Freitag, 1. Juni 2018

Parteiensterben von seiner schönsten Art

von Fragolin

Postenschacher, Intrigen, Nervenkrieg, Bauernopfer, Anschleimen, Austeilen, Zicken, Stutenbeißen...
Wenn die Restgrünen um Pilz die Ehrlichen und Aufrichtigen sind, die übrigbleiben, wenn der grüne Sauhaufen implodiert, dann bekommt man langsam ein Sittenbild davon, wie es bei den Melonen so abgelaufen ist. Besonders putzig ist ja, dass, nachdem der Pilz vor den Femanzen bei den Grünen kapituliert und lieber eine eigene Liste gegründet hat, ihm diese nicht nur einen Stecken nachgeworfen haben sondern jetzt eine umweltaktivistische Femanze (grüner Doppelpass) auch noch dieses Restkonvolut zerlegt. Der alte weiße Mann hat es bis heute nicht kapiert, dass eine junge stramme Feminazisse niemals auch nur einen Millimeter vor ihm weichen sondern ihn lachend auf den Müllhaufen ihrer Ideologie entsorgen wird. So gesehen geschieht es ihm recht.

Wer geglaubt hat, dass es mit der unappetitlichen Postenschacherei um Bissmann und die Rückkehr des Pilzes an den Futtertrog und in die rettende Immunität einen unrühmlichen Gipfel erreicht hat, dem sei beschienen, dass das Große Kino erst noch folgt. Popcorn raus und eine gute Flasche Südfranzösischen dekantiert – es gibt „Demolition Man“, erste Reihe fußfrei. Femanzen sind Schmarotzer, die so doof sind, dass sie sich freuen, wenn sie ihren Wirt umbringen.

Dazu passt ja die typisch femanzische Anspruchshaltung der Bissgurn, die alten weißen Männer sollten eh abtreten und den visionären und progressiven jungen Frauen das Feld überlassen. Seltsamerweise ist es nämlich so, dass genau diese alten weißen Männer (wenn das von einer Femanze kommt, ist es weder altersdiskriminierend, noch rassistisch oder sexistisch) überhaupt erst die Strukturen geschaffen, die Vorarbeit geleistet und die komplette PR übernommen haben, dass die progressiven Jungweibchen überhaupt ins Parlament reinkommen. Sie kamen nämlich deshalb in den Klub der „Liste Pilz“, weil es ein striktes „fifty-fifty“-Gebot gab wie auf einer Party pubertierender Pennäler. Klassische Qoutzen, moralisches Aufhübschen. Selbst nichts gebacken bekommen, sich von alten weißen Männern nach oben tragen lassen und dann glauben, sie wären die Größten und Besten. Nehmt ihnen alles weg, was die alten weißen Männer ihnen gegeben haben und ersetzt es durch das, was Femanzen bisher geschaffen haben, dann können sie froh sein, als Sekretärinnen die Parteibeschlüsse der Männer vor der Veröffentlichung zu gendern.

Wenn diese progressiven, visionären Jungweibchen, die von sich selbst glauben, dass das ganze Land nach ihnen lechzt, an den Schwachsinn, den sie da absondern, selbst glauben würden, warum haben sie sich dann zwecks Erwerb eines Platzes an den Futtertrögen an einen alten weißen Mann als Sugardaddy gehängt anstatt eine eigene Partei zu gründen? Warum haben sie kein Programm geschrieben, keinen Verein organisiert, keinen Wahlkampf geführt? Wenn die Frauen Österreichs so sehr nach einer Femanzenpartei lechzen, warum gibt es dann keine? Nach ihrer selbstgefühlten Wichtigkeit müssten sie ja locker nach der nächsten Wahl die Alleinregierung bilden.
Packen sie aber nicht. Sie haben die Grünen gekapert, als die alten weißen Männer sich zurückzogen, die letzten von denen rausgeekelt und dann die Partei zerlegt. Jetzt zerlegen sie den Rest, denn Pilz hat nicht begriffen, aus welcher Richtung der Wind weht. Der glaubt immer noch, es geht um rechts oder links oder konservativ oder progressiv. Pech gehabt: Change verpennt, angerennt...

Auch ein besonderes Kino bot sich am gestrigen Feiertag.
Erstmal wurden genau die zwei als Doppelspitze installiert, die noch am Montag laut Futtertrogversorgungsplan für Pilz und Bissmann abgeschossen werden sollten. Am Anfang der Woche noch als Bauernopfer für die Korrektur des Chef-Fehlers auserkoren, sind sie jetzt plötzlich die rechte und die linke Hand des Königs. Es scheint, als hätte da einer aktive Wiedergutmachung betreiben müssen. Die Liste Pilz ist damit die einzige Partei, die es schafft, bei einer Größe von acht Abgeordneten ein komplettes Viertel ihres Parlamentsklubs für die Klubführung zu brauchen. Und als Brüller: beides alte weiße Männer. Die sollen es wieder richten, was eine Femanze kaputtgeschlagen hat. Naja, nichts Neues.

