von Fragolin
Die erste Geldquelle für die Weiterversorgung des Herrn Kern wurde
endlich gefunden. Die SPÖ atmet auf, denn der schwierige Spagat ist
gelungen: Man hat den Selbstdarsteller behutsam auf eine andere Bühne
geschoben, wo er als Große Diva die bedeutsamen Monologe halten
kann, und ihm trotzdem das Gefühl gegeben, immer der Mächtigste zu
sein, über dem es keine Instanz als Gott gibt. (Kern beim Papst:
„Du, lass uns über unseren Chef reden...“)
Und so findet sich Kern plötzlich als Herr
Präsident eines Lobbyisten-Vereines wieder, dessen
hauptsächliche Aufgabe sehr wahrscheinlich darin besteht, Österreich
in China zu promoten (was die Wahl Kerns mutig macht, denn der
promotet eigentlich nur sich selbst) und die unweigerlich beim
Zustandekommen wirtschaftlicher Verknüpfungen fließenden Korrup…,
äh, Gefällig…, nein, wie nennt man das am besten… sagen wir mal
freundschaftlichen Zuwendungen in die richtigen Taschen und Kanäle
leitet.
Wenn Austria too small is und man hinterher nicht mehr weiß, wos sei
Leistung woar, weil auch keine erbracht wurde, dann ist man in einem
Lobbyverein. Am besten Präsident. Kern reiht sich ein in die Phalanx
jener, die, sagen wir mal so, ihre durch demokratische
Fehlentscheidungen des Wahlpöbels verursachte Arbeitslosigkeit durch
Dummschwätzer- und Wichtigtuer-Jobs auf Kosten der Allgemeinheit
bekämpfen müssen. Dafür ist er als studierter Dummschwätzer ja
auch prädestiniert. Aber für einen Job, bei dem wirkliche
Leistungen gefragt sind und nicht nur blödes Grinsen von
Hochglanzprospekten, wichtigtuerische Vorworte und gratis
First-Class-Flüge, Slimfit-Hemden und Arbeitsessen, fehlt diesen
Gestalten nun mal jegliche Qualifikation.
Die Riege seiner Vereinsuntertanen sieht auch bemerkenswert aus.
Wenn es um Geld und Wichtigtuerei geht, fallen alle Parteigrenzen und
die, die sich im Wahlkampf, also bei der organisierten und von diesem
auch noch selbst finanzierten Pöbelverscheißerung, als
unversöhnliche Feinde polemisch anrotzen bis Hirnblutungen
einsetzen, sitzen plötzlich friedlich nebeneinander am Futtertrog
und schieben sich die fetten Häppchen zu.
Da findet sich ein Norbert Hofer, seines Zeichens anscheinend nicht
ausreichend ausgelasteter Verkehrs- und Infrastrukturminister, als
Vizepräsident. Der böse ultrarechte Kornblumen-Hofer, in der linken
Filterblase der Vorzeige Salon-Nazi, als Kollege und Stellvertreter
des selbstgefühlt wichtigsten Sozialisten aller Zeiten, das hat was.
Und dann auch noch wieder mal nur der Zweite, der arme Nobby.
Und dazu als Sahnehäubchen die Neos-Kreissäge Meinl-Reisinger. Was
für ein Trio! Hand aufs Herz, wer kann sich die drei als
kollegiales Team vorstellen? Naja, ich schon. Nein, ganz ehrlich!
Wenn man einmal zu der Überzeugung gekommen ist, dass die nur
Schauspieler sind, die auf der Bühne großes Theater veranstalten
und sich die Rollen vom Kasperl über den Polizisten bis zum Krokodil
aufteilen, um nach der Vorstellung gemütlich in der Kantine einen
Spargel essen zu gehen, dann wundert einen gar nichts mehr. Die
prosten sich mit Prosecco zu und kriegen sich nicht mehr ein vor
Lachen über die Dumpfbacken, von denen sie gewählt werden und die
ihnen Spargel und Schampus bezahlen.
Ach ja: Die JoyPam tut mir fast schon leid. Nachdem alle
Versorgungsmöglichkeiten von Siemens über Novomatic bis Gazprom
schon von anderen gefüllt wurden, Energie und Bahn nichts mehr frei
haben, auch die UNO schon einen Pflegefall übernommen hat und jetzt
extra ein gewichtiger Verein gegründet wird, um einen abgehalfterten
Politiker irgendwie zu versorgen, bleibt ihr nach dem nächsten
Wahldebakel und ihrem folgenden Abgang nur mehr die Hoffnung, dass
bis dahin das AKH Nord fertig ist und sie einen Voerstandsposten dort
abgreifen kann, sonst wird es eng mit der Versorgung.
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