Freitag, 21. Dezember 2018

Die »Faktenchecker«


... geben sich erschüttert:
Er hat betrogen, wir haben uns betrügen lassen, die Chefredaktion, die zuständige Ressortleitung und Dokumentation. Wir waren immer stolz auf unser System der vielen Absicherungen, dass die Texte von so vielen Augen gelesen werden. Unsere Dokumentare sind die Faktenchecker, die unsere Texte überprüfen und Fehler ausmerzen sollen. Heute wissen wir, dass dieses System lückenhaft ist.
Darf ich den zerknirschten Herren Steffen Klusmann und Dirk Kurbjuweit etwas verraten? Daß derlei SPIEGEL-Märchen bloße Tendenz-G'schichterln ohne fundamentum in re sind, war mir, wenn ich, beim Friseur oder Zahnarzt wartend, schwer umhinkam, dieses sogen. »Magazin« durchzublättern (die wenig verlockende Alternative wäre zumeist »Stern«, »Praline« oder die »Neue Post« gewesen), stets klar. Weshalb ich den SPIEGEL seit vielen Jahren auch nie mehr gekauft habe. Gutmenschliche Lügen subventioniere ich nicht ...


9 Kommentare:

  1. werter lepenseur!
    die geschichte um den spiegel-münchhauesen wird sehr schnell von den schlagzeilen verschwinden, da der schreiberling mit dem katnevalsnamen (© m. klonovsky ) ja für übermuttis "gute" sache gelogen hat.
    er wird sogar pardoniert werden, da er dem system nicht in den rücken fiel, sondern demselben diente.
    diejenigen, die mich kennen, da sie regelmßig meine schreiben bekommen, wissen, dass jetzt mein wetteinsatz kommt: 1 flasche grüner veltliner smaragd/reserve 2010 oder 2011.

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  2. Cher (chère?) "docw",

    sicher, die Schlagzeilen im SPIEGEL (und in den anderen Medien, die die Fake-Artikel des famosen Schreiberlings gebracht haben) werden schnell verschwinden. Die sind ja nicht masochistisch veranlagt, daß sie monate- und jahrelang in Sack und Asche gingen.

    ABER: weil sie sich nicht ändern werden und auch nicht mal ändern wollen (!), wird man ihnen in den immer umfangreicher und wichtiger werdenden Alternativen zur Systempresse die Sache regelmäßig unter die Nase reiben.

    Das ist für den SPIEGEL eine ähnlich fatale Geschichte, wie seinerzeit die Hitler-Tagebücher für den Stern. Davor war der Stern quasi die Proleten-Ausgabe des "Leitmagazins" — "Ein Spiegel mit Titten", wie ein Freund einmal süffisant meinte ...

    Danach hat ihn eigentlich als "Investigativ-Medium" keiner mehr ernstgenommen, und das haftet am Stern bis heute.

    Sie können ganz sicher sein: der LP-Blog wird diese Geschichte immer wieder aufkochen. Und mit ihm sicherlich auch Websites mit weit größerer Reichweite: PPQ, Gelbes Forum, Tichy — und wie sie alle heißen! Und wir lassen sicher nicht locker, bis diese linke, heuchlerische Fake-Fabrik in ernsten Schwierigkeiten ist!

    ECRASEZ L'INFAME[S]!

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  3. Vielleicht sollte man den Herrn wirklich in gebührender Form verewigen. Ich schlage deshalb die Stiftung eines Claas-Relotius-Preises für kreativen Journalismus vor. Zu verleihen alljährlich am 1. April oder an Muttis Geburtstag.

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  4. Die Gleichung, die jetzt triumphierend aufgemacht wird: Links=fake, bricht schon deshalb in sich zusammen, weil dieser Herr "Relotius" (ist wahrscheinlich auch ein "Künstlername")erst seit gut einem Jahr Spiegel-Redakteur war. All die Jahre bis dahin war er freier "Journalist" und hat nicht nur den "linken" Spiegel, sondern auch die "rechten" Medien Cicero, FAZ, NZZ und Welt regelmäßig beliefert.

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  5. @Arminius
    Die Karnevalsorden hat sich die Journaille doch bereits selber mit den zahlreichen Preisen für den Claasenden Reporter umgehängt. "Je preiser gekrönt, desto durcher gefallen" (Joseph Hellmesberger)

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  6. Cher "Gustav",

    1. ob "Relotius" ein Künstlername ist oder nicht, ist mir egal.

    2. aus welchem der drei Artikel, die es zu diesem Thema auf dem LP-Blog gibt, Sie destillieren wollen die "Gleichung, die jetzt triumphierend aufgemacht wird: Links=fake", wird auch für immer Ihr Geheimnis bleiben. Sie werden davon nämlich nichts im jeweiligen Text lesen.

    3. »... eine linke Jury zeichnet einen linken Reporter aus, der lauter Linke dreht... « ist bloß ein Zitat (und als solches eindeutig gekennzeichnet).

    Also wäre Ihnen sinnerfassendes Lesen zu wünschen ...

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  7. Nun ja, gemach, cher Penseur.
    Seien Sie ehrlich: wäre der Herr Relotius oder "Relotius" Redakteur nicht beim "linken" Spiegel, sondern bei der "rechten" Welt oder gar bei den Jungen Freiheit gewesen, dann würden Sie deutlich sanfter diese Causa behandeln. Jedenfalls sicherlich kein forsches "Sie können ganz sicher sein: der LP-Blog wird diese Geschichte immer wieder aufkochen".

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  8. Cher "Gustav",

    "bei der transatlantischen Welt", wollten Sie wohl schreiben, oder? "Rechts" ist die nämlich ungefähr so sehr wie IM Erika ...

    Wenn Sie in der Suchfunktion "Die Welt" eingeben, werden Sie auf jede Menge höchst kritischer Artikel zu diesem Systemmedium stoßen. Und was die "Junge Freiheit" betrifft: nun, dort gab's bislang halt keine Relotius-artige Artikel, die mir bekanntgeworden wären — warum soll ich sie dann schelten?

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  9. Werter Gustav,
    wer von sich selbst behauptet, die einzig wahre intellektuell anspruchsvolle Faktenchecker-Qualitätspresse zu sein wird eben aufmerksamer beobachtet. Man kann nicht so tun, als würde man an sich selbst nur die edelsten Maßstäbe anlegen und wenn man dann erwischt wird "Aber die Anderen!" whataboutisieren.
    MfG Fragolin

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