Mittwoch, 4. März 2020

Genosse Rameljow

 
... ist im dritten Wahlgang mit einfacher Mehrheit zum Ministerpräsidenten Thüringens gewählt worden. Wie die Kanzlerin es angeordnet hatte, wurde eine demokratisch einwandfreie Wahl mit Erpressungen, Drohungen, der Entlassung eines Spitzenbeamten und dem rasch herbeiorganisierten Mob der Straße rückgängig gemacht. Das ist gut deutsch: Führer*in befiehl, wir folgen!

In der Geschichte der Bundesrepublik wird dieses Datum eine Zäsur markieren. Der demokratische Lack der zweiten deutschen Republik ist nicht ab, aber ramponiert. Für Merkel selber war es nur ein weiterer Schritt auf dem Marsch der "Anywheres" zur Entmachtung des Souveräns.

kommentiert Michael Klonovsky in gewohner Prägnanz die aktuellen Vorgänge in Thüringen. Ja, es stimmt leider: der Lack der Demokratie ist noch nicht ab, sondern wird von vielen Kurzsichtigen immer noch für echte Demokratie gehalten. Vielleicht sollten sie sich bessere Brillen anschaffen — aber wollen sie das denn überhaupt ...?

6 Kommentare:

  1. Dass Gauland-Redenschreiber M. Klonovsky Herrn Ramelow zu Gospodin Rameljow verballhornt, mag sich zwar süffig lesen, ist aber nur lächerlich angesichts des hysterischen Rußland-Kults, der gerade in der AfD und bei den rechten Wutbürgern veranstaltet wird ("Putin, rette uns!"). Und wird noch lächerlicher, wenn man sich den bieder-braven Wessi Ramelow betrachtet, der nun weder mit der "DDR" etwas zu tun hat noch irgendeine IM-Vergangenheit aufweisen kann.

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  2. Werter Chronist,
    die bieder-bürgerliche Frau Weidel hat auch keine Vergangenheit im Dritten Reich oder bei der NPD vorzuweisen, was Ihresgleichen aber nicht daran hindert, sie zu einer "Nazi-Schlampe" zu verballhornen, da sie es wagt, in einer Partei mit dem Herrn Höcke zu sein. Wo Herr Ramelow herkommt ist irrelevant, wo er sich jetzt befindet ist zu bemerken: in der 100%-igen Rechtsnachfolgepartei der SED, Seite an Seite mit alten Stasi-Recken und DDR-Funktionären. Wer sich freiwillig einem Wolfsrudel anschließt und dort zu einem bedeutenden Leitwolf aufsteigt, braucht niemandem das Märchen zu erzählen, er wäre eigentlich ein ganz lieber Grasfresser, der Schafe knuffig findet und nur kuscheln will.
    Alle "Rechten", also rechts vom ultralinken Rand, pauschal in einen Topf zu werfen, aber bei den Linken wie es gerade beliebt nach Differenzierung zu nörgeln ist putzig. Die AfD inklusive ihrer einfachen Mitglieder und Wähler pauschal zu Nazis zu stempeln, bei der SED nach einer einfachen Umbenennung aber darauf zu beharren, die hätten nun gar nichts mehr mit der Vergangenheit eines ganzen Teiles ihrer alten Mitglieder und Funktionäre zu tun, ist so lächerlich, dass selbst Ihnen das eigentlich zu blöd sein sollte. Dass es das nicht ist, sollte Sie nicht unbedingt mit Stolz erfüllen.
    MfG Fragolin

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  3. Ja! Der Meister Klonovsky! Die von Ihnen angesprochene Rede über die "Anywhere" und "Somewhere" bzw. "Inbetweener" war genial.
    Interessantes dazu über den Ramelow liefert auch Vera Lengsfeld: der wurde doch glatt schon einmal mit einer (1) AFD- Stimme (somit Mehrheit) gewählt!
    Da war es kein Problem.

    MfG Michael!

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  4. ähh, Rameljow... bieder-brav und bürgerlich? So bieder-brav und bürgerlich wie Eichmann? War jener nicht der mit "Es gab keinen Schießbefehl!" und "Genosse Stalin"? Der Mann ist sowas von DDR, egal wie Westler er gebürtig ist. Der olle Erich war auch Westler (Saarland), und auch der Kanzlerinnen Vater kommt aus Hamburg.

    Der vermeintliche Russland-Kult der Rechten wäre genau das: ein Russland-Kult, kein Sowjet-Kult à la Genossen Rameljow. Nach dem "1% erschießen" und der nur halbherzigen Distanzierung könnte man ihn auch Genosse Jeschow nennen, freilich mit anderen Körpergröße.

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  5. Der Unions-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Brinkhaus, stellte heute in der Debatte über Hanau glasklar: "Der Feind unserer Demokratie steht in diesen Tagen rechts - und nirgendwo sonst. "
    Wohlgemerkt, der Mann ist vom konservativen Flügel der CDU. Chrupalla hat Recht: wenn die AfD ihre Extremisierung weiter so systematisch betreibt, wird das nie was mit einer Koalition mit der Union.

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  6. Cher Wastl,

    ich kenne den CDU-Politiker Brinkhaus zu wenig, als daß ich aufgrund dieses von Ihnen gebrachten Zitates sagen könnte, ob ich ihn jetzt für einen naiven Trottel oder einen opportunistischen Heuchler halten soll.

    Aber angesicht antifantischer Randalen am laufenden Band einen so apodiktischen Satz zu äußern, läßt wirklich nicht viel Spielraum für eine dritte Erklärung ...

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