Samstag, 6. November 2021

»Die Demokratie zum Schutz der Demokratie verbieten«

 von LePenseur
 
 
Steiler Satz — aber exakt das läuft gerade, und zwar nicht im Kino, sondern ganz real. Und wird in einem lesenswerten Artikel von Flo Osrainik thematisiert:
Die Herrschaft der Willkür
 
Die einzige Freiheit, die heute noch unbegrenzt gilt, ist jene der Mächtigen, unsere Freiheit nach Belieben einzuschränken.

Wenn Jürgen Klopp, die CSU und die Lufthansa einer Meinung sind — wäre es da nicht vermessen, eine andere zu äußern? Schließlich handelt es sich bei diesen dreien um Leuchten unseres zeitgenössischen geistigen Lebens. Da stellt der Fußballtrainer Impfverweigerer ins Abseits, die Christsozialen kanzeln ein gegen sie gerichtetes Volksbegehren als quer-denkerische Ketzerei ab, und die Fluglinie hält es für guten Service, ihren Passagieren bei Zuwiderhandlung gegen diverse Hygienevorschriften Strafen anzudrohen.
Chapeau! Touché!

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P.S.: die Seite rubikon.news ist durchaus als »durchwachsen« zu beurteilen. Vernünftiges steht neben nebuloser Naivität etc. ... aber heißt das, daß man Vernünftiges nicht lesen soll, nur weil daneben anderes zu finden ist? Das wäre doch — unvernünftig ...

3 Kommentare:

  1. cher Le Penseur

    Sie bezeichnen die Seite Rubikon.news als durchwachsen.

    Ich selbst habe mir einige Artikel dieser Site ausgesucht, natürlich von namhafte Autoren, sehe dabei aber eine exakte Beschreibung der derzeitigen Verhältnisse ohne jegliche Verschwörungstendenz.

    Natürlich bin ich bei der Auswahl von Artikeln für meine Hp kritsch, was glaubhaft ist und was nicht.

    Deshalb würde ich gerne als Beispiel wissen, welche Artikel dieser Site Sie als "durchwachsen" sehen, um noch besser filtern zu können.

    cordialement, Nightbird

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  2. Chère Mme. Nightbird,

    wenn bspw. im Artikel "Der Alpenfaschismus" zu lesen ist:

    Konkret überzieht die österreichische Regierung eine bereits bestehende sozial hierarchisierte Klassengesellschaft mit einer neuen Disziplinierungstechnik, der 3G-Regel am Arbeitsplatz. Diese Maßnahme gibt sich auf der ideologischen Seite klassenübergreifend nach dem Motto „Ich kenne nur noch Geimpfte (und Getestete)“. In sozio-ökonomischer Hinsicht nützt sie allerdings den Klassencharakter der Gesellschaft aus, indem den Unternehmen ein neues Instrument in die Hand gegeben wird, Lohnarbeiter und Lohnarbeiterinnen in gute und schlechte, „gesunde“ und „kranke“ zu unterteilen.

    Zudem ist es — das ist allerdings nichts Neues — wieder einmal gelungen, die Gewerkschaften hinter den Kapitalinteressen (von Big Pharma) und die diese anschiebende Staatsmacht zu vereinen. Anstelle eines lautstarken Protestes gegen bevorstehende Kündigungen Ungeimpfter, finden sich Gewerkschaft und Sozialdemokratie in fest geschlossener Reihe mit der neuen, starken Allianz von Kapital und Staat.


    ... dann erfüllt mich ein Unbehagen. Ebenso, wenn der Artikel "Der Klassenkrieg" zu lesen ist:

    Was aber den weltweiten Hunger als den folgenreichsten aller schlimmen neokolonialistischen Zustände angeht, so ist man sich bei Hilfsorganisationen und bei global forschenden Wissenschaftlern weitgehend einig: Man könnte ihn recht einfach dadurch eindämmen, dass man die Menschen in Frieden leben ließe, ihnen erlaubte, ihre Regierung frei und unbeeinflusst zu wählen, ihnen Zugang zu alltagstauglicher Bildung ermöglichte, ihnen faire Preise für ihre Produkte zahlte und dafür sorgte, dass dieses Geld nicht in den üblichen Kanälen versickert, ihnen die höchste Veredlung ihrer Produkte für den internationalen Handel ermöglichte, sie ihre Belange selbst in die Hand nehmen ließe und ihnen die dazu anfänglich notwendigen Dinge und Mittel zur Verfügung stellte.

    Das ist blauäugigste Naivität ("... ihnen erlaubte, ihre Regierung frei und unbeeinflusst zu wählen" oder "... dafür sorgte, dass dieses Geld nicht in den üblichen Kanälen versickert" — wie soll beides in einer in unterentwickelten Ländern gängigen Clanstruktur funktionieren?) und Zwangsbeglückung in Reinkultur. Aber gleichzeitig gegen "Neokolonialismus" wettern ...

    Auf der Website sind sicherlich manche wertvolle Artikel und -teile sehr lesens- und überdenkenswert. Aber insgesamt ist es halt "not my cup of tea" ...

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  3. cher Le Penseur

    Danke für die Erläuterung Ihrer Sicht der Dinge.
    Ich sehe es etwas differenzierter.

    Der Artikel "Der Alpenfaschismus" bereitet auch mir Unbehagen, da ich sehe, daß es tatsächlich so ist.

    Aufgrund meiner Berufsausbildung in einem manuellen, handwerklichen Beruf (Metallbranche)kann ich die Bestrebungen von Firmeninhaber nachvollziehen, wenn ihnen Werkzeuge zur Differenzierung (Geimpft/nicht Geimpft) von Arbeitnehmern in die Hand gegeben werden.
    Besonders große Firmen (Global Player) lechzen danach, Arbeitsverhältnisse wie in den USA umsetzen zu können.

    Anlässlich meiner lang zurückliegenden Laufbahn als Mitglied des Betriebsrats einer großen Firma sehe ich die Arbeitnehmerschutzgesetze auf's Äusserste gefährdet. Das Bestreben, dieses Bollwerk gegen die Interessen der Firmeninhaber unbedingt zu beseitigen, habe ich selbst erlebt, bzw teilweise sogar mit Erfolg bekämpft.

    Der "Klassenkrieg" ist tatsächlich etwas naiv formuliert. Aber ich denke, wir sind uns darin einig, daß man die EU inklusive der anderen Größmächte immer noch als Kolonialmächte betrachten kann. Mit allen daraus resultierenden Vor- und Nachteilen.

    Besser, man formuliert einen Artikel naiv, als man berichtet gar nicht darüber. Jedenfalls regt dieser Artikel zum Nachdenken an.

    Aber wie gesagt, es ist nur meine Sicht der Dinge.

    cordialement, Nightbird

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