von Fragolin
In Chemnitz gab es „Hetzjagden“.
Jedenfalls wenn es nach den Worten des CSU-Bürgermeisters Michael
Cerny geht, der in der „Süddeutschen Zeitung“ ein peinliches und
in Teilen regelrecht ekelerregendes Interview absonderte:
„Aus meiner Sicht ist das alles total überdimensioniert.“
Ich weiß nicht, wie soll ich es sagen?
„Die Opfer sind zwischen 13 und 42 Jahre alt. Nach
Zeugenaussagen gingen den Tritten und Schlägen auch Beleidigungen
voraus. Ein Opfer sei beispielsweise als Nigger bezeichnet worden. Es
gab elf Leichtverletzte, ein 17-Jähriger kam mit einer
Kopfverletzung stationär ins Krankenhaus.“
(Nebenbei: Hat über das mit dem „Nigger“ irgendwer irgendwo
irgendwas gelesen? Nur mal so gefragt, weil ja der Idiot von Bottrop
„Kanaken“ gesagt haben soll und darum gerade die ganze politische
Korrektheit einen Veitstanz aufführt...)
Elf Verletzte, einer davon spitalsreif, aus offensichtlichem Hass,
das will der Bürgermeister einer Stadt jetzt nicht überbewerten?
Ich habe den Verdacht, da hat jemand einen Job, für den er nicht
geeignet ist.
„Aber dass es unter Alkoholeinfluss zu Körperverletzungen
kommt, ist nichts Neues. Wir haben schließlich auch ein Nachtleben.
Wenn da Jugendliche um drei Uhr betrunken aus der Disco kommen, der
eine sich vom anderen provoziert fühlt, dann kommt es schon mal zu
Rangeleien und Schlägereien. Das Thema Gewalt ist leider immer da,
wenn Leute aufeinandertreffen und Alkohol trinken, vor allem wenn sie
zu viel trinken. Das sehen wir in ganz Deutschland immer wieder.“
Nach dem alten Muster „Vergewaltigungen gab es auf dem Oktoberfest
schon immer“ wird hier gelogen, dass sich die Balken biegen. Denn
es geht eben nicht darum, dass Jugendliche von irgendwem provoziert
wurden. Falls das keiner bemerkt haben sollte: der Mann betreibt hier
die in Merkeldeutschland in Bezug auf Menschengeschenke inzwischen
alltägliche knallharte Täter-Opfer-Umkehr! Die armen Jugendlichen,
ein bisschen angeheitert eben, wurden ja nur provoziert. Von den
Bürgern seiner Stadt! Diese hätten praktisch den Unmut der
Angeheiterten selbst provoziert. Ich habe nicht nur den Verdacht, ich
bin mir sogar sehr sicher, dass da jemand den falschen Job hat. Wer
so auf die eigenen Bürger scheißt, der ist rücktrittsreif, aber
mit Anlauf!
Das Einzige, was diese Prügler augenscheinlich „provoziert“ hat,
war die reine Existenz anderer, also offensichtlicher Fremdenhass.
Siehe „Nigger“. (Wer Kopfkino liebt, macht mal wieder mein
Lieblingsspiel und stellt sich vor, vier deutsche „Jugendliche“
hätten sich wahllos und brutal prügelnd auf alles geworfen, was
nach nicht-deutsch aussieht, und es dabei als „Nigger“
bezeichnet… Wie wären wohl die Berichte in der „SZ“
ausgefallen und wie die Kommentare des Herrn Bürgermeister?)
Der Alkohol hat sie enthemmt, endlich die Verachtung und den Hass auf
die Gesellschaft, die sie aufgenommen und versorgt hat, auszutoben.
Sie leben hier offenbar in einem Umfeld, das sie zutiefst hassen;
davon sollte man sie befreien.
Und die Stadt sich von diesem peinlichen Bürgermeister, der die
Schuld auf die eigenen Bürger abwälzt, auf die Opfer der
Prügelattacken.
Das muss man sich mal geben: „Wenn ein alkoholisierter Jugendlicher
den anderen provoziert“ - die Opfer waren nicht nur Jugendliche und
sie waren nicht provozierende Alkoholisierte, die auf Rangelei aus
waren! Man möge mir verzeihen, dass ich diesen Widerling einfach zum
Kotzen finde!
Denn in der gleichen Zeitung, in der er dieses ekelerregende
Interview gab, also der nicht gerade als rechtsextreme Hasspostille
bekannten „
Süddeutsche
Zeitung“, las sich der Bericht über die damaligen
Vorkommnisse so:
„Vier
Jugendliche haben in Amberg offenbar wahllos auf Passanten
eingeschlagen...“
„Ihre
Prügeltour begannen die vier jungen Männer im Alter zwischen 17 und
19 Jahren demnach im Bahnhofsbereich: Sie schlugen einem ankommenden
Reisenden mehrfach ins Gesicht. Wenige Minuten später prügelten sie
auf dem Bahnhofsvorplatz auf zwei weitere Passanten ein und konnten
anschließend zunächst fliehen.
