von LePenseur
Am 21. April 1918 wurde die Symphonie classique von Sergei Sergejewitsch Prokofjew im damaligen Petrograd (später dann Leningrad, und nun wieder St.Petersburg genannt) uraufgeführt:
LePenseur gesteht: verglichen mit den Symphonien von Joseph Hadyn (die dem Komponisten laut eigenem Bekunden vor Augen bzw. Ohren standen) ist das Werk ein etwas blässlicher Aufguß — und war auch bei weitem nicht so »originell«, wie es uns aus heutiger Sicht erscheinen mag.
Denn »Neo-Klassik« haben andere, m.E. größere, Meister als besagter Sergei Sergejewitsch schon vor ihm zelebriert — etwa ein Richard Strauss in seiner Ariadne auf Naxos (hier handlungskonform etwas romantisch konnotiert — man musiziert nicht ungestraft in Sachen Liebe & Tod, schon gar nicht, wenn die Wiener Philharmoniker mit James Levine unterwegs sind ...) oder noch mehr in seiner spritzig-witzigen Bühnenmusik zum Bürger als Edelmann (hier ganz ohne jede Kühle vom Arctic Philharmonic gespielt).
Doch zurück zu Prokofjew: zweifellos ist seine »Erste« ein gutes, solide gearbeites Stück Symphonik, das gegenüber seinen späteren Symphonien zweifellos den Vorzug großer »Zugänglichkeit« aufweist! Hätte er nur mehr davon geschrieben, mein Herz wäre ihm zugetaner ...
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P.S.: wer etwas wirklich »Klassisches« hören will: vor 45 Jahren nasführte der polnische Komponist Krzysztof Meyer 1977 sein Publikum mit einer angeblichen Mozart-Symphonie in D-dur, die so »echt« klang, daß man sie wirklich dem Salzburger Großmeister als, zugegeben, etwas schwächeres Werk zutrauen wollte — oder wenigstens seinem bis heute leider weitaus unbekannter gebliebenen, doch in Joseph Haydns kundiger Einschätzung Mozart einzig ebenbürtigen Konkurrenten Joseph Martin Kraus (die beiden teilen sich, makaberes Detail, Geburts- wie Todesjahr), wofür dessen Symphonie in C-dur schon Beweis genug ist, der als Hofkomponist im fernen Stockholm »versauerte« ...
Habent sua fata symphoniæ ...
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