Samstag, 7. September 2019

DiePresse alias Herr Nowak träumt


... beispielsweise von einer Schwarz*)-Pink-GrünInnen-Koalition:
Kommt Sebastian Kurz zur (inhaltlich richtigen) Überzeugung, sich in den zwei wichtigsten Themen bewegen zu wollen und können, muss er das Gespräch mit Grünen und Neos führen. Genau genommen handelt es sich um ein Thema: die Zukunft unserer Kinder. Wer den Klimawandel verlangsamen und mit negativen Auswirkungen umgehen lernen will, braucht eine Öko-Partei wie die Grünen und nicht die FPÖ oder SPÖ an der Seite. Dass die Neos für die Einführung einer CO2-Steuer sind, macht sie nicht wirtschaftsliberaler, aber hilft in Regierungsverhandlungen.
Tja, Herr Nowak, doch wie schrieben Sie weiter oben so treffend:
Die Österreicher wählen anders, als das viele Publizisten gern hätten.
Stimmt auffallend, Sie haben bloß vergessen, hinter »viele Publizisten« ehrlicherweise ein »(wie auch ich)« zu setzen. Und das läßt immerhin hoffen, daß Österreich der Wahnsinn einer Koalition der durchkorrumpierten — nichts anderes heißt nämlich »staatstragenden« im Effekt! — ÖVP mit zwei an Hirnblähungen leidenden Orchideenparteien (wobei deren Hirnblähungen noch dazu teilweise in-kompatibel sind!) erspart bleiben wird.

Weil es eben immer noch genug bürgerliche Wähler gibt, die schön langsam den Etikettenschwindel »Kurz« durchschauen, und nicht nach dem 29. September in einem türkis-pink-giftgrün gefärbten Taka-Tuka-Land aufwachen wollen, und daher lieber bei FPÖ ihr Kreuzerl machen. Auch wenn das vielen Publizisten, wie auch Herrn Nowak, nicht genehm ist.

Endgültig kurios wird Ihr Artikel aber, wenn es um die »Argumente« gegen eine ÖVP/FPÖ-Koalition geht:
Und Türkis-Blau? Warum sollte erfolgreich sein, was gerade krachend gescheitert ist? Wird Herbert Kickl nach Ungarn als Polizeiberater weggelobt? Kaum. Und in der Bildungspolitik offenbarte Norbert Hofer sein Weltbild: Kinder solle man nicht ständig fragen, ob sie sich in der Schule wohlfühlten, sondern was sie gelernt hätten. Genau. Und wenn das zu wenig war, hilft vielleicht in der rechten Ecke stehen weiter.
1. ist die Koalition nicht »krachend gescheitert«, sondern wurde mit einem durch kriminelle Aktionen davor hergestellten Video gezielt gesprengt. So viel Wahrheit muß sein. Sie sind eingeladen, Herr Chefredakteur, die Berichterstattung Ihrer eigenen Zeitung DiePresse in den Wochen und Monaten vor der Veröffentlichung des ominösen 7-min-Video-Schnipsels durchzublättern — und uns dann zu erklären, ob Sie dort den Eindruck einer »krachend gescheiterten« Koalition wiederfinden. Aber offenbar hat die — taktisch zweifellos nicht allzu kluge — Bemerkung von Herrn Strache, daß »die Journalisten die größten Huren« seien, eine große inhaltliche Berechtigung.

2. die Polemik gegen Kickl geht nach hinten los. Wäre es für Herrn Nowak (und viele Publizisten) etwa eine notwendige Vorbedingung, einen völlig unbescholtenen Politiker mit der Verbannung ins Ausland zu bestrafen, weil er nicht »genehm« ist? Erinnert an die Deportations-Ukas' nach Sibirien in zaristischen Zeiten, oder ans »Scherbengericht« zu Zeiten des Niedergangs von Athen. Oder an die Ausweisung von Regimekritikern aus der DDR. Etwa Ihre leuchtenden Vorbilder, Herr Nowak?

3. und was die Bildungspolitik betrifft: Herr Nowak, der Sie dem Geschwätzberuf Journalismus nachgehen (bei dem, wie Relotius bewies, Propaganda völlig ausreicht — wen kümmern denn Fakten!), es mag Ihnen persönlich egal sein, ob Kinder mit solidem Wissen und Können aus der Schule kommen, oder als von links-grüner Lehrerschaft ideologisch gehirngewaschene Vollidioten, die im Berufsleben unverwendbar sind. Mir hingegen — als Freiberufler, also als Selbständiger — ist es nicht gleichgültig, daß in den Jahrzehnten, in denen ich meine Kanzlei betreibe, die Absolventen unserer Schulen immer unbrauchbarer wurden: nämlich nicht nur zunehmend unwissend, sondern v.a. uninteressiert, dabei anmaßend und gleichzeitig mit einer Frustrationstoleranz um Null. Und ich bin sehr dankbar dafür, daß Norbert Hofer uns hiezu sein Weltbild offenbart und erklärt hat, daß Leistung wichtiger ist, als irgendwelche »Befindlichkeiten«. 

Für Ihre unqualifizierte Polemik, Herr Nowak, gehörten Sie in die Ecke gestellt — wobei ich Ihnen selbstverständlich konzediere, daß für Sie wohl nur eine linke Ecke in Frage kommen wird!
Wir schreiben 2019. Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Auch nicht von Hofer und Kickl. Kurz ist doch hoffentlich jung genug, das zu verstehen.
... schreiben Sie zum Schluß, Herr Nowak. Ja, wir schreiben 2019: nämlich ein Jahr vor einer sich abzeichnenden Rezession der Weltwirtschaft. Ein Jahr vor dem nächsten Migranten-Tsunami, der durch von der Leyens Installation in Brüssel und die Etablierung einer Linkregierung in Italien schon greifbar nahegerückt ist. 

