... könnte man ein altes Wiener Sprichwort abwandeln. Denn die Sorgen Unterbergers, bspw. vor der von der grünen Justizministerin Zadic angedachten »Ehe light« (mit Befristung, einseitiger Kündigung und ohne Treuepflicht), fallen im Gegensatz zu den Sorgen, die wir derzeit um die mehr als schäbigen Reste bürgerlicher Freiheiten und Grundrechte haben müssen, oder ums wirtschaftliche Überleben nach den Wahnwitz-Lockdowns, oder um die neuerliche Flutung Österreichs mit kulturinkompatiblem Asylbetrugsgesindel, eher in die Kategorie »Jammern auf hohem Niveau«!
Und noch was: Unterbergers Kristallkugel möcht' ich haben! Vor dem nächsten Börsencrash befragt, mache ich dann das Gegenteil von dem, was sie mir vorschlägt — und liege damit unter Garantie goldrichtig!
Es ist nun nicht meine Aufgabe, darüber zu spekulieren, warum Unterberger Kickl so fanatisch haßt, und dafür bei seinem Bastibubi alle Augen (inkl. Hühneraugen) zudrückt — ob er bestochen ist, oder erpreßt wird, oder ob bereits die Altersdemenz im Anrücken ist, ist doch letztlich egal!
Bestürzend jedenfalls, daß ein Blog, der früher fast das einzige, halbwegs breitenwirksame Alternativ-Medium der pars sanior Austriacorum war (unser LePenseur-Blog könnte sich ja nur in einem Anfall von Größenwahn als »breitenwirksam« bezeichnen!), durch Umorientierung des Blogautors eigentlich nur mehr wegen vieler ebenso pointierter wie fundierter Kommentarpostings lesenswert ist.
Zu Unterbergers neuestem Streich, uns nach Norbert Hofers Rücktritt den pöhsen, pöhsen Kickl als Wegbereiter einer künftigen Linksregierung verkaufen zu wollen, braucht es jedenfalls dringend einen
Gastkommentar
von elfenzauberin
Warum machen sich auf einmal so viele Journalisten Sorgen um die FPÖ? Jahrelang hat man versucht, die FPÖ in Grund und Boden zu schreiben.
Das ist auch gelungen. Ibiza wäre ohne die systemtreuen Medien genauso
bedeutungslos geblieben wie die Korruptionsaffären eines Hrn. Chorherr,
über die kein Mensch mehr redet. Ibiza wurde aber von den Systemmedien
täglich rauf und runter dekliniert, bis die FPÖ tatsächlich am Boden
lag. Damals hat sich aber keiner derjenigen, die sich fälschlicherweise
als Journalisten bezeichnen, ernsthafte Sorgen um die FPÖ gemacht. Ganz
im Gegenteil hat man mediale Freudentänze aufgeführt.
Und jetzt, wo die FPÖ sich in den Meinungsumfragen etwas stabilisiert
hat, machen sich auf einmal alle Schreiberlinge große Sorgen. Was soll man dazu noch sagen? Vielleicht, dass es weder die SPÖ, weder die ÖVP, weder die Neos noch
die Grünen irgendetwas angeht, wer Spitzenkandidat der FPÖ sein wird.
Außerdem: die ÖVP hat sich mit ihrem alarmistischen Coronakurs selbst ins Aus manövriert!
Wenn sich einmal eine ganze Reihe von anerkannten internationalen
Experten bis hinauf zum Nobelpreisträger zu Wort melden und verkünden,
dass der Zirkus, der um Corona veranstaltet wird, kontraproduktiv ist
und mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt, dann sollte man sich zur
Abwechslung einmal mit Fakten auseinandersetzen und den eigenen
Standpunkt überprüfen.
Natürlich wäre der ÖVP ein butterweicher, blauer Mehrheitsbeschaffer lieber. Doch selbst wenn es unter solchen Umständen zu einer Neuauflage
von türkis-blau kommen würde, änderte sich nichts an der Politik. Man hätte weitergegendert und weitergeschwult, man hätte Klima
geschützt und gegen rechts gekämpft. Brauchen wir so etwas wirklich?
Das momentan stärkste Gegengewicht gegen die Linke ist derzeit die FPÖ,
die – ganz nebenbei bemerkt — tatsächlich die einzige Oppositionspartei
ist! Die Inhalte aller anderen Parteien sind untereinander austauschbar, ganz gleich ob es sich um ÖVP, SPÖ, Neos oder Grüne handelt: man ist
sich einig, dass man gendern muss, dass man Quoten einführen muss, dass
man Klima schützen muss, dass man Leute gängeln muss, das Schwule
heiraten sollen, dass die Migranten alle Hirnforscher und
Raketentechniker sind, ...
Kickl geht es nicht darum, die ÖVP zu demontieren, sondern er hat es
selektiv auf die türkise Clique abgesehen — die im Übrigen in der Alt-ÖVP
auch nicht unumstritten ist.
Erinnert man sich an den Wahlkampf von Sebastian Kurz, wo er mit dem
Geilomobil unterwegs war und proklamierte, dass schwarz geil sei, dann
kann man sich gut vorstellen, dass er damit die bodenständigen Bauern im
Marchfeld oder im Weinviertel nicht anspricht. Diese Leute wollen ihren
Hof bestellen, ihre Lederhosen anziehen, den Maibaum aufstellen und
sich beim Heurigen treffen. Die Schicki-Micki-Szene, auf die Kurz im
Wahlkampf gezielt hat, ist vielen traditionellen Alt-ÖVPlern zuwider.
