Warum nur? Dazu muss ich etwas ausholen, wobei meiner Meinung nach die Schuld einzig und allein im Bildungsbereich zu finden ist, aber unsere Regierung nimmt wahrscheinlich wieder einmal in einer undurchdachten Hau-Ruck-Aktion viel Geld in die Hand (dass es sich dabei um unsere Steuerlast handelt, ist ihnen nicht einmal bewusst) und Kampagnen initiiert zur Stärkung des Handwerks. Aber welcher Maturant will schon eine unterbezahlte Lehre beginnen?
Als ich Anfang der 60-er Jahre ins Gymnasium ging, bereitet mein Lehrer-Vater den Nachbarsohn und mich auf die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium vor (ja, so etwas gab es damals) und wir zwei waren aus dem 2.000-Seelen -Dorf die einzigen, die damals eine als „Eliteschmiede“ gesehene Bildungsstätte besuchen durften. Alle anderen übernahmen entweder den Hof oder erlernten ein Handwerk. Heute wahrscheinlich ginge die Mehrheit ins Gymnasium oder in einer andere AHS, wissend, dass ihnen, wenn sie sich nicht als Vollidioten outen würden, die Matura so gut wie sicher wäre. Nebenbei noch erwähnenswert, dass von den 43 Erstklässlern meiner Klasse nur 15 die Matura schafften — damals die Norm, weil eben der Zugang zur Universität nur den Intelligentesten vorbehalten war. Und schlecht?
Das Verhältnis hat sich gedreht — jeder Menge Maturanten stehen heute nur wenige Handwerker gegenüber.
Wenn jetzt all diejenigen, die den Zugang zur Universität geschafft haben, etwas Sinnvolles studierten, wäre es in Ordnung, aber trotz Matura haben viele - und das steht außer Zweifel - nicht den Intellekt, Medizin, Jus, Maschinenbau oder Holzfasertechnologie zu studieren, sondern sich als Alternative sich Politologie, Soziologie, Publizistik oder Politische Kommunikation zuwenden mit dem Ergebnis, meist keinen Job zu finden oder vom Staat (a.k.a. Steuerzahler) in irgendeiner Art und Weise alimentiert zu werden.
Wenn ich mir am Land, wohin ich mich vor Jahren zurückgezogen habe, all die hart arbeitenden Handwerker anschaue, dann erkenne ich, dass die jeden „Pseudoakademiker“, der nicht bei einer Partei seinen Gnadenhof gefunden hat, auslachen, denn sie alle haben ihr schuldenfreies Haus, Geld auf der Kante, weil sie eben hart arbeiten, ihre Berufe Mangelware sind und man sie gerne für ihre Arbeit würdig entlohnt. Des weiteren müsste man wieder Studiengebühren einführen, zwar nicht für Tech-nische Studien, Medizin oder andere Mangelberufe, sondern für die sogenannten Orchideenstudien, denn ich sehe nicht ein, dass man auf Kosten der Allgemeinheit „Gender“ studiert, damit nie wertschöpfend sein kann, aber mit den Ergebnissen die Bevölkerung drangsaliert und belästigt. Weiters wird jeder Student vor der allerersten Vorlesung schriftlich darüber informiert, dass er, sollte er sich der Politologie, Soziologie, Gender-„Science“ oder Politischen Kommunikation zuwenden und nach seinem „Master“ arbeitslos sein, keine wie auch immer geartete Alimentieren durch Vater Staat erwarten kann. (Er kann aber noch immer „Hausmaster“ werden, in den NL sogar ein eigenes „Studium“ — Facility-Management)
Und ein großes Hindernis für Handwerksbetriebe sind die enormen Lohnnebenkosten, an denen man arbeiten müsste und an den zu niedrigen Anfangsgehältern.
Conclusio: An den politisch Verantwortlichen läge es, die Berufsentscheidung der Jugend zu lenken und indirekt durch Maßnahmen zu beeinflussen, dann kann man den Arbeitsmarkt richtig auffüllen und nicht am Bedarf vorbei zukünftige Dauerarbeitslose produzieren.
PS: Saß letztens bei einer Feier einer jungen, äußerst hübschen Frau gegenüber und habe sie — blöd wie ich einmal bin — gefragt, ob sie in der Verwaltung arbeite.
Nix da, sie hat erst die Ausbildung zum Fleischhauer gemacht, mit Transportern die Ware ausgeliefert, Gefallen daran gefunden, danach LKW-Führerschein, und jetzt fährt sie für ein großes Transport-unternehmen als Trucker-Babe auf Baustellen.
Taugt mir, die junge Frau, die wahrscheinlich nie beim AMS anstehen muss.
Betreffs Fachkräftemangel.
AntwortenLöschenMinister Kocher hat offenbar schon an Umschulungsmaßnahmen zum Softcore Pornographen... Popographen... äh, Photographen teilgenommen.
https://www.youtube.com/watch?v=D50reKS2Wag
https://twitter.com/mseidl75/status/1463924600362967047/photo/1
https://twitter.com/edtstadlerspo?lang=bg
https://www.youtube.com/watch?v=lLUuyyXX5fY
ein Ex-Model mit eigenem Transportunternehmen:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=LELx8k0ArXs
"...welcher Maturant will schon eine unterbezahlte Lehre beginnen?"
AntwortenLöschenDer Aspekt ist, so glaube ich, weniger ein Problem.
Gerade die Lehrlinge verdienen bereits ihr eigenes Geld (und zahlen bereits in ihre Pensionskasse ein).
Studenten können natürlich auch etwas dazu verdienen, aber das passiert wohl id. Regel eher bereits im fortgeschrittenen Studium.
Und gerade interessante Jobs (mit Anknüpfungspuntk zum Studium) sind meist eher schlecht bezahlt, wenn man überhaupt etwas bekommt.
Manche Unternehmen suchen derart händeringend nach Lehrlingen, dass sie sogar den Führerschein finanzieren.
Und auch die Matura nachzuholen wird ja gefördert.
Das eigentliche Problem ist eher ein gewisser Standesdünkel einerseits (jeder orientiert sich - vermeintlich - gesellschaftlich nach oben) und andererseits eine verfehlte Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik.
Wozu auch die fragwürdige Akademisierung vieler Berufsfelder gehört.
Selbst die Wikipedia hat bereits einen Artikel namens Überakademisierung.
www.google.at/search?q=Akademisierung+vieler+Berufsfelder
Das Problem ist also seit Jahren bekannt, dagegen getan wird aber nur wenig, eher im Ggt.
Braucht es beispielsweise wirklich "studierte" Kindergärtnerinnen?