Die Luft wird bald genug brennen. Leider. Alfred Hitchcock nannte als Zutaten seiner Filme die Spannung und die Überraschung. Spannung ist die Zeit, in der der Zuschauer weiß, dass etwas Schreckliches passieren wird. Die Überraschung ist nur ein kurzer Knall, ein Blick auf ein Messer oder ähnliches, bevor jemand verstümmelt auf dem Boden liegt. Bleierne Zeiten sind spannend. Sie zehren einen aus, sind unerträglich und im Nachhinein waren es die guten Zeiten. Im Nachhinein liegt man blutend auf dem Boden.
Der Weg aus der Schwärze wäre das offene Gespräch, die offene Fehlersuche, gerne auch mit Amnestie. Das ist mein Verhandlungstisch. Auch wir haben doch etwas anzubieten. Ein Abtritt in Würde als Preis für den Neuanfang. Geschmeidiger als eine Farbenrevolution wäre eine Entschuldigung für den Jeder-ist-ein-Nazi-Zirkus und Neuwahlen mit einem Wahlrecht, dessen Fokus auf die Direktbesetzung einzelner Ämter durch unabhängige Kandidaten läge.
Man kann sich auch mit Zynismus in die Sackgasse begeben. Unsere Eliten wollen niemanden töten. Das ist eine sehr kleine gemeinsame Basis, aber es ist eine.
Aprospos bleiern. Die neue Chefredakteurin der BILD Marion Horn gewann 2018 die deutsche Journalistenauszeichnung „Bleipreis“. Kein Scheiß. Das Ding heißt echt im besten Denglisch „LeadAward“! Warum so verlegen? Warum nicht „Führpreis“? Man sagt doch auch „Führerschein“. Wobei man in der philosophischen Intellektuellenmetropole Berlin, wo man nicht parken darf und fahren erst recht nicht, ersatzweise ein „Führersein“ hat. Die Philosophierenden in der Jury könnten doch als Journalistenkategorie die „irre Führende“ ausrufen.
Anja Reschke hat ihre Show übrigens voll auf ARD-Kurs geführt. Bürgernähe ist doch Irrelevanz und wer will nicht abends was über den TÜV hören? Sie fing an mit einer Big Band und einem Laufsteig, sitzt jetzt an einem Schreibtisch und wird in der Logik der ehernen ARD/ZDF-Progression als nächsten Schritt einen Herd vor sich stehen haben. Ob das noch Feminismus ist, muss jeder selbst für sich entscheiden.
„Die Einschläge kommen immer näher“: In dieser gewohnt apokalyptischen Prophetie lässt sich das ganze Geschäftsmodell des Penseur-Blogs und vieler Verschwörungsschwurbler festhalten. Eigentlich seit er diesen Blog betreibt, verkündet uns der Penseur, dass die Einschläge immer näher kommen. Die USA dürften gar nicht mehr existieren, wären die diesbezüglich als historische Notwendigkeit hier prophezeiten „Einschläge“ gekommen. Sie blieben aber ebenso aus wie alle anderen Untergänge auch. 😁
AntwortenLöschen@Chronist
AntwortenLöschenEs ist schon eine Ironie, so etwas ausgerechnet von jenen zu lesen, die tagtäglich den Untergang der Demokratie und die Gefahr des Faschismus an die Wand malen.
Ganz zu schweigen von der angeblichen Klima-Apokalypse.
@Sandokan: Da haben Sie was verwechselt. Die Gefahr des Faschismus habe ich noch nie beschworen, weil es die nicht gibt. Das höre ich nur von Ihnen und all den Russland-Trollen, die in der Ukraine „gegen den Faschismus“ kämpfen.
LöschenKlassiker bezüglich Anja Reschke.
AntwortenLöschenOliver Janich: "Lügen Sie bewusst oder haben Sie nicht recherchiert?" 😆
Von welchem "Geschäftsmodell" sprechen Sie Chronist?
AntwortenLöschenIch bin hier freiwillig und bisher hat von mir noch niemand irgendetwas verlangt!
Worin liegt also das Geschäft? In der angeblichen Apokalypse? Die kann ich woanders auch haben - bspw. bei der "letzten Generation".
MfG Michael!
@Chronist
AntwortenLöschenDarum auch das Demonstrativpronomen im Plural "jenen".
Wobei ich fürchte, irgendwie gehören Sie doch zu diesen üblichen Verdächtigen. ;)