Kickl weiß das natürlich — genauso wie er weiß, dass die Alt-ÖVPler
große Erfahrung im Umfallen haben. Doch Kickl ist sich mit Sicherheit
der Tatsache bewusst, dass, genauso diese Leute nicht nur nach links,
sondern genausogut nach rechts umfallen können. Das geht aber nur, wenn die Türkisen wieder in ihre Schranken gewiesen werden! Und wenn Kickl dafür die temporäre Unterstützung der
SPÖ, der Grünen, der Neos und der Korruptionsstaatsanwaltschaft bekommt,
wird ihm das wohl recht sein. Kickls Motto lautet: »Die Türkisen müssen
weg, koste es, was es wolle.«
Dr. Unterbergers Sorge, dass die FPÖ einer Ehe auf Zeit
zustimmen würde, halte ich für unbegründet. Viel eher hätte ich Angst,
dass hier die ÖVP umfällt, genauso wie die ÖVP in der Frage der
Schwulenehe umgefallen ist. In ideologischen Fragen ist nämlich die FPÖ
viel trittsicherer als die ÖVP, die alles zur Disposition stellt, wenn
sich daraus ein kurzfristiger Vorteil ergibt. Vergessen wir nicht, dass
es die ÖVP war, die bereit gewesen ist, den Migrationspakt zu
unterzeichnen und der ohne FPÖ auch unterzeichnet worden wäre.
Kickl hatte recht. Ohne FPÖ kippt die ÖVP nach links.
Wenn LePenseur meint, Unterbergers Blog sei eigentlich nur mehr wegen vieler ebenso pointierter wie fundierter Kommentarpostings lesenswert, dann muß ich ihm widersprechen. Leider beziehen sich immer weniger Kommentare - wie zum Beispiel der der Elfenzauberin - auf das eigentliche Thema. Immer mehr muß ich mich durch endlose Anmerkungen und Berichte zum C-Thema durchwühlen bis ich endlich einen Kommentar zu Unterbergers Thema finde.
AntwortenLöschenNoch sind die Kommentare "gesittet" sodaß Unterberger nicht Angst haben muß, daß sein Blog gesperrt wird oder die deutschen Zensoren auch uns in Österreich mit Anzeigen überschütten. Aber all die "O.T.", die teilweise gar nicht mehr so gekennzeichnet sind, ermüden. So sehr ich gegen Zensur bin so sehr wäre hier ein redigierender Eingriff nötig. Bei Broder oder Tichy finde ich fast nie Themenausreisser in den Kommentaren.
Cher Erich,
AntwortenLöschendaß (auch) bei Unterberger viele Kommentare off topic sind, ist leider richtig! Nur: das entwertet nicht jene immer noch zahlreichen Kommentare, mit denen sehr wohl auf die z.T. höchst krausen Gedanken Unterbergers eingegangen wird — und üblicherweise sind diese Kommentare (ich denke da bspw. an die auch von Ihnen erwähnte elfenzauberin, aber auch an Undine, Gerald, Brigitte Imb, pressburger, machmuss verschiebnix, oberösi — und wie sie alle heißen!) weitaus fundierter in ihrer Argumentation als die Artikel Unterbergers, auf die sie sich beziehen.
Daß die Änderung bei der Kommentar-Reihung im Frühjahr, gelinde gesagt, eine Katastrophe ist, dafür können die Kommentarposter nichts — das ist auf A.U.'s Mist gewachsen, und erschwert die Lesbarkeit seines Tagebuchs enorm! Mich beschleicht allerdings fast der Verdacht, daß dieser Effekt von Unterberger sogar intendiert sein könnte: denn so wandert die Kritik an seinen Thesen oft weit nach hinten in den Orkus eines Kommentar-Threads (wo es keiner mehr liest), wogegen früher die "Stars" unter den Kommentatoren durch die vielen Positivbewertungen stets prominent unter dem Artikel aufschienen — und eben durch Qualität und/oder "Griffigkeit" der Argumente Unterbergers Darlegungen teilweise recht alt aussehen ließen! Jedenfalls war auch für den eiligen Leser das "Meinungsbild" der A.U.-Leserschaft recht schnell erfaßbar.
Ich habe Unterbergers Tagebuch, als seine Artikel zumeist ein bisserl kürzer (und dafür prägnanter) waren, und deutlich mehr an den auch von mir geschätzten Werten (vgl. LePenseurs Blog-Titelzeile: "libertär - konservativ - nonkonformistisch") orientiert, viel Jahre hindurch gerne gelesen. Doch kann ich jedenfalls heute nur konstatieren: von leider immer selteneren Ausnahmen abgesehen, schüttle ich bei A.U.'s Artikeln oft nur mehr den Kopf und frage mich: "Was ist denn in den gefahren?"
Und bin dafür umso dankbarer, daß es dort Kommentatoren mit Format, Bildung und gesitteten Umgangsformen gibt. Was in der Blogosphäre ja auch nicht selbstverständlich ist ...
Auch ich bin absolut unglücklich mit Unterbergers Wesensveränderung; auch mir sind nunmehr die Leserkommentare wertvoller als die Meinung des Blogmasters. Und ich vermisse die hervorgehobenen Superkommentare. Schade drum!
AntwortenLöschenWerter Le Penseur,
AntwortenLöschenstimmt! Auch ich war dereinst ein A.U.-Abonnent, bin aber schon seit geraumer Zeit auf seine Ergüsse nicht mehr neugierig. Bez. Kommentar- bzw. Diskussionsqualität schätze ich auch Zettels Raum sehr, weil da oft ausgesprochen kontrovers, aber dennoch mit Stil diskutiert wird. Ein mittlerweile leider höchst seltener Genuß.
Stets der Ihre,
Tomj