von Fragolin
Postenschacher, Intrigen, Nervenkrieg, Bauernopfer, Anschleimen,
Austeilen, Zicken, Stutenbeißen...
Wenn die Restgrünen um Pilz die Ehrlichen und Aufrichtigen sind, die
übrigbleiben, wenn der grüne Sauhaufen implodiert, dann bekommt man
langsam ein Sittenbild davon, wie es bei den Melonen so abgelaufen
ist. Besonders putzig ist ja, dass, nachdem der Pilz vor den Femanzen
bei den Grünen kapituliert und lieber eine eigene Liste gegründet
hat, ihm diese nicht nur einen Stecken nachgeworfen haben sondern
jetzt eine umweltaktivistische Femanze (grüner Doppelpass) auch noch
dieses Restkonvolut zerlegt. Der alte weiße Mann hat es bis heute
nicht kapiert, dass eine junge stramme Feminazisse niemals auch nur
einen Millimeter vor ihm weichen sondern ihn lachend auf den
Müllhaufen ihrer Ideologie entsorgen wird. So gesehen geschieht es
ihm recht.
Wer geglaubt hat, dass es mit der unappetitlichen Postenschacherei um
Bissmann und die Rückkehr des Pilzes an den Futtertrog und in die
rettende Immunität einen unrühmlichen Gipfel erreicht hat, dem sei
beschienen, dass das Große Kino erst noch folgt. Popcorn raus und
eine gute Flasche Südfranzösischen dekantiert – es gibt
„Demolition Man“, erste Reihe fußfrei. Femanzen sind
Schmarotzer, die so doof sind, dass sie sich freuen, wenn sie ihren
Wirt umbringen.
Dazu passt ja die typisch femanzische Anspruchshaltung der Bissgurn,
die alten weißen Männer sollten eh abtreten und den visionären und
progressiven jungen Frauen das Feld überlassen. Seltsamerweise ist
es nämlich so, dass genau diese alten weißen Männer (wenn das von
einer Femanze kommt, ist es weder altersdiskriminierend, noch
rassistisch oder sexistisch) überhaupt erst die Strukturen
geschaffen, die Vorarbeit geleistet und die komplette PR übernommen
haben, dass die progressiven Jungweibchen überhaupt ins Parlament
reinkommen. Sie kamen nämlich deshalb in den Klub der „Liste
Pilz“, weil es ein striktes „fifty-fifty“-Gebot gab wie auf
einer Party pubertierender Pennäler. Klassische Qoutzen, moralisches
Aufhübschen. Selbst nichts gebacken bekommen, sich von alten weißen
Männern nach oben tragen lassen und dann glauben, sie wären die
Größten und Besten. Nehmt ihnen alles weg, was die alten weißen
Männer ihnen gegeben haben und ersetzt es durch das, was Femanzen
bisher geschaffen haben, dann können sie froh sein, als
Sekretärinnen die Parteibeschlüsse der Männer vor der
Veröffentlichung zu gendern.
Wenn diese progressiven, visionären Jungweibchen, die von sich
selbst glauben, dass das ganze Land nach ihnen lechzt, an den
Schwachsinn, den sie da absondern, selbst glauben würden, warum
haben sie sich dann zwecks Erwerb eines Platzes an den Futtertrögen
an einen alten weißen Mann als Sugardaddy gehängt anstatt eine
eigene Partei zu gründen? Warum haben sie kein Programm geschrieben,
keinen Verein organisiert, keinen Wahlkampf geführt? Wenn die Frauen
Österreichs so sehr nach einer Femanzenpartei lechzen, warum gibt es
dann keine? Nach ihrer selbstgefühlten Wichtigkeit müssten sie ja
locker nach der nächsten Wahl die Alleinregierung bilden.
Packen sie aber nicht. Sie haben die Grünen gekapert, als die alten
weißen Männer sich zurückzogen, die letzten von denen rausgeekelt
und dann die Partei zerlegt. Jetzt zerlegen sie den Rest, denn Pilz
hat nicht begriffen, aus welcher Richtung der Wind weht. Der glaubt
immer noch, es geht um rechts oder links oder konservativ oder
progressiv. Pech gehabt: Change verpennt, angerennt...
Auch ein besonderes Kino bot sich am gestrigen Feiertag.
Erstmal wurden genau die zwei als Doppelspitze installiert, die noch
am Montag laut Futtertrogversorgungsplan für Pilz und Bissmann
abgeschossen werden sollten. Am Anfang der Woche noch als Bauernopfer
für die Korrektur des Chef-Fehlers auserkoren, sind sie jetzt
plötzlich die rechte und die linke Hand des Königs. Es scheint, als
hätte da einer aktive Wiedergutmachung betreiben müssen. Die Liste
Pilz ist damit die einzige Partei, die es schafft, bei einer Größe
von acht Abgeordneten ein komplettes Viertel ihres Parlamentsklubs
für die Klubführung zu brauchen. Und als Brüller: beides alte
weiße Männer. Die sollen es wieder richten, was eine Femanze
kaputtgeschlagen hat. Naja, nichts Neues.
