Dienstag, 25. Dezember 2018

Donald Menasse

von Fragolin

Der nächste linke Märchenonkel ist entlarvt. Und nicht ohne Zufall sind es die schärfsten Propagandisten und preisbehängten, hochbejubelten Vorzeigehelden des Feuilleton, dieser sich hochgeistig wähnenden Parallelgesellschaft aus- und eingebildeter Menschen, die bis heute den Irrtum anbeten, Bildung und Intelligenz wären per se eine Einheit, die immer häufiger meine Worte bestätigen: Die sich selbst als progressive Linke verstehenden Überheblichen und moralisch Selbsterhöhten haben keine Argumente, deshalb können sie nur mit erfundenen Aussagen, alternativen Fakten oder, einmal in die beweislastige Ecke gedrängt, mit wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen arbeiten.
So auch der Vorzeige-Lügendrechsler Robert Menasse.

Der Schriftsteller Robert Menasse hat in Essays und Reden Zitate des Politikers Walter Hallstein über die Auflösung der Nationen in Europa erfunden. Seine Verteidigung: Als Dichter dürfe er das.“

Richtig und falsch.
Natürlich darf er als Dichter die literarische Freiheit nutzen, Gestalten zu erfinden oder auch realen Gestalten Worte in den Mund legen, die diese nicht gesagt haben. Aber was er nicht darf, ist dazu die dreiste Lüge aufzutischen, dass diese Worte die reine Wahrheit sind. Er darf sagen: XY hätte seine Aussage auch so oder so formulieren können. Von ihm könnte der Satz stammen. Oder gleich sagen, man würde eine Geschichte schreiben und diese enthalte künstlerische Freiheit.
Hat er aber nicht.
Er hat behauptet, es würde sich um wörtliche Aussagen handeln, und zwar nicht im erzählerischen Rahmen sondern in einem zusammen mit einer Politikwissenschaftlerin veröffentlichten FAZ-Beitrag. In Kolumnen, Essays, Vorträgen.
Und das ist einfach Lüge.
Der Märchenonkel erzählt also auch dann Märchen, wenn er in einer ernsthaften Diskussion seine Argumente vorträgt. Er ist also immer ein Märchenonkel, bei jedem Wort, und damit kann nicht ein einziges Wort von ihm mehr ernst genommen werden. Er ist ein notorischer Lügner und begründet das damit, dass der Begriff „Dichter“ ihn dazu uneingeschränkt berechtige.

Die Abschaffung der Nation ist die europäische Idee!“, ließ er, Ausrufezeichen-bewehrt, den rheinlandpfälzischen CDU-Politiker in einem Gastbeitrag für die „FAZ“ im März 2013 sagen, verfasst gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Das sei, so die Autoren, „ein Satz, den weder der heutige Kommissionspräsident noch die gegenwärtige deutsche Kanzlerin wagen würde auszusprechen. Und doch: Dieser Satz ist die Wahrheit.“

Nein, ist er nicht. Dieser Satz ist eine Lüge. Hallstein hat ihn nie gesagt.
Ebensowenig folgende Sätze:

Was immer wir in den neu geschaffenen europäischen Institutionen beschließen und durchzusetzen versuchen, Ziel ist und bleibt die Organisation eines nachnationalen Europas.“

Das Ziel des europäischen Einigungsprozesses ist die Überwindung der Nationalstaaten.“

Und doch hat Menasse diese Sätze immer und immer wieder als angebliche wörtliche Zitate ausgegeben und zur Grundlage seiner Propaganda der Zerschlagung der Nationalstaaten gemacht. Die übliche Masche vom linken Rand: statt auf Fakten oder verifizierbare Ergebnisse ernsthafter Forschung beruft man sich auf Zitate bedeutender Persönlichkeiten, meißelt diese in Stein, erhebt sie zum Dogma, hebt sie aus der Diskussion und erklärt Zweifel daran zu Hetze und Lüge. Fakten werden zu Fake News erklärt, wenn sie dem Dogma widersprechen. Und in kreisender Selbstreferenzierung berufen sich alle aufeinander und bestätigen ihre Worte gegenseitig, auf diese Weise eine neue Realität erschaffend.
Die klassische Filterblase.

