Eine Kirche, die sich nicht mehr vom Mainstream einer fehlgeleiteten Gesellschaft unterscheidet, braucht kein Mensch. Markus Krall über Kirchenbeamte, die im warmen Applaus der Talkshows paddeln und ihren Glauben an der Garderobe des Finanzamts abgegeben haben.Auch wenn den meisten Christen dies aufgrund der theologisch-soziologischen Deformation, der sich die hierarchische Führung der großen Kirchen unterworfen hat, kaum bewusst sein dürfte, so muss an dieser Stelle doch vorausgeschickt werden, dass die Erlösungslehre des Christentums die Individualität und Freiheit des Menschen wie keine andere Religion anerkennt, schützt und für von Gott gegeben hält.Ein Glaube, dessen Kernbotschaft die Erlösung des Menschen aus und trotz der Sünde ist, steht per Definitionem in diametraler Opposition zum Wahn der Vollkommenheit. Der Mensch ist Sünder, kann daran nichts ändern und darf es auch sein. Dies führt in der christlichen Lehre nicht zum Verlust der Liebe Gottes.Demgegenüber steht in unversöhnlicher Feindschaft die Uniformität, die Fehlerfreiheit, die immerwährende Funktionalität und Eingliederung in die Staatsmaschinerie der sozialistischen Ideologie. Der neue Mensch muss perfekt sein im Sinne seiner Anpassung an das System. Sünde, auch bekannt als Abweichung, unbequeme Meinung, geistige Unabhängigkeit existiert in diesem System nicht. Der neue sozialistische Mensch ist perfekt in seiner Eignung zur Sklaverei. Er steht in Reih und Glied, salutiert, brüllt „Heil“, ist Kanonenfutter und Subjekt des im Namen der Reinheit des Blutes (bei den Nationalsozialisten), der Reinheit der Lehre (bei den Kommunisten) oder der Reinheit der Religion (bei den Islamisten) vollzogenen Genozids.Die Freiheit eines Christenmenschen hingegen ist von Gott erkauft durch die Zulassung des Bösen und damit der Möglichkeit des Fehlgehens in der Welt. Freiheit bedeutet immer auch Wahlfreiheit und setzt die Möglichkeit der Entscheidung zwischen Gut und Böse voraus. Dafür muss das Böse existieren. Es ist notwendige Bedingung für die Freiheit des Menschen, sich für das Gute zu entscheiden.
Sonntag, 23. Juni 2019
»Das Versagen der Kirchen«
4 Kommentare:
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"Versagen"?
AntwortenLöschenAls hätte es Nietzsche nie gegeben!
Danisch mal wieder dazu:
danisch.de/blog/2019/06/22/dildos-vibratoren-und-kondome-in-drei-groessen/
"DDR"?
Als hätte es Eugen Richter nie gegeben.
Jo, so helle sind se, die Konservativen, die Biedermänner.
D'rum setzte ihnen ein Schweitzer mit dem "Lehrstück ohne Lehre" ein Denkmal ...
http://www.kathtube.com/player.php?id=48162
AntwortenLöschenVersagen? Ganz im Gegenteil.
Kirchen, die sich geistlich hinter konservative patriotische Führer stellen, brauchen wir.
Cher "Gottfried",
AntwortenLöschenna, wenn S' meinen, daß der ein "konservativer patriotischer Führer" ist, dann seien Ihnen von Herzen auch alle Woelkis, Schönborne, Marxens und nicht zu vergessen Papa Franzens gegönnt. Sie brauchen offenbar sowas ...
Die Reinheit des Blutes ist das Schlechteste nicht - so sagte auch Mohammed Ali im Interview. Ausnahmen, wie die beiden Alexander, Dumas und Puschkin, bestätigen halt die Regel.
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