Dienstag, 12. Oktober 2021

Kickl ist fassungslos

 
... und bei all dem, was er in den letzten Jahren so alles miterleben mußte, will das schon was heißen ... 


Nun – in gewissem Sinne ist es natürlich nur Show: Kickl hat Kurz und seine »Prätorianergarde« während seiner Zeit als Innenminister mehr als hinreichend kennengelernt, sodaß er jetzt nicht wirklich überrascht sein kann, was da an Verhaberung und Bürgerbeschiß zu Tage kommt. Er wurde schließlich v.a. deshalb rausgekantet, weil er diese korruptiven Netzwerke durch sein Wirken zu enttarnen drohte (denn daß er an der b'soffenen G'schicht von Ibiza auch nur irgendwie beteiligt gewesen sei, das wagten nicht einmal seine Intimfeinde zu behaupten!). Dennoch: ich billige Kickl dennoch ein gewisses Erstaunen zu, wie verrottet die Bande um den Kurzen Kanzler (und dieser selbst) ist – und Fassungslosigkeit, daß ein frisch ernannter Bundeskanzler seinem Vorgänger in der Antrittsrede gleich quasi die Räuberleiter macht, die will ich Kickl auch konzedieren. Manches in dieser ganzen unappetitlichen Affäre kann halt auch durchaus hartgesottene Politiker noch aus den Socken hauen ...


3 Kommentare:

  1. "Fassungslos", sehr von mir geschätzter Penseur, bin ich auch, aber nicht überrascht!
    Denn, mit derselben "unsichtbaren Hand" mit der die ÖVP nun geführt wird, wurde und wird der ehemalige Bundeskanzler auch geführt. Dem Kurz passiert - geschützt im Hintergrund - nichts! Man merkt es förmlich.
    So kann die gewünschte Agenda quasi mit "unsichtbarer Hand" von oben, über Kurz, nach unten weiter gegeben werden, ohne das er ins Rampenlicht treten muß.
    Klar stößt das dem Hr. Kickl auf!

    MfG Michael!

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  2. Man kann Le Penseur hier durchaus zustimmen - wenn, ja wenn er in seiner m.E. doch recht blinden Kickl-Begeisterung (hat man hier je einmal eine kritische Silbe über den Herrn gelesen? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern) entweder übersehen oder planvoll verschwiegen hat, dass auch Herr Kickl verschlagen genug ist, am Wochenende blitzschnell sich zum potentiellen Koalitionspartner der bis dahin bestgehassten Grünen zu mausern.

    Wer gestern Abend in der ZiB besichtigen konnte, wie sich die grüne Fraktionsvorsitzende Maurer im Studio mindestens sieben Mal (!) händeringend und stammelnd weigerte, die einfache Frage von Herrn Wolf "Ist Ihre Partei bereit, mit Herrn Kickl eine Koalition zu bilden, ja oder nein?" klar zu beantworten, der weiß, dass die sich für den Fall des Falles superschnell einig geworden waren. Was an Herrn Kickl dieselben Fragen an dessen Glaubwürdigkeit und Charakterfestigkeit aufwirft wie an die Grünen.

    Was Le Penseur wohl dazu sagt?

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  3. Cher Ansgar,

    das wirft bei Kickl erst dann "Fragen an dessen Glaubwürdigkeit und Charakterfestigkeit" auf, wenn er in einem Koalitionspakt mit den GrünInnen zentrale Punkte des FP-Programms verrät. Wait and see ...

    Denn im Gegensatz zu den GrünInnen hat die FPÖ nie eine Nationalratspartei per se als unberührbare Parias bezeichnet (wohl mit Ausnahme der KPÖ, sollte die wieder mal reinkommen, was aber trotz Graz nicht wahrscheinlich ist ...). Die GrünInnen (wie auch die Sozen) hingegen haben das mit der FPÖ stets getan — und hätten daher ein massives Glaubwürdigkeitsproblem.

    Nicht, daß ich mir so eine grün-blaue Koalition wünsche — aber der allein Unterhaltungswert der Vorstellung, Sigi "Stinkefinger" Maurer dann mit Kickl kokett tändeln zu sehen, wäre unbezahlbar!

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