Samstag, 20. Oktober 2018

Da Präsi

von Fragolin

Die erste Geldquelle für die Weiterversorgung des Herrn Kern wurde endlich gefunden. Die SPÖ atmet auf, denn der schwierige Spagat ist gelungen: Man hat den Selbstdarsteller behutsam auf eine andere Bühne geschoben, wo er als Große Diva die bedeutsamen Monologe halten kann, und ihm trotzdem das Gefühl gegeben, immer der Mächtigste zu sein, über dem es keine Instanz als Gott gibt. (Kern beim Papst: „Du, lass uns über unseren Chef reden...“)

Und so findet sich Kern plötzlich als Herr Präsident eines Lobbyisten-Vereines wieder, dessen hauptsächliche Aufgabe sehr wahrscheinlich darin besteht, Österreich in China zu promoten (was die Wahl Kerns mutig macht, denn der promotet eigentlich nur sich selbst) und die unweigerlich beim Zustandekommen wirtschaftlicher Verknüpfungen fließenden Korrup…, äh, Gefällig…, nein, wie nennt man das am besten… sagen wir mal freundschaftlichen Zuwendungen in die richtigen Taschen und Kanäle leitet.

Wenn Austria too small is und man hinterher nicht mehr weiß, wos sei Leistung woar, weil auch keine erbracht wurde, dann ist man in einem Lobbyverein. Am besten Präsident. Kern reiht sich ein in die Phalanx jener, die, sagen wir mal so, ihre durch demokratische Fehlentscheidungen des Wahlpöbels verursachte Arbeitslosigkeit durch Dummschwätzer- und Wichtigtuer-Jobs auf Kosten der Allgemeinheit bekämpfen müssen. Dafür ist er als studierter Dummschwätzer ja auch prädestiniert. Aber für einen Job, bei dem wirkliche Leistungen gefragt sind und nicht nur blödes Grinsen von Hochglanzprospekten, wichtigtuerische Vorworte und gratis First-Class-Flüge, Slimfit-Hemden und Arbeitsessen, fehlt diesen Gestalten nun mal jegliche Qualifikation.

Die Riege seiner Vereinsuntertanen sieht auch bemerkenswert aus.
Wenn es um Geld und Wichtigtuerei geht, fallen alle Parteigrenzen und die, die sich im Wahlkampf, also bei der organisierten und von diesem auch noch selbst finanzierten Pöbelverscheißerung, als unversöhnliche Feinde polemisch anrotzen bis Hirnblutungen einsetzen, sitzen plötzlich friedlich nebeneinander am Futtertrog und schieben sich die fetten Häppchen zu.
Da findet sich ein Norbert Hofer, seines Zeichens anscheinend nicht ausreichend ausgelasteter Verkehrs- und Infrastrukturminister, als Vizepräsident. Der böse ultrarechte Kornblumen-Hofer, in der linken Filterblase der Vorzeige Salon-Nazi, als Kollege und Stellvertreter des selbstgefühlt wichtigsten Sozialisten aller Zeiten, das hat was. Und dann auch noch wieder mal nur der Zweite, der arme Nobby.

Und dazu als Sahnehäubchen die Neos-Kreissäge Meinl-Reisinger. Was für ein Trio! Hand aufs Herz, wer kann sich die drei als kollegiales Team vorstellen? Naja, ich schon. Nein, ganz ehrlich! Wenn man einmal zu der Überzeugung gekommen ist, dass die nur Schauspieler sind, die auf der Bühne großes Theater veranstalten und sich die Rollen vom Kasperl über den Polizisten bis zum Krokodil aufteilen, um nach der Vorstellung gemütlich in der Kantine einen Spargel essen zu gehen, dann wundert einen gar nichts mehr. Die prosten sich mit Prosecco zu und kriegen sich nicht mehr ein vor Lachen über die Dumpfbacken, von denen sie gewählt werden und die ihnen Spargel und Schampus bezahlen.

Ach ja: Die JoyPam tut mir fast schon leid. Nachdem alle Versorgungsmöglichkeiten von Siemens über Novomatic bis Gazprom schon von anderen gefüllt wurden, Energie und Bahn nichts mehr frei haben, auch die UNO schon einen Pflegefall übernommen hat und jetzt extra ein gewichtiger Verein gegründet wird, um einen abgehalfterten Politiker irgendwie zu versorgen, bleibt ihr nach dem nächsten Wahldebakel und ihrem folgenden Abgang nur mehr die Hoffnung, dass bis dahin das AKH Nord fertig ist und sie einen Voerstandsposten dort abgreifen kann, sonst wird es eng mit der Versorgung.

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