Kurz danach waren
die Männer vom Bahnhof aus Richtung Altstadt unterwegs, wieder
schlugen sie ohne Vorwarnung auf verschiedene Passanten ein, ein
Opfer wurde zu Boden geschleudert und auch dort noch weiter getreten.
Sechs weitere Personen wurden dabei verletzt.“
Ohne Vorwarnung, völlig wahllos. Auf einen am Boden Liegenden weiter
eingetreten.
So also, Herr Cerny, sieht eine „Rangelei“ aus, wenn Jugendliche
nach der Disco „provoziert“ wurden? Wodurch? Durch aktives
Aussteigen aus einem Zug? Durch Benutzen der Straßen in der eigenen
Stadt? Durch atmen?
Die Interviewerin der Alpenpravda sekundiert auch in altbewährter
Art mit einer Aussage statt einer Frage:
„Es
wird aber nicht groß darüber gesprochen, wenn die mutmaßlichen
Täter deutsche Jugendliche sind.“
Ach, ist das so? Dann muss ich die Frage aber der Alpenpravdatante
selbst stellen: Warum berichtet ihr denn nicht darüber? Welche Fälle
sind euch bekannt, über die ihr nicht berichtet, und warum
verschweigt ihr sie? Um euch später darüber aufzuregen, dass ihr
selbst nichts darüber geschrieben habt? Ich fass‘ es nicht, diese
himmelschreiende Dummheit, die man da Medienkonsumenten zumutet.
Und der Bürgermichel apportiert brav:
„Dass
ein Unterschied gemacht wird, ist klar.“
Ach so? Na da hätte ich gern einmal Beispiele gleichen Vorgehens,
die nicht medial berichtet wurden. Da kann die Polizei doch sicher
Berichte vorlegen, oder? Als Politiker hat er doch entsprechende
Weisungsbefugnisse, ebenso wie die „SZ“ gegenüber nach dem
Presserecht Auskunftspflicht herrscht.
Jaja, ich weiß: Haltungspolitik ist wie Haltungsjournalismus, da
braucht man keine Fakten, sondern „sagt was ist“, weil das, was
man sagt, dann automatisch auch ist. Wenn wir keine alternativen
Fakten haben, reichen auch alternative Behauptungen. So geht
Konstruktivismus: Der Akt des Benennens schafft bereits die
Tatsachen, derweil Tatsachen, über die nicht gesprochen wird, auch
nicht sind. Das postfaktische Zeitalter blüht.
Und: fragt die neugierige, investigative, sich zu „demokratischer
Kontrolle“ berufene Presse nach, wo die Fakten sind? Ich weiß, ein
guter Witz...
Und der Herr Politiker palavert weiter:
„Man
muss das einordnen in den Kontext der Straftaten, die täglich in
Deutschland passieren. Egal ob sie von Deutschen oder Asylbewerbern
begangen werden: Im Strafrecht sind beide gleich. Einen Unterschied
zum deutschen Staatsbürger gibt es nur in den Konsequenzen im
Aufenthaltsrecht. Dementsprechend werden auch die Amberger Täter
behandelt werden.“
Irrtum. Es gibt einen noch entscheidenderen Unterschied: Genau das,
was in Amberg passiert ist, wurde eben nicht von deutschen
Staatsbürgern (besonders nicht mit Nazihintergrund nach Käsmannscher
Definition) begangen. Nirgends. Oder gibt es Beweise dafür? Dann her
damit. Bis dahin unterstelle ich Lüge.
Die Täter waren Afghanen.
Und dass sie als solche eben nicht genau dahin eingeordnet werden in
den Kontext der Straftaten, dafür sorgt der Herr Palavergelehrte
gerade selbst. Er stellt diese Straftat nicht auf den Platz im
Kontext aller Straftaten, wo er hingehört, sondern stellt ihn dort
hin, wo er ihn haben will, und biegt alles andere darum herum.
Kennen wir.
In Chemnitz gab es Hetzjagden böser Nazisachsen auf arme Ausländer.
In Amberg gab es von den Opfern selbst provozierte Rangeleien.
Dass es in Chemnitz vorher einen Mord und vor dem Mord unzählige
„Rangeleien“ Amberger Manier gab, ist sowieso medial längst
vergessen.
In Döbeln wurde der AfD mit einem Sprengstoffanschlag nicht
geschadet, sondern genutzt.
