Sonntag, 2. Mai 2021

Ist der Staat für die Gesundheit seiner Bürger verantwortlich?

 
Zum Artikel »Wie EU-Versagen und Political Correctness dem Virus helfen« von Andreas Unterberger erscheint folgender


Gastkommentar
von elfenzauberin


Ich meine, dass Corona die phantastische Möglichkeit bietet, einmal eine grundsätzliche Diskussion darüber zu führen, was in die Zuständigkeit des Staates und was in die Zuständigkeit des Individuums steht. Da besteht anscheinend überhaupt kein gesellschaftlicher Konsens!

Ist der Staat für die Gesundheit seiner Bürger verantwortlich? Ich würde diese Frage verneinen. Die grundsätzliche Debatte aber lautet, was genau in die Zuständigkeit des Staates und was in die Eigen-verantwortung fällt. Hier scheiden sich die staatsgläubigen Etatisten von freiheitsliebenden Menschen, die den Staat nur als Mittel dazu sehen, dem Individuum maximale Freiheit zu ermöglichen. 

Man kann natürlich alles zum Grundrecht erklären, beispielsweise auch die Gesundheit, nur kommt dann am Schluß nur Unsinn raus. Gesundheit ist eine Gnade Gottes, aber kein Grundrecht. Genauso gibt es kein Grundrecht auf Klugheit, auf Reichtum oder auf ein erfülltes Sexualleben. 

Das ist nun einmal so! Es gibt eben Dinge, die in der eigenen Verantwortung liegen – und da gehört die Gesundheit klassischerweise dazu.
 
Es geht hier um das Thema Eigenverantwortung und Eigenmotivation, zwei unabdingbare Charakter-eigenschaften – und auch Tugenden – im Leben eines verantwortungsbewussten Menschen. Meiner Meinung nach hat der Staat die primäre Verpflichtung, sämtliche Voraussetzungen zu schaffen, damit sich seine Bürger – also der Souverän – selbst motivieren können, um Verantwortung für ihr eigenes Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand übernehmen zu können. 
 
Jeder Versuch seitens des Staates, sich in dieses elementare Grundprinzip einer Beziehung zwischen dem Staat und seinen Bürgern – die ja den Staat durch ihre Arbeitsleistung erst ermöglichen – einzu-mischen, widerspricht demokratischen Prinzipien und ist definitiv anzulehnen. Auch jede Motivation, die nicht aus uns selbst heraus wirkt, ist zum Scheitern verurteilt, früher oder später. Weil wir dann fremdgesteuert/beeinflusst sind. Das alles hat sehr viel mit Werten zu tun, würde aber den Rahmen meiner Antwort sprengen. 
 
Mir ist dieser zweite Weg viel sympathischer und ich meine, die Etatisten sollten sich genau überlegen, ob sie wirklich wollen, was sie fordern, denn es gilt:

„Überlege dir genau deine Wünsche – sie könnten in Erfüllung gehen!“

Wie sehr der Staat noch kann, wenn der Bürger ihn lässt, das zeigt sich jetzt“, schreibt WELT-Autor Olaf Gersemann. „In einem Tempo, wie es das in der Bundesrepublik noch nie gab, festigen die Regierenden gerade das Primat der Politik. Nach der Corona-Krise wird es aktives Engagement der Bürger brauchen, um dem Leviathan die Macht wieder zu entreißen.“   


2 Kommentare:

  1. Jeder liberal Denkende kann diesem gescheiten Blogeintrag nur zustimmen. Für meine Gesundheit bin nur und ausschließlich ich verantwortlich, sonst keiner.
    Was ich auch als Liberaler aber zugestehen kann: ein Staat trägt eine gewisse Mitverantwortung, dass ein Gesundheitssystem nicht zusammen bricht. Diese Gefahr besteht in Deutschland gerade, wie die Menschen an der Front der Intensivstationen ja eindringlich uns sagen. Ich finde gut, dass der Schauspieler J.J. Liefers eine Einladung annehmen und auf eine Intensivstation gehen wird.

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  2. liebe elfenzauberin. Wieder mal ein sehr gutes Posting.

    Eine grundsätzliche Diskussion darüber ist erst gar nicht notwendig, denn es gibt:
    Ein Grundrecht auf den eigenen Körper!
    Ein Grundrecht auf die freie Meinungsäusserung!
    Ein Grundrecht auf freie Versammlungsfreiheit!
    Ein Grundrecht auf freie Entscheidungen!

    Alle 4 nicht veräusserbar, nicht teilbar!

    Wer's bisher nicht kapiert hat, dem ist nicht zu helfen!
    --
    Wüsste nicht, was die political correctness geholfen hätte.
    Ausser, daß sie blöd macht:-)
    --
    "Ist der Staat für die Gesundheit seiner Bürger verantwortlich?"
    Nein! Sie geht ihn ausserdem auch nichts an!
    Beabsichtigt er, sich daran zu vergreifen, gibt's Haue!
    --
    Der verwirrte alte Mann schreibt mir aus der Seele:
    "Wer wirklich Sorge um seine Daten hat, soll halt nicht ins Gasthaus oder ins Konzert gehen, soll halt weiterhin daheim bleiben, soll sich halt keinen Grünen Pass ausstellen lassen." ...denn das trifft im Grunde auf mich zu.

    Ich gehe nicht ins Gasthaus (wegen der gesalzenen Preise): Ich koche selbst!
    Ich gehe nicht ins Kino: Ich schaue DVDs!
    Ich gehe nicht ins Theater: Ich schaue mir die Plenarsitzungen an:-))
    Ich fahre nicht in den Urlaub: Die Rente ist zu mager dafür!

    Also gibt's für mich keinen Grund für einen Pass, scheißegal, welche Farbe.

    Smartphone? Hab' ich nicht, Brauch' ich nicht!
    Smartmeter? Nein!
    ELGA & Co? Nein!
    Testen? Nein!
    Impfen? schon gar nicht!

    Meine Daten gehören mir. Und sonst niemanden!

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