Montag, 5. Juni 2023

Am 5. Juni 1963

von LePenseur
 
 
 
... (also heute vor sechzig Jahren) trat der britische Heeresminister Baron Profumo zurück, nachdem er zugeben mußte, mit einer gewissen Miss Keeler (die auch mit dem Marineattaché der sowjetischen Botschaft ... ähm ... attachiert war) ein Techtelmechtel gehabt zu haben, was er aber dem Parlament gegenüber zuvor bestritten hatte. Vor sechzig Jahren hatte man also noch den Anstand, wegen einer Lüge über eine Affäre zurückzutreten (ein Bill Clinton bspw. ließ ihn später vermissen, aber das nur nebenfüglich ...).

Auf einem Blog, der sich vorzugsweise mit Kunst und Architektur beschäftigt, fand ich nicht nur obiges Doppelporträt von Baron Profumo und Christine Keeler in einem Artikel über Cliveden House,  ein höchst eindrucksvolles Landschloß — ursprünglich vom 2. Herzog von Buckingham als Jagdschloß errichtet ...

 
...sondern auch eine hübsche Zusammenfassung der ganzen Profumo/Keeler-Story:
[T]he Profumo Affair, an event that rocked all British countries in 1961, had started at Cliveden. There was a summer party at the Cliveden estate of 3rd Viscount William Astor in 1961; this was the very same weekend that Stephen Ward, Astor’s resid­ential osteopath, had a party. Lord Astor’s friends were mainly aristoc­ratic eg the Conservative politician and British Secretary of State for War John Profumo (1915–2006). Ward’s friends were less than aristo­cratic, including the sexy dancer Christine Keeler and her lover, the Russian military attaché Yevgeny Ivanov.

To cool down from the summer heat, Lord Astor walked his guests to over to the family pool where Profumo caught a sight of Christine Keeler swimming naked. It was love at first sight! Through Ward’s connections, the very married Profumo began an affair with Keeler, and rumours of their involvement soon began to spread. In March 1963 Profumo lied about the affair to Parliament, stating that he had never had sexual relations with that woman, with Miss Keeler. A short time later Profumo resigned, admitting with deep remorse that he had deceived the House of Commons.

The real tragedy was not that extra-marital sex took place at Clive­den House, nor that the British Secretary of State for War was forc­ed to admit that he had deceived Mrs Profumo. The real tragedy for the Conservatives was that the scandal led to the eventual downfall of Prime Minister Harold Macmillan’s government. The op­p­os­ition Lab­our Party soon defeated the Conservatives in a national elec­tion.

The personal results were strangely unequal. Profumo began a career in charity and was honoured by the queen in 1975 for his work. He never spoke about politics in public again. Step­hen Ward was con­victed on two counts of living off immoral ear­nings, took an over-dose of sleeping pills and died three days later. After Christ­ine Keeler’s release from prison in 1964 and two brief marriages, the ex-showgirl largely lived alone.

It was never proven that Yevgeny Ivanov had attempted to entrap Pro­fumo or to use Keeler as an agent. And Profumo’s relationship with Ms Keeler was never proven to lead to a breach of British national sec­urity in Russia. Ivanov was recalled to Moscow in Dec 1962 and although his naval career continued back in the Soviet Union, he was assigned to a distant fleet well away from the centres of power. 
Habent sua fata mansiones ... 

Ach, ja — nicht nur Häuser, auch Stühle haben ihre Geschichte. 
Jenes Photo von Christine Keeler, rittlings auf einem solchen, katapultierte den schon damals international anerkannten Designer Arne Jacobsen und den von ihm entworfenen Stuhl Modell 3107 zur Berühmtheit. Der tatsächlich verwendete Stuhl stammte jedoch nicht von Jacobsen, sondern war eine Kopie, die Morley vorher billig erstanden hatte 
... schreibt Wikipedia.


Wie kam es zu diesem Photo? Nun, auch hier sei auf die Datenhalde Wikipedia verwiesen:
Auf dem Höhepunkt der Profumo-Affäre 1963 stand Keeler dem Fotografen Lewis Morley Modell. Die Bilder der Fotosession, die einen dann jedoch nicht verbreiteten Film mit dem Namen The Keeler Affair promoten sollten, wurden weltbekannt. Keeler hatte sich ursprünglich vertraglich verpflichtet, für Nacktfotos zu posieren, um dem Film eine größere Publizität zu verschaffen, war davon inzwischen aber nicht mehr begeistert. Der Fotograf Morley überzeugte sie schließlich davon, rittlings auf einem Sperrholzstuhl Platz zu nehmen. So war sie zwar nackt und der Vertrag damit erfüllt, der größte Teil ihres Körpers wurde jedoch durch die Rückenlehne verdeckt.
Habent sua fata sediles ...😉

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