Und wie sieht die Wahrheit aus?

Hallstein wollte nicht die Nationen auflösen“, sagt Winkler im Gespräch mit WELT. Hallstein habe in der besagten Rede vom 15. Oktober 1964 zwar der Idee der „nationalstaatlichen Souveränität alten Stils“ und der „heutigen politischen Form der Nationen“ eine Absage erteilt, aber zugleich der Folgerung widersprochen, „dass die bestehende politische Ordnung ausgelöscht, durch einen Supranationalstaat ersetzt wird“. Und Hallstein forderte gar, die „Kraftquellen der europäischen Nationen zu erhalten, ja sie zu noch lebendigerer Wirkung zu bringen“.

Menasse hat also nicht einmal den Geist der Hallsteinschen Worte konzentriert (uhaha, böse Nazidiktion…) widergegeben, sondern auch noch einen ganz anderen Sinn hineingelegt.
Auch wenn er das jetzt wortreich bestreitet und störrisch darauf beharrt, Hallstein hätte es so gemeint wie er, Menasse, es sich wünscht, dass es gemeint war, und somit sei er wie immer und unumstößlich im Recht – linke Präpotenz und Größenwahn sind schon häufiger Hand in Hand gegangen als Bildung und Intelligenz – so steht doch jetzt das Wort des ernsthaften Historikers gegen das des beim dreisten Lügen ertappten Märchenerzählers.
Ja, der Märchenerzähler hat das Recht, Märchen zu erzählen.
Aber er hat jedes Recht verloren, sich moralisch über jene erheben zu wollen, die ihm seine Märchen nicht glauben.
Vom Verfechter einer Großen Wahrheit ist er in aller Öffentlichkeit zu einem Lügner abgerutscht, der versucht hat, seine eigene Meinung als Fakt zu verkaufen.
Menasse auf der Wellenlänge der Trump-Tweets, dass ich das noch erleben darf...

Er habe „eine Diskussion provoziert und einen Denkraum des notwendig Möglichen eröffnet...““

Dieser Denkraum heißt Filterblase und die darin getätigten Zitate sind billiger Fake.
Willkommen in der Zwitscherblase des Donald Menasse.

P.S. Der Erklärung des Märchenonkels folgend dürfte auch ich als Autor also in Zukunft ihm die Eröffnungsworte für seine Reden in den Mund legen: „Mein Name ist Robbi der Lügner, kein Wort das ich sage ist wahr, aber ich glaube ich habe das Recht euch zu verscheißern!“
Hat er zwar so nicht gesagt aber das kann man eben so aus seinen Worten herauskristallisieren und als Quinzessenz so darstellen, als hätte er es gesagt, und das auch noch mit der Behauptung, dass er das ganz sicher genau so gesagt hat.
Ob er den Schmäh bemerkt oder einfach nur wutschnaubend klagen würde?
Wer braucht einen fifty-fifty-Joker?

P.P.S. Die Forentrolle des Penseur-Blogs agieren ebenso. Permanent werden mir und anderen Autoren Worte und Formulierungen in den Mund gelegt, die sich zwar in keinem einzigen Text wiederfinden, weder wörtlich noch im Sinne, aber permanent werden die gleichen Lügen behauptet. Es scheint ein in ihren Propagandazirkeln gelehrtes Instrument zu sein, zum Verfolgen der eigenen propagandistischen Agenda mit gezielten Falschzitaten und Lügen zu agieren.
Wer nichts anderes hat...

1 Kommentar:

  1. wertre fragolin!
    wie schrieb ein poster im standard so richtig:: Wie viele Postings gäbe es wohl und wie würde das Thema von der Medienwelt wohl aufgemacht, wenn es sich nicht um Menasse sondern um Sarrazin handeln würde?

    wie wahr

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