Donnerstag, 3. Januar 2019

Silvesternacht die Zweite

von Fragolin

Nach der kleinen Aufzählung der erfolgreich ignorierten Vorkommnisse widme ich mich mal dem einzigen Vorkommnis der Silvesternacht, das medial Wellen schlägt und auch die Politik aus den Betten getrommelt hat: der xenophobe rechtsradikale rassistische und zum Glück fehlgeschlagene Mordanschlag eines Deutschen gegen Ausländer in Bottrop. Da die Informationen dazu, auf die sich alle anderen Medien beziehen, aus nur einer Quelle sprudeln, die sich rein zufällig gerade als die supersauberste Faktenverteidigungspresse selbstbeweihräuchert hat, nämlich der „Spiegel“, gehe ich dort mal etwas nach Fakten gründeln.

Nach dem Anschlag mit einem Auto im Ruhrgebiet hat sich die Zahl der Verletzten auf acht erhöht. Eines der Opfer sei schwer verletzt worden, als ein Mann in der Silvesternacht mit seinem Auto mehrfach in Menschengruppen gefahren sei, teilte die Polizei mit.“

Dazu erst einmal: gute Besserung allen Opfern; ich bin froh, dass auch das Leben der schwerverletzten Frau gerettet werden konnte. Niemand soll so etwas erleben.

Die Polizei hatte den mutmaßlichen Täter, einen 50-jährigen Deutschen aus Essen, noch in der Silvesternacht festgenommen. Ein Richter hat inzwischen Untersuchungshaft wegen mehrfachen versuchten Mordes gegen den Mann angeordnet, wie die Ermittler mitteilten.“

Naja, da es sich um „einen 50-jährigen Deutschen aus Essen“ handelt, wissen wir recht schnell, dass es sich um einen 50-jährigen Deutschen aus Essen handelt. Kein „Mann“ und kein „Jähriger Beteiligter“. Es geht doch mit der Information.
Dass er wegen versuchten Mordes angeklagt wird ist nach meiner Ansicht erstmal vollkommen richtig. Es fällt nur auf, nachdem in letzter Zeit immer wieder gezielte Messerangriffe, Prügelattacken mit Knüppeln und Eisenstangen sowie Sprünge auf den Kopf am Boden Liegender sogar nach letalem Erfolg nur als „Verletzung mit Todesfolge“ verfolgt wurden. Es scheint eine richtungsabhängige Verbrechensbewertung zu geben, die Opfer wie Täter in zwei Klassen teilt.

Aber dass mit zweierlei Maß gemessen wird, kann man auch in den linksextremen Filterblasen gut beobachten, die gerade wieder über „rechten Terror“ schäumen. Während nach jeder Meldung über einen Terroranschlag mit friedensreligiösem Hintergrund lautstark von Moderation wie Kommentatoren gefordert wird, man dürfe nicht vorverurteilen, müsse erst Ermittlungen abwarten, solle doch auf Spekulationen verzichten und müsse alles, was nach rechts riecht, sofort melden und sperren, wird jetzt fröhlich drauflos gehetzt, Breivik angerufen, AfD und FPÖ als wahre Schuldige und der Täter als Terrorist des Rechtsextremismus dargestellt – obwohl sogar im Artikel steht… ach was, schauen wir mal weiter.

Die Behörden gehen davon aus, dass der Verdächtige aus rassistischen Motiven handelte. "Es gab die klare Absicht von diesem Mann, Ausländer zu töten", hatte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag gesagt.“

Wenn der Innenminister das sagt, dann ist das so. Das ist, als ob die Kanzlerin persönlich sagt, es habe Hetzjagden gegeben. Und wenn der Innenminister diese klare Vorgabe macht, wie das Geschehen zu bewerten ist, dann wundert mich auch nicht, wenn die Staatsanwaltschaft schonmal versuchten Mord anklagt. Was mit Beamten passiert, die politische Deutungen anzweifeln oder nicht ernst nehmen, wurde im Falle Maaßen demonstriert.
Da werden die Behörden es nicht wagen, eine andere Einschätzung als die von Merkels Parteifreund zu haben.

