Sonntag, 30. September 2018

Die Ober-Heuchlerin


von Bastiat


So hat die SPÖ jetzt, erstmals in ihrer Geschichte, eine Frau als Parteivorsitzende. Joy Pamela Rendi-Wagner heißt sie mit vollem Namen. Mitglied der SPÖ ist sie erst seit März 2017 (dem Zeitpunkt ihrer Angelobung als Gesundheitsministerin), aber „Freundschaft“ sagen kann sie schon recht flüssig, wie man bei einem (wie gewohnt, sehr wohlwollend gestalteten) Bericht im ORF feststellen konnte.

Der bisherige Parteivorsitzende, Christian Kern, hat wohl alle Register gezogen, um den vielgeschmähten „Rechtsausleger“ der SPÖ, Hans Peter Doskozil, als SPÖ-Vorsitzenden zu verhindern und stattdessen seine Vertraute Rendi-Wagner dort zu platzieren. Aber das nur nebenbei.

Rendi-Wagner hat nun auch dem „Standard“ ein Interview gewährt. Auch dieses wurde natürlich ebenfalls sehr wohlwollend geführt, man ist ja unter Genossen, pardon, FreundInnen. Dennoch wurde in einigen Passagen sehr deutlich die typisch linke Heuchelei sichtbar.

Wie etwa hier: in einem kurzen Anfall von journalistischem Ethos (war eh bald wieder vorbei) fragten die Standard“-Redakteure doch tatsächlich:

Standard: „Besuchen Ihre Kinder eine öffentliche Schule?“

Rendi-Wagner: Nein, meine Kinder sind in einer Privatschule. Das ist ganz einfach zu erklären: Ich war ein paar Jahre in Israel und musste binnen drei Monaten einen Volksschulplatz für meine Tochter finden. Für mich war immer klar, dass sich Beruf und Kinder nur dann gut ausgehen, wenn sie eine Ganztagsschule besuchen. Und damals habe ich gemerkt, dass das Angebot in öffentlichen Schulen viel zu gering ist.“


Genau. Ganz überraschend und vor allem erst vor kurzem ist die Pam aus Israel zurückgekehrt. Also 2011. Und die ältere Tochter, von der wohl die Rede ist, ist inzwischen auch schon 12 geworden. Mein Gott, sie werden so schnell groß! Da war doch glatt noch der Übertritt von der Volksschule in ein Gymnasium dazwischen, und erneut wurde also eine Privatschule gewählt, anstatt der öffentlichen. Die jüngere Tochter ist übrigens 8 Jahre, wurde also 2016 eingeschult, da war die Pam schon seit 5 Jahren wieder in Österreich. Und wieder wurde eine Privatschule gewählt. Hmmm.

Ach ja, und Nachmittagsbetreuung gibt es keine in öffentlichen Schulen. In Wien. Natürlich nicht. Und selbst, wenn das stimmen würde: welche Partei war gleich noch mal in Wien seit 1945, fast immer mit absoluter Mehrheit versehen, am Ruder? Ich komme gerade nicht drauf …

Es wird aber noch besser. Die „Standard“-Redakteure sind ja wirklich keck drauf heute:

STANDARD: Verstehen Sie, dass das manche irritiert, wenn die SPÖ-Vorsitzende ihre Kinder in einer Privatschule hat?

Rendi-Wagner: Ich bin in Wien-Favoriten in die Volksschule und in Meidling ins Gymnasium gegangen. Ich bin sehr froh, dass ich in diesen Schulen war und sie haben mich dorthingebracht, wo ich jetzt bin. Damals war das bei meinen Kindern nicht anders möglich. Das zeigt schon eine Lücke auf. Wir haben viel zu wenig Ganztagsschulen.


Für Nicht-Wiener: Favoriten und Meidling sind typische Wiener Arbeiterbezirke. D.h. zu der Zeit, als die kleine Pam dort die Schule besucht hat (sie ist Jahrgang 1971). Damals war es eine Selbstverständlichkeit, auch in öffentlichen Schulen eine gute bis sehr gute Ausbildung zu erhalten, wie mir Bekannte aus der Gegend bestätigen.

Heute allerdings sind das weniger Bezirke, in denen Arbeiter wohnen, sondern mehr Sozialsystem-Schmarotzer mit Islam-Hintergrund. Würde die kleine Pam heute dort in die Schule gehen, wäre sie in ihrer Klasse wahrscheinlich eine von 3 Kindern mit Deutsch als Muttersprache. Vorherrschende Sprachen wäre wohl Türkisch oder Arabisch. Mit diesen Rahmenbedingungen wäre es wohl nichts mit einer guten Ausbildung für die kleine Pam.

Und weil die große Pam das natürlich alles weiß, gehen ihre Kinder eben in eine Privatschule. Und nicht aus den üblichen geheuchelten Gründen, die Linke üblicherweise so absondern, weil sie – leider, leider, sie würden ja gerne, aber …  - ihren eigenen Nachwuchs lieber im geschützten Bereich von Privatschulen, anstatt im stark bereicherten öffentlichen Sektor unterzubringen.

Sozis sind einfach ein mieses, heuchlerisches Pack. Insofern passt die Pam ganz vorzüglich zu diesem Haufen.

1 Kommentar:

  1. Wenigstens hat uns die Joy Pamela nicht das Märchen von den Horden von Nazi-Kindern in den öffentlichen Schulen erzählt, mit denen sie ihre Kinder natürlich nicht konfrontieren möchte. Das hätte in Wien unter Garantie zu lautem herzlichem Gelächter geführt, sogar beim "Standard"-Prekariat.

    http://lepenseur-lepenseur.blogspot.com/2018/09/nazikinder.html

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