Mittwoch, 3. April 2019

»Im neuen Haus zum ersten Mal gearbeitet, „Die Schlangenkönigin“ — vielleicht fällt mir ein besserer Titel ein, damit man uns nicht für Ophiten hält.«



Mit diesen lapidaren Worten begann Ernst Jünger in »Kirchhorst, 3. April 1939«, also heute vor achtzig Jahren, eines seiner bemerkenswertesten Werke: »Gärten und Straßen«, das — ganz anders geartet als sein frühes Kriegstagebuch »In Stahlgewittern«, mit dem er seinen literarischen Ruhm kurz nach den Ersten Weltkrieg begründet hatte — die lange Reihe seiner Diarien des Erwachsenen (»Strahlungen«, »Reisetagebücher«, »Siebzig verweht«) eröffnete, die bis ans Ende seines überaus langen Lebens reichen, und ein einzigartiges Dokument aus fast sechs Dezennien des Zwanzigsten Jahrhunderts darstellen.

Deshalb sollen in diesem Blog in unregelmäßigen Abständen und auf derzeit noch unabsehbare Zeit, Zitate aus den Jünger’schen Tagebüchern gebracht werden, die aus einen Abstand vieler Jahrzehnte heraus erwogen — und von Gewicht befunden wurden. Wie das meiste, das Ernst Jünger schrieb, sind sie gesättigt von gedankenreichen Anspielungen; mußten es wohl, speziell in Zeiten der »Gärten und Straßen« (und ebenso der Folgebände der »Strahlungen«), die dem offenen Wort, der klaren Stellungnahme überaus feindlich waren.

Und zu Zeiten der Kriminalisierung von Gedankenverbrechen, der wildwuchernden Paragraphen-dschungel gegen Meinungsdelikte und unerwünschte Wahrheiten, in denen so wie damals ».. ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist« (um einen Antipoden Jüngers, Bertold Brecht, zu zitieren), empfiehlt es sich wohl ebenso, in Anspielungen zu reden.

»Lesefrüchte aus Ernst Jüngers Werken« wird diese Serie von kurzen Zitaten heißen, gelegentlich mit Notizen des Blogautors begleitet, wenn es geboten (oder wenigstens geraten) scheint, time will tell ...



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