Kontakte in die rechtsextreme Szene soll der Verhaftete jüngsten Erkenntnissen zufolge aber nicht gepflegt haben.“

Ach.
Muss er aber.
Die linksextreme Hetzblase weiß es schon, dass das ein Rechtsextremer ist, der vorsätzlich und – wie von der Politik vorgemeint – aus nacktem Rassismus als Soldat des Neonazitums und mit terroristischem Ziel arme Zugewanderte ermorden wollte. Dass der keinerlei Verbindungen zur rechtsextremen Szene hatte, kann nicht sein, weil es eben so sein muss.
Da wird sich schon noch was finden. Nachdem man den Messerstecher von Nürnberg irgendwie nicht in das aufzubauende Bild des fremdenfeindlichen Deutschterrorismus einhäkeln konnte und auch in allen vorigen Fällen aus Deutschen bei genauerem Hinsehen Zigeuner, Kenianer oder Iraner wurden, wird es doch jetzt wohl irgendwie klappen.

Bislang habe die Polizei keinen Ansatzpunkt gefunden, "dass dieser Mann irgendwelche Verbindungen hat oder dass er selber in irgendwelchen rechtsradikalen Kreisen sich bewegt", sagte Reul dem Sender WDR5. Es scheine, dass der mutmaßliche Täter "aus einer persönlichen Betroffenheit und Unmut heraus dann Hass auf Fremde entwickelt hat".“

Na gut, dass ich gleich in die Hauptquelle schaue, denn diesen Hinweis habe ich in den linken Medien, die sich auf den „Spiegel“ berufen, irgendwie vermisst. Plötzlich erscheint das Ganze in einem anderen Licht: da ist kein rechtsradikaler und von Pegida aufgehetzter AfD-Soldat mordend gegen die Ausländerflut in die Schlacht gezogen, sondern da hat es einen aus persönlichem Erleben psychisch aus den Socken gehoben. Ich bin mal gespannt, ob man über diese „persönliche Betroffenheit“ noch irgendwas erfahren wird.
Nur mal zum Nachdenken: Bei einer Frau, gegen die Gewalt angewandt wurde, muss man aufkeimenden verallgemeinernden Männerhass verstehen. Verständnis ist auch angebracht, wenn ein Farbiger alle Weißen hasst. Oder ein Araber alle Juden. Weil es eine persönliche Betroffenheit gibt. Manchmal braucht es nicht einmal die.
Ich bin gespannt, ob diese auch hier noch eine Rolle spielen wird.

Der mutmaßliche Täter habe eine psychische Vorgeschichte gehabt, hatte Reul am Dienstag gesagt. Der Hintergrund der Tat sei nach Erkenntnissen aus ersten Vernehmungen aber politischer Natur: Der Mann hatte sich bereits bei seiner Festnahme rassistisch geäußert.“

Ach, der hat eine „psychische Vorgeschichte“, aber, und jetzt kommt der nächste Einsatz des Doppeldenk, das spielt natürlich überhaupt keine Rolle, denn, so die linke Filterblase, wäre das nur ein Versuch der fremdenhassenden Rassisten, die Weste des Terroristen weißzuwaschen. Wir erinnern uns: gegen genau diese Masche bei geschenkten Terroristen haben sie nichts, ganz im Gegenteil.

Die Guterassisten erkennen in jedem Nichtweißen, selbst wenn er keine „Vorgeschichte“ hat, gerne ein psychisch labiles Armutschgerl, in jedem Weißen aber, selbst wenn er aus der Geschlossenen kommt, einen für all seine Taten voll verantwortlichen und sich aller Folgen bewussten Übermenschen. Lerne: Im Rassismus der Antirassisten ist der Weiße der Edle, an den höchste Maßstäbe angelegt werden müssen und der sich seiner höchsten zivilisatorischen Vorbildwirkung für den Rest der Welt immer bewusst sein muss, während der Farbige ein primitives Psycherl ist, das eigentlich nur von Weißen zu seinen Taten getrieben wird und für nichts selbst verantwortlich sein kann. Welchen menschenverachtenden Rassismus sie damit befördern, erkennen sie nicht, denn alles Böse verkehrt sich in das Gute, wenn es der Richtige macht, also der Guterassist selbst. Man erhöht sich zum gottähnlichen Übermenschen, nimmt die Primitiven an die Hand und führt sie in das Licht der Zivilisation, während man alle Andersdenkenden zu Untermenschen und Abschaum erklärt.

