Samstag, 19. September 2020

Fußnoten zum Samstag

 von Fragolin

 

Dem „Kurier“, immerhin das österreichische Zentralorgan des Raiffeisenverbandes, ist offensichtlich das Giebelkreuz vom Dach gefallen. Wenn sogar dort, aus der tiefsten Seele der teerschwarzen Bünde, der Kragen über den Dilettantismus der Kurz-Truppe platzt, dann ist es weit.

Christine Aschbacher, schon durch die Omnipräsenz der vier apokalyptischen Hysteriker und ihrer Dauerpressekonferenzen, aber auch eigene weithin leuchtende Untätigkeit, medial bisher weitgehend unbeleuchtete Arbeitsministerin (ha, wussten Sie‘s?), bekam den Auftrag, nach einem halben Jahr massiver Verschiebungen in den Beschäftigungsverhältnissen und im Angesicht eines sich in Trippelschritten einschleichenden zweiten Lockdowns, doch mal darum zu kümmern, das ganze Gebiet des „Homeoffice“ mal arbeits- und versicherungsrechtlich zu bearbeiten und ein den neuen Arbeitsbedingungen gerechtes Arbeitsrecht zu überlegen.

Naja, richtete die Maid ihrem Boss aus, dann gründe ich mal einen Arbeitskreis aus den Entscheidungsabwürgern vulgo „Sozialpartner“, der soll mal ausarbeiten, was überhaupt so Themen für einen Gesetzesentwurf sein könnten, damit man mal weiß, ob man überhaupt was tun soll, und das Ergebnis könne er vielleicht so im März des nächsten Jahres erwarten, dann dürfe er sich mal wieder bei ihr melden.

Da geht sogar tiefsten Schwarzen langsam die Hutschnur auf:

Na geht’s eh noch? Ist das Schlafen in der Pendeluhr bei unseren Regierenden zur Regel geworden? Wir brauchen jetzt Regeln zur Arbeitszeit, zur Sicherheit am Arbeitsplatz daheim, wer für was aufkommen muss, wer Druckerpatronen zahlen muss, wer den Scanner und wer den Computer und das Internet zahlen sollte, wer bei Unfällen eigentlich haftet und vieles mehr.“

Tja, normale Leute wissen das. Selbst von Kleinstunternehmern mit nur einem Beschäftigten wird dieses Wissen erwartet. Aber nicht von unseren weisen Staatslenkern. Die können nicht nur inkompetent und dumm sein wie ein Meter Feldweg, sondern auch noch stinkend faul bis weit über die Grenze, hinter der sie aus einem Privatunternehmen wegen Arbeitsverweigerung hinausgeschmissen würden:

„Ich hab jetzt keinen Bock auf den Mist, also nerv mich nicht. Komm zu Ostern wieder, wennst was willst.“


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