Samstag, 2. November 2019

Die Nazikutsche

von Fragolin

Erleichtert stellt die „FAZ“ fest, dass die Tote von Limburg gar nicht durch Axt- und Messerhiebe umgebracht wurde, sondern bereits nach dem Aufprall auf das Fahrzeug tot war.

Die auf einer Straße in Limburg angegriffene Frau ist bereits durch die Kollision mit einem Auto getötet worden und nicht durch Axtschläge.“

Na, dann ist ja alles gut. Es war eben nur ein Verkehrsunfall. So wie der Iraner, der in einer Rangelei am Berliner U-Bahnhof Kottbuser Tor zufällig vor den Zug gefallen ist. Ein Hoppala.

Der deutsche Staatsangehörige soll nach den bisherigen Erkenntnissen am vergangenen Freitag seine Ehefrau erst mit dem Auto angefahren und sie dann mit einer Axt und einem Schlachtermesser attackiert haben.“

Nun, das war ja offensichtlich nicht so, denn attackieren kann man ja nur lebende Personen. Und die Frau war ja bereits vorher durch das böse Auto umgebracht worden.
Überhaupt: das Auto.
Das Auto ist ein Audi. Bei allen aufrechten antifaschistischen Sittenwächtern klingeln jetzt die Alarmglocken. Nicht nur, dass Audi zur nationalsozialistischen Fahrzeugschmiede „Volkswagen“ gehört, steht auf den Audi-Aktien bis heute das Firmenkürzel „NSU“ - naja, und was das bedeutet, wissen alle! Das ist wie ein Liederbuch mit 88 Seiten und 18 Liedzeilen, in denen „Führer“ vorkommt. Und diese offensichtlich schwer xenophobe Nazikutsche hat jetzt also erst einen Zukunftsdeutschen mit Migrationshintergrund (den zu erwähnen die „FAZ“ bis heute ebenso gerne vergisst, wie sie die deutsche Staatsbürgerschaft betont) als Geisel in seinem Innenraum eingeschlossen und dann auch noch in offensichtlicher rassistischer Tötungsabsicht eine Migrantin totgefahren.

Die Szene mit der Axt (Welche Szene? Videos gibt es keine und auf deren Veröffentlichung wurde gesetzeswidrig – wen juckt schon das Gesetz – von Merkels Kampfgruppen Haftstrafe angedroht) ist ein Missverständnis und resultiert aus dem schweren Trauma des armen vom Naziwagen gekidnappten Migrationshintergründigen. Seine Eltern flohen vor Gewalt und Krieg, und hier muss der Ärmste nun selbst Opfer eines rechtsextremen Hassverbrechens werden.
Das Gericht kann nur zu einer Entscheidung kommen: Verschrottung des Naziwagens, Freifuß für den armen Traumatisierten und eine mindestens sechsstellige Entschädigungszahlung der Audi-Werke an den von ihrem Auto Entführten und die Familie der Frau, die von diesem Auto getötet wurde. Es muss nur noch entschieden werden, ob man das jetzt als einfachen Verkehrsunfall in die Verkehrsstatistik aufnimmt oder als rassistischen rechtsmotivierten Mord.
Satire?
In Deutschland würde es inzwischen nicht einmal verwundern, wenn sie wahr wird…

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