Dann kommt der nächste Paukenschlag: Kolba schmeißt hin. War ja wirklich popcornreif, die geradezu Trumpsche Tweetparade des angefressenen Ex-Klubobmanns. Nachdem die Bissmann sich in ihrem Abgeordnetensessel verbissen hat, wird nun also doch ein Platz im Parlament frei. Für… nein, eben nicht für Pilz. Sondern für – festhalten, jetzt wird es sauer für den Pjotr – für Maria Stern. Eine Kampffeministin vom alten Schlag, Hardcore und tief im Frauennetzwerk verankert – die wird ihm vermutlich was pfeifen und für ihn auf irgendwas verzichten. Ganz im Gegenteil, statt der Quotenweibchen, mit denen Pilz seinen Männerklub genderistisch aufhübschen wollte, kommt jetzt ein echtes Kaliber in den Klub. Bekannt, gewandt und ihm mehr als gewachsen.
Wenn im Klub eine feministische Revolte ausbricht, und danach riecht es aus allen Poren, wenn man alleine die rotzigen Kommentare der Thalhammer auf Twitter liest, dann kann sich Pilz seine Liste einrexen. Das war‘s. Er kann aus seiner eigenen Partei austreten und heimgehen, bevor ihm die eigenen Frauen noch ein „#metoo“ umhängen. Man sollte wissen, wenn man verloren hat.

Die einzige Freude, die ihm bleibt: in vier Jahren ist wieder Nationalratswahl, und dann ist seine gekaperte und abgewrackte Liste weg vom Fenster. Denn die Feministinnen und Jungfemanzen werden erwartungsgemäß nichts gebacken bekommen, was sie wählbar macht. Gar nichts. Die können nur abkassieren und glauben, das stünde ihnen allein auf der Basis ihres Geschlechtes zu. Es wird sie aber niemand wählen, weil sie Menstruation haben.

Die Vorgänge in der Liste Pilz in den letzten Tagen sind ein Musterbeispiel dafür, was passiert, wenn man in Unternehmen Quotenfrauen steckt. Genau das bleibt übrig: Übernahme, Zerstörung, Insolvenz.
Und man bekommt ein Bild, was intern bei den „Grünen“ abgelaufen sein muss. Denn Kolba twittert erhellend:

Ich habe lange durchgehalten, aber es ist zuviel des „Alten“. Ich will nicht weit über 50 % meiner Zeit in internes Intrigieren verschwenden.“

Aha, zuviel des „Alten“. Also das, was sie eigentlich ablegen wollten, das was bei den Grünen lief. Mehr als die Hälfte der Zeit internes Intrigieren. Ja, das kenne ich. Aus linken Vereinen unter weiblicher Führung, mit denen ich beruflich zu tun hatte. Man ist froh, wenn man fertig ist und schwört sich, solche Kunden hinkünftig konsequent abzuwimmeln. Lieber gehe ich bei den Nachbarn Hecke schneiden als nochmal sowas. Kann mir vorstellen, wie das intern ablief rund um die Karawankenmamba, nicht erst seit der Stutenbeißerei um Petrik junior, oder später unter der unkritisierbaren Kompetenzfreiheit von Lunacek.

Und dass Kolba genau weiß, wem er die Entwicklung zu verdanken hat, sieht man an seiner Antwort an Thalhammer, die ihn noch „interviewen“ wollte:

Einer Journalistin würde ich uU eines geben. Einer Aktivistin nicht.“

Der hat hingeschmissen, weil er von den Femanzen die Nase voll hat.
Ja, das kommt dabei heraus, wenn die eine Partei kapern. Forderungen nach dicker Kohle und Wohlversorgung und ansonsten Zusammenbruch, wenn die gehassten alten weißen Männer, denen sie alles zu verdanken haben, was sie sind, einmal nicht mehr permanent den Dreck zusammenkehren wollen, den ihre Intrigen hinterlassen. Und dann sind sie so dämlich, das als Sieg zu feiern, wenn sie ihren Wirt leergesoffen haben.

Freuen wir uns noch auf ein paar Wochen Zickenkrieg, Schacherei und hilfloses Winden des Parteigründers. Es wird noch lustig werden. Parteiensterben von seiner schönsten Art, um es mit Dirty Dennis zu sagen.

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