von Fragolin
Ich wollte es ja kaum glauben, diese Geschichte mit den Fassbomben,
aber es muss etwas dran sein. Assad scheint eine fast schon perverse
Vorliebe für außergewöhnliche Munition zu haben. Den ultimativen
Beweis hat jetzt der investigative „Focus“ in diesem
Video erbracht.
Angeblich hat die syrische Armee einen nagelneuen
Raketenwerfer-Panzer entwickelt, indem auf ein altes russisches
T-72-Untergestell (meine Fresse, das ist so alt, dass es eigentlich
ein sowjetisches ist) ein Bundle von drei Abschussrohren geschraubt
wurde. Hochtechnologie vom Feinsten, absolut glaubwürdig, wenn man
die syrische Armee als abgewrackten Haufen schrottreifen Mülls
darstellen wollte, was ja ganz sicher und ehrlich niemand in der
westlichen Presse jemals tun wollen würden täte.
Also sieht der erstaunte Laie ebenso wie der beeindruckte ehemalige
Panzerwaffenmeister dieses herrliche Gerät auf dem verstaubten
Hinterhof einer Werkstatt, wo das syrische Militär natürlich seine
modernste Waffe der Welt präsentiert, als ferngesteuerten Dummie mit
phantasie- und in Steppenumgebung auch zwecklosem Fleckenmuster
herumstehen:
Beeindruckend, oder? Aber es kommt noch besser, denn der
investigative „Focus“ hat in mühevoller Kleinarbeit auch die
schreckliche Bewaffnung dieses Kriegsungeheuers enttarnt:
Ja, das ist, wonach es aussieht: die neue syrische Propangasrakete!
Wahrscheinlich schlägt das waffentechnische Wunderwerk auf dem
Fahrwerk eines russischen Panzerwracks in den Boden der abgebildeten
Propangasflaschen mit syrischer Wucht und einem spitzen Dorn ein
Loch, und dann wird mit einem ferngesteuerten Zippo-Feuerzeug der
ausströmende Gasstrahl entzündet und die Gasflasche pfeift mit
alevitischem Wutgeheul zwischen die Reihen ihrer
demokratieersehnenden Feinde von Al-Nusra und Hizbollah. Man beachte
die flugbahnstabilisierenden Außenwülste, in die jedes
drallgezogene Abschussrohr sein typisches Nutenmuster fräst.
Wahlweise können an den oben sitzenden Gasstutzen mit Zollgewinde
auch Luftballons geknotet werden, die vorher mit einer tödlichen
Dosis Sarin oder Nowitschok gefüllt werden wie eine Wasserbombe. Oh,
diese teuflische Hinterlist des Schlächters Assad!
Ich bin mal gespannt, wann die syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte den ersten brutalen Einsatz dieses Monsters vermelden
kann.
Ich tippe auf den ersten April.
Und der ist im „Focus“ jeden Tag.
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