Nach SPIEGEL-Informationen sagte der 50-Jährige in seiner Vernehmung bei der Polizei, die vielen Ausländer seien ein Problem für Deutschland, das er lösen wolle.“

Der „Spiegel“ beruft sich als Quelle auf den „Spiegel“?
Woran, so tönten sie erst kürzlich, erkenne man Fake-News am zuverlässigsten?
An Selbstreferenzierung.
Die berufen sich nicht einmal um drei Ecken auf sich selbst, sondern direkt.
Und wer hat diese „Informationen“ in den „Spiegel“ gebracht?
Naja, Relotius wird es nicht mehr gewesen sein und die anderen, so wurde uns ja inzwischen verlautbart, sagen grundsätzlich immer nur, „was ist“.
Dass „es ist“, weil es von ihnen gesagt wurde, ist da nur ein logischer Rückschluss, oder?

Also gibt es als Quellen nur zwei Aussagen: einmal die eines Innenministers, der die politische Agenda seiner Führerin stramm zu befolgen gewillt ist und die Redaktion des Wahrheitsmediums „Spiegel“.
Na, da bin ich aber beruhigt. Da kann ja nichts mehr schiefgehen.

Der Mann ist in der Vergangenheit mindestens einmal in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen worden. Er litt nach ersten Erkenntnissen der Ermittler an einer schizophrenen Erkrankung.“

Irrelevant. Selbst im totalen psychischen Blackout sind ehemalige Insassen der Geschlossenen immer voll verantwortlich und schuldfähig, wenn sie Weiße sind. Das ist nunmal so bei Herrenrassen. Sagen zumindest die Guterassisten.
Und wenn die das sagen, dann ist das so.
Denn sie sagen, was ist. Also ist, was sie sagen.

P.S.
Ich hoffe, der Typ kommt nie wieder auf die Straße.
Wenn er eine solche Klatsche hat, wie es scheint, dann gehört er für den Rest des Lebens in die Geschlossene. Wenn er das bewusst und mit klarem Verstand gemacht hat, dann gehört er für den Rest des Lebens hinter Kruppgardinen.

6 Kommentare:

  1. Lebenslänglich? Für 8 Verletzte? Sie belieben zu scherzen.

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  2. Ja, und in der Geschlossenen trifft er nur seinesgleichen, Weiße. Weil alle anderen, die Ähnliches (bzw. weitaus Schlimmeres) getan haben, frei herumspazieren dürfen. Und vor allem weitermachen.

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  3. als in graz ein surensohn in der fußgängerzone mit seinem auto mordend und verletzend unterwegs war, hat die polizeisprecherin 2 stundne später behauptet, der "mann" sei psychisch krank. wenn ein autochthoner selbiges macht, dann ist es der norbert aus essen, der xenophobe gründe hatte. wozu wurde in graz noch ein psychiatrisches gutachten erstellt, wenn die polizei nach 2 stunden bereits die diagnose kannte?
    und das linke, gutmenschliche pack wird jetzt versuchen, den wirklichen einzelfall aus bottrop mit den tausenden "einzelfällen" durch korangehirngewaschene gegenzurechnen.
    ps: wobei ich als arzt behaupte, dass das lesen des korans und der hadithen von abu dawud schwere psychische störungen hervorrufen kann, bei mir stellte sich ganz einfach eine aversion und aggression ein.

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  4. Werter Anonym,
    ich habe eben meine Wünsche, auch wenn es die rechtlich nicht spielen wird. Aber der Gedanke, dass da jemand gezielt Leute umbringen will, egal ob aus einer anerkannten oder einer nicht anerkannten Psychose heraus, lässt in mir den Wunsch aufkommen, dass sowas eingesperrt gehört, bevor es beim nächsten Versuch Erfolg hat.
    MfG Fragolin

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  5. Exzellent den Finger in die Wunde der gutrassistischen Verlogenheit gesteckt, Fragolin! Sollen diese Leute ruhig brüllen vor Schmerzen!

    Sie haben allerdings noch eine Sache vergessen: Warum ist das kein "mutmaßlicher" Täter? Die Gutrassisten pochen doch immer darauf, dass erst ein Gerichtsurteil einen Täter zum Täter macht!?

    Karl

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  6. Werter Karl,
    ich muss Sie enttäuschen, es steht mehrmals "mutmaßlich" im Artikel.
    MfG Fragolin

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