Wir stehen 2019 am Rand des Zusammenbruchs unseres gesamten Geld- und Finanzsystems, das immer auf einem positiven Zinssatz aufgebaut war, und jetzt durch Negativzinsen der EZB pervertiert wird: der Zins ist der Preis des Kapitals, so wie eben alles seinen Preis hat; und genauso, wie einem der Bäcker kein Geld in die Hand drückt, wenn man bei ihm Semmeln kauft, sondern eines von uns haben will, genauso will der Kapitalgeber für sein Kapital etwas haben, und nicht noch was drauflegen müssen. Solche hirnlosen Absurditäten werden uns demnächst um die Ohren fliegen.

Statt sich und uns aber eine Regierung zu wünschen, die sich mit den wirklich brennenden Fragen beschäftigt — ob Österreich in Zukunft noch Österreich oder eben ein weiteres islamisches shithole country sein wird, ob Österreich in der Weltwirtschaft eine erfolgreiche Performance hinlegen kann, oder immer weiter zurückfällt —, wollen Sie uns eine instabile Orchideen-Koalition schmackhaft machen, in der der grünen Frauenministerin der österreichweite Austausch von Fußgängerampeln auf gendergerechte FußgeherInnenampeln (LGBTQ-kompatible Ampelpärchen natürlich nicht vergessen!) konzediert wird, wofür der schwarze Wirtschaftskämmerer und der ORF ihre Zwangsbeiträge weiter einheben dürfen, und die Pinken für den Import billiger Arbeitskräfte für den Hauptfinancier und Strippenzieher ihrer Partei die »Flügel heben« dürfen (resp. ihre Hintern bei der Abstimmung über weitere Zuwanderung) — ach, wird das nicht wunderbar!

DiePresse war einmal — lang ist's her! — eine bürgerliche, nein: die bürgerliche Zeitung Österreichs. Unter Ihnen, Herr Nowak, ist sie endgültig zu einem »Standard« ohne lachsrosa Papier verkommen. Man kann nur hoffen, daß Östereichs Bürger und Wähler tatsächlich anders wählen, als es sich die vielen Publizisten wünschen. Diese sollten sich vielmehr den Kommentar eines Lesers hinter die Ohren schreiben:
Diodorus Siculus


Herr Nowak erkennt richtig, dass das österreichsiche Wahlvolk großteils anders wählt, als viele Medien und Journalisten wollen. Und das ist auch gut so, bedeutet dass doch, dass sich viele Leute in Österreich nicht ganz einfach beeinflußen und umerziehen lassen, sondern sich ihre eigene Meinung aufgrund ihrer Lebenserfahrung und eigenen Prioritäten bilden. Und was wirklich ein großer Teil der Österreicher tagtäglich erlebt, welche Sorgen und Wünsche sie haben, das ist eben kaum kongruent mit den Redaktionsstuben in den Innenbezirken und am Küniglberg Wiens. Ich habe oftmals das Gefühl, das die massgebliche Medienlandschaft in Österreich nicht fähig ist, aus ihrer Blase auszubrechen. Da dreht sich vieles im Kreis, man ist untereinander amikal (die Bälle werden einander zugespielt), sieht die eigene Weltsicht als richtig an und neigt zum herablassenden Behandeln der Menschen, die völlig andere Zugänge zu den wichtigsten Themen unserer Zeit haben. Argumente zählen da selten, wenn Glaube und Haltung gefragt sind. 
Medien heute sind v.a. »Haltungsjournalismus«. Offengestanden war mir da sogar noch der seichte Unterhaltungs-Journalismus (»Infotainment«) früherer Jahrzehnte lieber. 


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*) könnte man, bitte, aufhören, diesen lächerlichen Umfärbetrick »Türkis« zwecks Wählerverarsche weiter zu mißbrauchen!? Das war schon 2017 schlichtweg Roßtäuscherei höherer Ordnung, und ist heute nach der deutlich sichtbaren Rückmeldung der uraltschwarzen Seilschaften in der ÖVP nur mehr peinlich!

5 Kommentare:

  1. Warum tadeln Sie Straches Urteil über die Journalisten? Sie schreiben dasselbe doch seit 10 Jahren.

    Kickl: der wird Berater bei Putin oder Erdogan. Um den muss man sich keine Sorgen machen.

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  2. Sehr von mir geschätzter Penseur!

    Wegen solcher Kommentare zu Herr Nowak's Artikel, gehören Sie für mich zu den "Sehr Geschätzten"!
    Eine WOHLTAT, in Zeiten der Zensur, Vernüftiges zu lesen!

    MfG Michael!

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  3. Cher (chère?) "Müller",

    inhaltlich tadle ich ihn keineswegs! Es ist allerdings bisweilen taktisch klüger, gewisse Dinge nicht so unverblümt auszusprechen. Da ich weder Politiker bin noch vorhabe, jemals einer zu werden, kann ich mir meine unverblümte Meinung hingegen leisten. That's it.

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  4. Cher Michael,

    herzlichen Dank für Ihre ermunternden Zeilen.

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  5. Werter Müller,
    den Beraterjob bei Putin hat schon der Kern bekommen. Auch da haben die Sozen schon längst den Stand erreicht, den erreichen zu wollen sie den Blauen immer vorwerfen.
    MfG Fragolin

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