Sonntag, 27. Juni 2021

Andreas Unterberger ist enttäuscht

 
Und das liest sich so:
Russland beschießt ein britisches Kriegsschiff. China dreht in Hongkong die letzte freie Zeitung ab. Ein aufsehenerregender Bericht weist (und das jetzt schon!) nach, für welch gewaltige Missbräuche und Betrügereien die von der EU zu Lasten der europäischen Bürger aufgenommenen 750 Milliarden Euro mit Zustimmung der EU-Kommission verwendet werden. Was aber ist in diesen Stunden, da all dies passiert, die größte Sorge der EU-Kommissionspräsidentin (und auch der österreichischen Regierung)? Hysteri-sche Aufregung ob der angeblichen "Schande" eines neuen ungarischen Gesetzes, das sexuelle Propaganda bei Jugendlichen verbietet. Diese Hysterie macht absolut fas-sungslos. In Österreich hat die ÖVP zwar zuerst gezögert, dann aber voll in die von der EU-Kommission und einer Reihe linker und linksliberaler Politiker ausgerufene anti-ungarische Hetze eingestimmt. ÖVP-Ministerin Edtstadler schwafelt inzwischen sogar davon, dass das ungarische Pädophiliegesetz den "europäischen Werten" widersprechen würde. [...]
 
Warum ist die ÖVP umgefallen? Das geschah mit Gewissheit unter massivem Druck der Grünen. Offensichtlich glaubt Sebastian Kurz, dass er eine Fronbegradigung vornehmen muss, weil er schon in zu viele Konflikte mit dem grünen Koalitionspartner verwickelt ist, welcher ja ständig im Gleichschritt mit der gesamten Opposition gegen die ÖVP marschiert.
Mal abgesehen vom Unsinn, die Reaktion Rußlands auf eine Provokation von britischer Seite mit dem Abdrehen einer Zeitung in Hongkong vergleichen zu wollen (und beides gar mit der systematischen Korruption in den Brüsseler EU-Behörden) – Unterberger hat mit vielem, was er in dem Artikel beklagt, völlig recht! Nur: er soll uns doch nicht einreden wollen, daß ihn das jetzt erst »ent-täuschen« würde. Mit Hirn und allen Informationsmöglichkeiten, wie er sie seit Jahrzehnten als Chefredakteur bedeutender Zeitungen hatte, mußte er doch längst wissen, wohin der Hase läuft. Oder: müßte er jedenfalls! Denn »ent-täuscht« kann nur jemand sein, der sich zuvor »ge-täuscht« hat (oder es wurde) – und beides ist kein Ruhmesblatt für einen hochkarätigen Journalisten!

Aber selbst diese Enttäuschung ist bei Unterberger nicht ausreichend, um ihm die Augen wirklich zu öffnen, denn sofort wird wieder gegen die FPÖ und Kickl vom Leder gezogen:
Jedenfalls ist der Anti-Ungarn-Schwenk der Volkspartei und ihr Einknicken vor der links-liberalen Schwulenlobby eine kräftige Wiederbelebungsspritze für die FPÖ. Er lässt die Empörung vieler Bürgerlicher über die brutale Demontage des Parteivor-sitzenden Norbert Hofer und über den dümmliche Verschwörungstheorien nachplap-pernden und verantwortungslosen Corona-Kurs des Herbert Kickl fast schon in Vergessenheit geraten.
Sorry – was nimmt Unterberger? Ich meine jetzt nicht Geld, sondern eher Substanzen ... ich kenne jede Menge Bürgerliche, und die teilen sich in solche, die die FPÖ ohnehin nie gewählt hätten und es auch in zukunft nicht werden – die machen das Kreuzerl bei der ÖVP oder (wenn grenzenlos naiv und/oder heuchlerisch) bei GrünInnen oder den Pinken. Und dann eben die, die FPÖ schon gewählt haben, und jetzt heilfroh sind, daß wenigstens ein Kickl im Parlament noch Klartext redet und der knieweiche Kuschelkurs Hofers, der bei Wahlen keinen Hund hinter dem Ofen hervorlockt, endlich ad acta gelegt wurde. Und das sehen offenbar nicht nur diese so, wie man lesen kann im


Gastkommentar
von elfenzauberin


Die Enttäuschung wäre Dr. Unterberger erspart geblieben, wenn er sich nicht der lange überfälligen Erkenntnis verschlossen hätte, dass die ÖVP längst keine konservative Partei mehr ist. Die ÖVP ist mittlerweile eine entkernte Partei, die ziellos dem Zeitgeist hinterherjagt. 

Ganz gleich ob es sich um Quoten, um Gender, um Schwulenrechte, um Regenbogenflaggen oder sonstwas handelt: gesellschaftspolitisch steht die ÖVP weit links, etwa so weit links wie die Neos, die ja letztendlich aus einer Abspaltung der ÖVP entstanden ist.

Insofern glaube ich auch nicht, dass besonderer Druck von Seiten der Grünen erforderlich war, um die ÖVP auf das Ungarnbashing einzustimmen. In der Art und Weise über einen benachbarten und befreundeten Staat herzuziehen, macht man nur, wenn man im Innersten tief davon überzeugt ist.

Nochmals: wer für Gender, für Quoten, für Schwulismus, für Klimaschutz, für mehr Zuwanderung, gegen Familie und gegen althergebrachte Werte und Traditionen ist, der soll ÖVP wählen.

Die ÖVP ist ein Garant dafür, dass der Konservativismus in Quarantäne bleibt und der Zeitgeist frohe Urständ´ feiert.

Das Abdriften nach weit links ist nicht ein Phänomen, das unter Kurz aufgetreten ist, sondern das Ergebnis einer Entwicklung, die schon mehr als 20 Jahre anhält. Angefangen hat damit Erhard Busek, der im Chor mit anderen sogar die Internationale gesungen hat. 

Was erwartet man von solchen Leuten? Dass sie konservative Politik machen?
 
 

1 Kommentar:

  1. Cuckservative ist noch das freundlichste und harmloseste was mir zur ÖVP einfällt.

    Und wie im Kommentar richtig angemerkt, das ist auch keine neue Realität in der ÖVP.
    Bereit Altpolitiker wie Andreas Khol oder Erhard Busek standen für diesen parteipolitischen Ausverkauf.

    Astuga

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