Faktum ist, dass jeder von uns irgendwann einmal mit dem Coronavirus in Kontakt kommen wird. Ein in der Bevölkerung zirkulierendes Virus kann man nicht aufhalten, weder mit Masken noch mit Lockdowns.
Wenn nämlich die aktuellen Zahlen tatsächlich stimmen, dann ist das ein stringenter Beleg dafür, dass Lockdowns völlig überflüssig und sinnlos sind. Zunächst wurde nämlich noch behauptet, dass die Zahlen deswegen steigen, weil eben der Lockdown noch nicht greift. Diese Ausrede zieht aber angesichts steigender Zahlen nicht mehr. Nun behauptet man, dass eine weitere Verschärfung der Maßnahmen Besserung bringen sollen, ganz nach dem Motto: "noch mehr von dem, was bis jetzt nicht funktioniert hat".
Was die freiwilligen Testungen betrifft: Deren mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung war voraussehbar. Ein paar gingen schon deswegen nicht zu den Tests, weil sie eben dem Hrn. Kurz nicht gehorchen wollen. Ein noch großerer Teil aber hat sich wohl gedacht: "Ich bin gesund. Wenn ich mich testen lasse und fälschlicherweise positiv getestet werde, dann darf ich in der ganzen Vorweihnachts-zeit, zu Weihnachten und Silvester in der Quarantäne verbringen. Das will ich nicht!"
Dieses Verhalten hätte die Politik durchaus antizipieren können, wenn wir intelligente Politiker hätten. Statt dessen werden enorme finanzielle Ressourcen für flächendeckende Testungen zum Fenster hinausgeworfen, die anderorts besser einsetzbar gewesen wären. So hat Dr. Marcus Franz berechnet, dass man mit diesem Geld 1000 Intensivbetten ein Jahr lang betreiben hätte können, samt Personal!
Wenn sich die Politik genötigt fühlt, die Krankenhäuser vor einem Ansturm zu schützen, dann sei der Politik folgendes gesagt: es war und ist die Politik, die die Spitäler finanziell, personell und apparativ ausgetrocknet hat. Hier in unserem Krankenhaus wurden im vorigen Jahr 20 Schwesterschülerinnen mit ihrer Ausbildung fertig. Im Krankenhaus angestellt wurden von diesen 20 sage und schreibe 2 (in Worten zwei!). Bei den Ärzten sieht es nicht besser, sondern noch schlechter aus. Ich selbst habe seit einem halben Jahr keinen einzigen Urlaubstag genießen können, aber nicht deswegen, weil ich zuwenig Urlaub hätte, sondern weil ich mir aus Personalmangel keinen Urlaub nehmen kann, wobei diese Situation rein gar nichts mit Corona zu tun hat, sondern mit der idiotischen Personalpolitik, die dazu führt, dass immer mehr Ärzte dem öffentlichen Gesundheitswesen den Rücken kehren.
Was Corona selbst betrifft: es hat sich nichts geändert. Diejenigen, die daran sterben, sind im Durch-schnitt über 80 Jahre alt, haben also das Ende ihrer Lebensspanne erreicht. Wenn einmal Jüngere betroffen sind, was selten, aber doch vorkommt, dann liegen massive Grunderkrankungen vor wie etwa ein Mammacarcinom mit Metastasen oder Diabetes mit Folgekrankheiten. Diese Menschen sterben an Covid19. Covid19 ist also durchaus todesursächlich, doch die eigentlich die Lebenszeit limitierende Krankheit ist die Grundkrankheit. Darüber hinaus gibt es dann gar nicht so wenige Fälle, wo der positive PCR-Test nur ein bedeutungsloser Beifang ist — etwa bei Leuten, die an einer massiven Hirnblutung sterben, die nicht mit Covid19, sondern mit der zugrundeliegenden Krankheit (Bluthoch-druck) im Zusammenhang stehen.
Und last but not least sollte man nicht so tun, als hätten wir es mit einer völlig neuen Situation zu tun. So scheußlich die Lungenveränderungen bei Covid19 sind, so hatten wir auch in der Vergangenheit mit Grippewellen zu tun, wo die Spitäler ebenfalls überfüllt, das Personal überfordert war. Die ECMO (extra-korporale membranöse Oxygenation) gibt es nicht erst seit Covid19, sondern sie wurde schon in der Vergangenheit bei der Influenza angewandt. Und die interstitielle Grippepneumonie führt genauso zum Tod wie Covid19 (tatsächlich kann man diese beiden nach dem morphologischen oder radio-logischen Bild gar nicht zuverlässig unterscheiden).
Und noch ein Wort zu den Rechenmodellen, mit denen uns die drohende Katastrophe prognostiziert wird: es waren die Rechenmodelle, den den Hrn. Bundeskanzler dazu veranlasst hat, von 100.000 Toten zu sprechen. Davon sind wir gottseidank meilenweit entfernt. Die Rechenmodelle waren einfach falsch — und falsch sind diese Rechenmodelle, weil sie eben mit Vereinfachungen arbeiten, die zu unzuverlässigen Ergebnissen führen. Es ist so ähnlich wie mit den Modellen in der Klimaforschung, die ebenfalls nicht funktionieren (aus denselben Gründen). Wenn man nämlich mit fixen R-Zahlen rechnet, ist man schon auf dem Holzweg. Es gibt nämlich Leute, die für Corona leicht empfänglich sind, dann gibt es anscheinend solche, die ziemlich resistent sind. All das geht in die Rechnenmodelle nicht ein, es ist nicht quantifizierbar. Rechenmodelle sind gut, um die Dynamik einer Epidemie zu verstehen, sie sind aber ungeeignet für Zukunftsprognosen.
„Fermate (v. Lat. firmus), Halt, Stillstand, Ruhepunkt, das Verweilen oder Aushalten eines vorgeschriebenen Tons über die Geltung der ihn bezeichnenden Note, durch welches im Verfolg eines Tonstücks die rhythmische Bewegung auf einige Zeit unterbrochen wird. Das Zeichen für diese Unterbrechung der Taktbewegung, die vom Komponisten häufig, und zwar meist im Moment der höchsten Steigerung des Affekts, zur beliebigen Einschaltung einer Kadenz benutzt wird, ist ein über die Note oder Pause, bei der sie stattfinden soll, gesetzter Bogen oder Halbkreis, der einen Punkt in sich schließt und lateinisch und italienisch Corona heißt.“ (Riewe Handwörterbuch 1879).
AntwortenLöschen@Jürgen: Das ist mal ein hintergründiges Fundstück und auf seine Weise ein guter "Kommentar" zur Lage.
AntwortenLöschenWerde ich mir kopieren. Vielen Dank!