von Fragolin
Wenn der Sommer heißer wird und
man endlich, wie vor einem knappen halben Jahrhundert mitten in der
Panik vor der drohenden Eiszeit von Rudi
Carrell ersehnt, schon im Mai ins Freibad gehen kann,
schreien alle, man solle unbedingt in Panik verfallen. Denn wenn wir
hier zuhause die gleichen Sommertemperaturen haben wie in Ägypten
würde da ja keiner mehr hinfliegen, und dann gäbe es keine Demos
mehr am Flughafen, und wofür lohnt es sich dann noch zu leben?
Wenn
sich jedoch eine tödliche Seuche auszubreiten droht und die der
pseudokommunistischen chinesischen Informationspolitik nicht restlos
Vertrauenden Ungemach heraufdräuen sehen, schreien alle, man solle
auf keinen Fall in Panik verfallen, denn Panik verbreiten wäre
rechtsextreme Gesellschaftsspaltung und rieche schwer nach Pech und
Schwefel.
Mich lässt solches irgendwie
rat- und führungslos zurück. Wenn eine Stadt, in der auf einer Demo
durch einen linksradikalen RAF-Anhänger der Hitlergruß gezeigt wird
der „Nazi-Notstand“ ausgerufen wird oder in morgens die
Eiskratzer freuenden spätherbstlichem Nieselregen der
„Klimanotstand“ gegen eine sich in heißem Fieber schüttelnde
Erde, dann ist Panik das Gebot der Stunde; fallen jedoch zehn
Flugstunden entfernt hunderte Menschen einer sich, um einmal den
modernen Jargon progressiver Influencer zu bemühen, viral
ausbreitenden Seuche zum Opfer, dann ist Ruhe die erste
Bürgerpflicht. Selbst wenn die WHO den Seuchennotfall ausgerufen
hat.
Ja, was denn nun?
Könnte man sich da mal auf eine
Linie einigen? Wenigstens mal einen Tipp geben, welcher „Notstand“
jetzt ernst genommen werden soll und welcher nicht und worin der
entscheidende Unterschied besteht? Anscheinend zählt die Anzahl der
Toten – fallen solche erst einmal an, ist ein „Notstand“ wie es
scheint überflüssig.
P.S. Als Schüler, der auch
freitags auf die Zukunft der Erde pfiff und lieber für die eigene
lernte, brachten mir schwarzpädagogisch frontalunterrichtende
Lehrkräfte mit Geschlechtshintergrund bei, dass sich Dinge, wenn man
sie nur erwärmt, ausdehnen.
Neulich vor dem immer schmaler
werdenden Badspiegel erfasste mich die Erkenntnis: Ich werde nicht
dicker, ich leide an globaler Erwärmung!
Na sowas! Vor zwei Tagen erst hat ein Fragolin geistesaffiner Blogger sich hier höhnisch über jene ausgelassen, die der großartigen Informationspolitik der großartige sauberen alten weißen Männer in Peking misstrauen und den Seuchennotstand proklamieren.
AntwortenLöschenWas gilt nun hier im Blog??
Wow, zwei Meinungen und schon überfordert?
LöschenCher (chère?) Anonym,
AntwortenLöschenna sowas! Da wagen es doch glatt zwei Blogautoren, zu einer Frage etwas unterschiedliche Ansichten zu vertreten! Skandal! Haben die gar nicht das Wahrheitsministerium vorher um "Anleitung" (so hieß das m.W. in der DDR) "ersucht", wie und was sie schreiben sollen? Man kommt als linker Blogtroll vermutlich nicht aus dem Kopfschütteln heraus, wenn man hier liest ...
Ja es ist eben so: LePenseur, Fragolin, Bastiat, San Casciano und it's me sind in einer Reihe von Fragen durchaus unterschiedlicher Ansicht. Und das darf, wenn man den Begriff "Meinungsfreiheit" halbwegs ernst nimmt, nicht nur sein, sondern das muß es eigentlich. Damit müssen Sie halt leben, wenn Sie hier lesen! Sie können aber auch gern in die Systempresse wechseln: dort schreiben alle dasselbe.
Die Chinesen würden übrigens sehr lachen, wenn sie wüßten, wenn Sie ihre Chefs als "weiße Männer" bezeichnen. Naja — manche Blogtrolle sind halt nicht nur ideologisch verblendet, sondern zusätzlich auch noch farbenblind ...
Werter Anonym,
AntwortenLöschenin einer freien Welt gibt es so viele Meinungen wie es Menschen gibt, nur in eurem kommunistischen kollektivistischen Lagerparadies gibt es nur die Meinung des Großen Vorsitzenden. Deshalb ist das Konzept der abweichenden Meinung Leuten wie dir auch so fremd. Schön, dass wir auch dir etwas neues beibringen konnten. Man lernt eben nie aus.
MfG Fragolin