Sonntag, 14. April 2019

Video zum Sonntag

von Fragolin

Naja, eigentlich eher: Musik zum Sonntag.
Ich bin ja als Proletenkind in einem ziemlich kunstbanausigen Arbeiterhaushalt groß geworden, da halfen auch keine großelterlichen Versuche der bildungsbürgerlichen Kunstbegeisterung mehr: im Radio liefen die in den Siebzigern üblichen Schlager und wir Kinder zogen uns „Hottentottenmusik“ rein – ich für meinen Teil lieber Jethro Tull oder Pink Floyd oder Queen (damals noch gut) oder das Electric Light Orchestra, aber Beethoven kam da nur vor, wenn Jeff Lynne drüberrollte. Aus Deutschland faszinierte mich damals (und bis heute!) ausgerechnet eine DDR-Gruppe namens „City“ mit ihrem Monumentalwerk „Am Fenster“. Dann kamen die Achtziger, mit Depeche Mode und Jean-Michel Jarre und Eurythmics, also die passende Musik für einen angehenden Techniker. Austropop begeisterte mich nie wirklich, obwohl ich früher mal die EAV ganz witzig fand. (Für diese Nummer würde man sie heute nach den Amokläufen der letzten Jahre an die Wand nageln, wenn sie sich nicht so überzeugend links positioniert hätten.)

Trotzdem haben auch damals ein paar der aus dem obligatorischen Frühstücksradio träufelnden Schlager ihren Weg in mein Ohr gefunden, und manchmal war dann doch eine Perle dazwischen. Nicht immer geht es ja um Herzschmerz und Kopulationsangelegenheiten, manchmal gibt es auch tiefsinnigere Texte. Über einen davon, der mich eigentlich mehr geprägt hat, als ich mir klar war (was ich daran merke, dass ich den Text noch ziemlich vollständig kenne), bin ich neulich wieder gestolpert. Ist von 1988 und irgendwie auch heute aktuell.


In diesem Sinne:
Geh deine eigenen Wege, denn nur eigene Wege hinterlassen eigene Spuren.
Oder, um es mit Friedrich Hebbel zu sagen:
Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein, als ein rundes Nichts.“

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