Doppelmoral, Doppelsprech, Doppeldenk.
Tägliche Heuchelei auf DDR-Niveau im Merkel-Regime.
Ach ja,
Pro
Sieben fühlt sich ebenso bemüßigt klarzustellen:
„Die
Täter hätten auch Deutsche sein können“
Stimmt. Oder auch Chinesen. Oder Marsmännchen.
Waren es aber nicht.
Also eine typische Nicht-Nachricht im klassischen
Haltungsjournalismus. „Wir haben zwar keinen Beitrag zu den Fakten,
wollen aber gleich klarstellen, wie man die zu deuten hat.“
Danke für dieses herrliche weitere Beispiel, dass Relotius kein
Einzelfall sondern ein Symptom ist. Und selbst Pro Sieben linker und
verlogener sein kann als die „SZ“.
Neben dem Lügen-“Spiegel“ verbreiteten auch die „FAZ“ und
die „Presse“ begeistert
das
Märchen von den „rechtsextremen Bürgerwehren“, die
jetzt durch Amberg patroullieren; es fehlten nur noch Hinweise auf
„Hetzjagden“. Interessant, dass dieser neuerliche tägliche
Einzelfake des „Spiegel“ so hochkocht, denn angeblich sind vier
Nürnberger NPD-ler eine Runde mit einer Warnweste durch Amberg
marschiert, haben damit auf Facebook geprotzt und sind wieder
heimgefahren. Sonst war da gar nichts. Vier Neonazis mit Warnwesten,
die sowieso keiner ernst nimmt und die sonst nichts tun außer
rumlaufen, sind ein Mega-Skandal; vier Jungafghanen, die wahllos
Leute zusammentreten dagegen soll man nicht überbewerten. Alles
klar?
Und Amberg wehrt sich vehement dagegen, jetzt als „rechte Hochburg“
in den Medien dargestellt zu werden. Dabei haben die Amberger noch
Glück. Als Stadt im Westen bleibt ihnen das (nach linker Definition
übrigens zutiefst rassistische und auch, langsam könnte es fast
auffallen, vom „Spiegel“ aufgheizte) Vorurteil erspart, eben im
Naziland zu liegen und nur von Nazisachsen bewohnt zu sein.
werter fragolin, wir leben in einer 2 - klassen - justiz und medialberichterstattung.
AntwortenLöschenhier ein ausschnitt aus meinem letzten tagebuch:
die 15-jährige mia aus kandel wurde von einem afghanen geschächtet. das urteil für den korangläubigen: 8 jahre und 6 monate gefängnis.
die kölner oberbürgermeisterin henriette reker ( das ist der hirnentleerte trampel, der deutsche frauen auffordert, eine armlänge abstand von sexualfachkräften zu halte, um keine probleme zu bekommen und nicht zu sexual-„erlebenden“ zu werden ) wurde auch von einem attentäter mit einem meser attackiert und lebensgefährlich verletzt. gottlob überstand sie das attentat ohne bleibende folgen. das strafausmaß für den verbrecher: 14 jahre.
ihr werdet euch fragen, wie es sein kann, dass mord weniger hart bestraft wird wie versuchter mord. der täter von köln war deutscher, damit hatte er keine berechtigung, ein messer mich sich zu führen
Wenn ein Blogger, der den "Der Untergang der Sowjetunion ist die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts"-Caudillo und Ex-KGB-Offizier Wladimir Putin eins ums andere Mal verteidigt, un überhaupt immer wieder Überzeugungen verbreitet, für die er den Beifall der Linkspartei bekommt (die er auch so gut wie nie kritisch angeht, er weiß, warum), hier sich aufbläst und die SZ als "Alpenprawda" beschimpft, dann betreibt er gute Realsatire.
AntwortenLöschenCher (chère?) "Anonym",
AntwortenLöschenWas: Kollege Fragolin hat tatsächlich "Beifall der Linkspartei" bekommen?
Wo? Wann? Wofür?
Und warum sagen Sie uns das erst jetzt?!
Werter Anonym,
AntwortenLöschendu hast mich erwischt, ich sitze mit Genossin Wagenknecht gerade vor dem Putin-Verehrungs-Altar in meinem von Freund und Auftraggeber Wladimir Wladimirowitsch üppig gefüllten Wodkalager im Keller und wir singen, schon drei Sto-Gram im Blut, Arm in Arm alte sowjetische Kampflieder und freuen uns, dass der olle Oskar heute nicht dabei ist.
Und jetzt trinke ich mit der Genossin Sarah auf die soziale Anstaltsleitung, die dir alle Tage ein paar Minuten Spaß am Internet-Terminal gönnt.
Washe zdarovje i sa ljubov, Towarischtsch!
MfG Fragolin