Dann kommt der nächste Paukenschlag: Kolba schmeißt hin. War ja
wirklich popcornreif, die geradezu Trumpsche Tweetparade des
angefressenen Ex-Klubobmanns. Nachdem die Bissmann sich in ihrem
Abgeordnetensessel verbissen hat, wird nun also doch ein Platz im
Parlament frei. Für… nein, eben nicht für Pilz. Sondern für –
festhalten, jetzt wird es sauer für den Pjotr – für Maria Stern.
Eine Kampffeministin vom alten Schlag, Hardcore und tief im
Frauennetzwerk verankert – die wird ihm vermutlich was pfeifen und
für ihn auf irgendwas verzichten. Ganz im Gegenteil, statt der
Quotenweibchen, mit denen Pilz seinen Männerklub genderistisch
aufhübschen wollte, kommt jetzt ein echtes Kaliber in den Klub.
Bekannt, gewandt und ihm mehr als gewachsen.
Wenn im Klub eine feministische Revolte ausbricht, und danach riecht
es aus allen Poren, wenn man alleine die rotzigen Kommentare der
Thalhammer auf Twitter liest, dann kann sich Pilz seine Liste
einrexen. Das war‘s. Er kann aus seiner eigenen Partei austreten
und heimgehen, bevor ihm die eigenen Frauen noch ein „#metoo“
umhängen. Man sollte wissen, wenn man verloren hat.
Die einzige Freude, die ihm bleibt: in vier Jahren ist wieder
Nationalratswahl, und dann ist seine gekaperte und abgewrackte Liste
weg vom Fenster. Denn die Feministinnen und Jungfemanzen werden
erwartungsgemäß nichts gebacken bekommen, was sie wählbar macht.
Gar nichts. Die können nur abkassieren und glauben, das stünde
ihnen allein auf der Basis ihres Geschlechtes zu. Es wird sie aber
niemand wählen, weil sie Menstruation haben.
Die Vorgänge in der Liste Pilz in den letzten Tagen sind ein
Musterbeispiel dafür, was passiert, wenn man in Unternehmen
Quotenfrauen steckt. Genau das bleibt übrig: Übernahme, Zerstörung,
Insolvenz.
Und man bekommt ein Bild, was intern bei den „Grünen“ abgelaufen
sein muss. Denn Kolba twittert erhellend:
„Ich
habe lange durchgehalten, aber es ist zuviel des „Alten“. Ich
will nicht weit über 50 % meiner Zeit in internes Intrigieren
verschwenden.“
Aha, zuviel des „Alten“. Also das, was sie eigentlich ablegen
wollten, das was bei den Grünen lief. Mehr als die Hälfte der Zeit
internes Intrigieren. Ja, das kenne ich. Aus linken Vereinen unter
weiblicher Führung, mit denen ich beruflich zu tun hatte. Man ist
froh, wenn man fertig ist und schwört sich, solche Kunden hinkünftig
konsequent abzuwimmeln. Lieber gehe ich bei den Nachbarn Hecke
schneiden als nochmal sowas. Kann mir vorstellen, wie das intern
ablief rund um die Karawankenmamba, nicht erst seit der
Stutenbeißerei um Petrik junior, oder später unter der
unkritisierbaren Kompetenzfreiheit von Lunacek.
Und dass Kolba genau weiß, wem er die Entwicklung zu verdanken hat,
sieht man an seiner Antwort an Thalhammer, die ihn noch „interviewen“
wollte:
„Einer
Journalistin würde ich uU eines geben. Einer Aktivistin nicht.“
Der hat hingeschmissen, weil er von den Femanzen die Nase voll hat.
Ja, das kommt dabei heraus, wenn die eine Partei kapern. Forderungen
nach dicker Kohle und Wohlversorgung und ansonsten Zusammenbruch,
wenn die gehassten alten weißen Männer, denen sie alles zu
verdanken haben, was sie sind, einmal nicht mehr permanent den Dreck
zusammenkehren wollen, den ihre Intrigen hinterlassen. Und dann sind
sie so dämlich, das als Sieg zu feiern, wenn sie ihren Wirt
leergesoffen haben.
Freuen wir uns noch auf ein paar Wochen Zickenkrieg, Schacherei und
hilfloses Winden des Parteigründers. Es wird noch lustig werden.
Parteiensterben von seiner schönsten Art, um es mit Dirty Dennis zu
sagen.
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