen. Das ist in Rumänien (für den, der's nicht weiß). Bei uns gibts keinen Krieg, aber Rumänien ist ein Mitglied der NATO. Deshalb wird hier in Rumänien von den bezahlten Medien (und das sind die meisten) nur das berichtet, was der Präsident, Herr Johannis, vorgibt.

    Nun hat man auch das Internet. Da gibts die verschiedensten Versionen, nicht nur über den Penseur, auch über alle anderen möglichen Kanäle. Nun ist es so, dass wir hier in unserer Kleinstadt auch Russen und Ukrainer haben. Nicht viele, aber doch einige. Wenn ich die nun frage, was dort abgelaufen ist, dann müssen sie passen. Sie sagen klar, sie wissen es nicht.

    Ich müsste nun in diese Krisenregion fahren, um da Authentisches herauszukriegen. Aber diese Mühe kann man sich sparen. Auch diejenigen, die im Donbass leben, wissen da nichts Genaueres darüber, soviel konnte ich bereits in Erfahrung bringen.

    Das heißt für mich soviel: Der ganze Zauber beruht auf politischem Rollenspiel, das bei militärischen Konflikten gang und gebe ist. Die eine Seite behauptet das, die andere Seite behauptet das Gegenteil. Vielleicht kann man maximal 30% der Informationen beweisen und belegen. Das genügt offensichtlich vielen, um daraus dann einen Pullover zu stricken.

    Ich weiß nur soviel, dass ich nichts weiß, das habe ich von Sokrates gelernt. Und da soll ich mir nun den Kopf zerbrechen, was Wagner oder Putin da fabriziert haben? Vieleicht kommt die Wahrheit mal heraus, nach 10 Jahren, oder auch gar nicht, wie bei JF Kennedy.

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