Dienstag, 24. Dezember 2019

Weihnachtswünsche und Blogpause

von Fragolin

Mein Blog gibt es jetzt auch schon wieder drei Jahre. Und vielleicht ist es dem einen oder anderen treuen Leser aufgefallen: es gab nicht einen einzigen Tag, an dem diese Seite leer war. Egal ob Urlaub oder arbeitsbedingte Weltreise, Feiertage oder Ferien – kein einziger Tag ohne Eintrag. So brav habe ich nicht einmal in meiner Kindheit mein Tagebuch geführt. Nicht einmal ansatzweise. Was ich heute teilweise bedauere, aber vor einem halben Jahrhundert habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Immerhin wusste ich, dass es keine Zukunft für mich geben wird weil der Wald stirbt, die Erde in den letzten Zuckungen liegt, es keine Rettung für die Menschheit, die Tiger und die Eisbären gibt, ein Atomkrieg unausweichlich bevorsteht und die kommende Eiszeit den Rest erledigen wird. Also irgendwie gar nicht mal so anders als heute, nur dass ich das nach dem ichweißnichtwievielten angekündigten Weltuntergang inzwischen etwas gelassener sehe. Ganz im Gegenteil empfinde ich heute sogar so etwas wie Belustigung, wenn jemand erst Panik verbreitet, dass wir alle in wenigen Jahren verbrannt und an flächendeckenden Hungersnöten verreckt sein werden, um fünf Minuten später vehement eine sukzessive Erhöhung des Pensionsalters bis 2040 zu fordern. Das hat was. Wie die, die zum Jahreswechsel 2000 propagierten, die Welt würde in der Silversternacht punkt zwölf Uhr untergehen, weil Nostradamus, die Kristallschädel der Biene Maja und die Allwissende Müllhalde das prophezeit hätten (ohne Hinweise auf die Ortszeit, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein), und dann noch am Silvestermorgen Vorräte für die nächsten zwei Monate aus dem Supermarkt geschleppt und im Keller gebunkert haben, weil ja der große „Bug“ angekündigt war, der ultimative weltweite Zusammenbruch des Computernetzes samt Stromausfällen und katastrophalen Plünderungen – meine Güte, wenn die hüpfenden Kinder von heute auch nur eine Ahnung hätten, mit welchen Katastrophenszenarien wir Älteren bereits konfrontiert waren, dagegen sind die Prophezeiungen der Heiligen Greta und des Apostel Ranga harmlose Märchen aus dem Einhornwald.

Also schiebe ich dieses ganze Gekreische der aktuellen Endzeitsekte dahin, wo es hingehört (nein, nicht dahin, ich meine beiseite) und widme mich in den nächsten Tagen ganz meiner Familie um meinen Kindern das Wertvollste zu schenken, das es gibt, klimaneutral, umweltschonend, antikapitalistisch, geradezu grün: Zeit. Naja, da es meine Kinder sind und sie sich derweil in der eigenen Familie befinden, sie weiß sind, blond und brav, wohl doch nicht so grün sondern eher vom Steckbrief der Kahane-Stasi abkopiert; letzte Ehrenrettung ist die Knobloch-Absolution, weil nur drei der vier Großeltern waschechte Deutsche bzw. deutschstämmige Österreicher waren. Ein so‘n Krawot is doch immer dabei, Herrgottsakranochmal, der rassistische Nazinachweis doch wieder löchrig. Und dann gehe ich zum Leidwesen unserer kleinen immer häufiger wegen Hirnlosigkeit einfach gelöschter linksradikaler Forenhetzer nicht mal zum Weihnachtsschießen und Marschieren mit meinen Zwergen, tststs, auf die Zuweisungsnazis ist doch wirklich kein Verlass mehr; meine armen Kinder werden noch richtige Merkelabziehbilder mit Blockflöte und Weihnachtsliedern… man sieht, es geht auch schlimmer als mit Wehrsportübungen. Allein, dass wir weder Klimahüpfen gehen noch bolivianische Arbeiterlieder durch die Siedlung schmettern muss als Nazibeweis ausreichen. Na gut, bei unseren „Anonymen“ reicht das ja auch.

Ich melde mich wieder. Bald. Aber jetzt gehe ich in eine kleine Blogpause. Da gibt es höchstens Kleinigkeiten oder Verweise auf andere Kollegen. Als böser Kapitalist bin ich es ja gewohnt, andere für mich arbeiten zu lassen, und das auch noch gratis.
Damit wünsche ich allen Besuchern meiner Meinungsnische und des Penseur-Blogs ein gesegnetes und friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein gesundes und erfolgreiches 2020!

Den Freunden ein Versprechen, den Hassern eine Drohung: Wir lesen uns!

2 Kommentare:

  1. Geschätzter Fragolin! Sehr, von mir geschätzter Penseur, werter "it's me" und Bastiat!

    Ich danke Ihnen allen, weil ich sehe, dass ich nicht alleine bin. Ihre couragierte und mutige Unermüdlichkeit ist immerwieder eine Freude!

    Frohe Weihnacht Ihnen allen!

    MfG Michael!

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  2. Danke
    was tät ich ohne Ihre Artikel





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