Samstag, 24. November 2018

Merkel, übernehmen Sie!

von Fragolin

Ich stelle mir einen alten Flak-Scheinwerfer vor, der in die niedrig hängenden Wolken über dieser Welt das gestochen scharfe Bild einer Raute knallt: Merkel, die Welt braucht Rettung!

Denn ein störrisch in völkisch-xenophober Inzucht verharrendes Inselvolk vor den Küsten Indiens hat einen illegal einwandernden Missionar mit aufrechtem Drang zum Märtyrertum bereits am Strand, also seiner Außengrenze, mit dem Nachdruck einer Bogensehne und den spitzen Argumenten, die man damit verschießen kann, wie gewünscht zu seinem Heiland befördert. Der Asylantrag wurde pfeilschnell bearbeitet und der aus seiner Ablehnung resultierende aufrechte Ausreisebescheid in universeller Sprache und mit Nachdruck geliefert.

Hier ist Merkel gefragt!
Die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ sollte umgehend in See stechen und diesen primitiven Wilden die Zivilisation bringen. An Bord Fregattenkapitänin Von der Leyen, die den Ureinwohnern die Spinde durchsucht, ob sie nicht völkische Artefakte horten. Derweil hält ihnen Wolfgang Schäuble eine Rede über den Schaden kleinräumiger Inzucht und Angela Merkel über die Vorzüge multikultureller Bereicherung. Franz Timmermans wird den Wilden, die bereits nach kurzer Zeit bedröppelt um ihr Lagerfeuer herumsitzen und sich für ihr bisheriges, von diffusen xenophoben Ängsten getriebenes Leben schämen, erklären, warum es unausweichlich ist, über geplante Umsiedlungsprogramme die Durchmischung der Völker zu forcieren, damit auch auf North Sentinel der universelle Einheitsbürger im universellen Einheitsmacdonald den universellen Einheitsburger mampfen kann. Martin Schulz wird ihnen den Wert von Goldstücken klarmachen und Katrin Göring-Eckhart die Freude, die man empfindet, wenn man mit kriminellen Elementen jeden Tag die Regeln des Zusammenlebens neu ausverhandeln muss. Währenddessen zeigt Claudia Roth den Inselfrauen die neue Sommerkollektion und erklärt ihnen, in was für einem miesen patriarchalen Stück Inselscheiße sie leben und Ehrengast Van der Bellen aus Alpenmordor empfiehlt ihnen, aus Solidarität mit diskriminierten Muslimen nur noch Kopftuch zu tragen. Die Männer weinen inzwischen am Lagerfeuer, als Von der Leyen ihnen angewidert die schnauzbärtigen Schrumpfköpfe ihrer Ahnen vor die Füße knallt, die sie in den Hütten gefunden hat.

Beatrix von Storch, die sich an Bord geschmuggelt hat um den Insulanern zum Verteidigen ihrer Außengrenze gegen illegal Einwandernde zu gratulieren, gründet derweil die kleine Splittergruppe „Alternative für Sentinel“, die trotzig darin beharrt, ein Recht auf Selbstbestimmung zu haben, aber es nützt nichts, denn Merkel hat den Häuptling innerhalb kurzer Zeit davon überzeugt, den Globalen Migrationspakt zu unterzeichnen und sich zusätzlich zu verpflichten, zwei Ladungen zentralafrikanischer Einwanderer von mediterranen NGO-Schlepperschiffen aufzunehmen und seine dann arbeitslos gewordene Strandwache lieber den faschistoiden AfS-Hetzern hinterherzujagen. Es sind noch Pfeile übrig, die kann man da zielführend verwerten, meint die als Xenophobie-Expertin mitgereiste Anetta Kahane, und gibt den neu aufgestellten Sturmtruppen Hinweise auf den Verbleib der „Alternativen“.

Wenn all das gewirschaffendast wurde, ist auch dieses renitent xenophobe und hasszerfressene Inselvolk endlich aufgewertet und kann in die internationale Menschengesellschaft integriert werden.
Merkel, übernehmen Sie!

1 Kommentar:

  1. Diese mit äußerster Angestrengtheit witzisch sein wollende "Satire" kann nur von Männern kommen, die zum Lachen in den Keller gehen, und überhaupt den Pessimismus und das Depressive vergöttern.

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