Die Teutonische Journalistische Sozialistische Vaterlandsfront steht
fest in Reih‘ und Glied gegen die faschistischen Angriffe auf
Demokratie und Meinungsfreiheit und übt deshalb den Schulterschluss
mit den vom Nazi-Vizegauleiter der Ostmark mit KZ und Schlot
bedrohten Kämpfer für Wahrheit und Neutralität, den über jeden
Zweifel an seiner Überparteilichkeit und Wahrheitstreue erhabenen
ORF-Verlautbarungssprecher Armin Wolf.
Immerhin hat Strache diesen, (festhalten, es wird wirklich grauslich,
am besten Sie machen sich Notizen, damit Sie das ihren Kindern
erzählen können, wenn die mal wieder den selbstgemähten Öko-Spinat
vom Bahndamm nicht essen wollen) beleidigt! So richtig mit
Worten und so! Im umgekehrten Falle wäre es ein Witz gewesen, aber
so, seien wir mal ehrlich, das ist, äh, also, jetzt mal so richtig
betrachtet, ist das mindestens, also, äh, wenn nicht noch schlimmer!
Jawoll!! Man spürt das Beben des Bodens vom rhythmischen Stampfen
der genagelten Nazi-Stiefel, die da aufmarschieren, um den armen
Armin abzuholen und einzukerkern!
Also haben diese von Zwangsbeiträgen gemäste…, äh, ich meine
natürlich im Dienste der Demokratie und Wahrheit hart kämpfenden
Revolutionäre der Worte das getan, was sie am Besten können: sich
empört. Schriftlich. In einem Offenen
Brief an den österreichischen Bundeskanzler.
Kurzer Einwurf: ja genau den. Also Kurz, nicht Einwurf. Der
Baby-Hitler, den man satirisch schon mal zum Abschuss freigeben kann.
Weil der austriakische Schluchtenscheißerpöbel anders zu wählen
gewagt hat als beispielsweise ein Herr Kleber oder eine Frau Slomka
wählen würden. Da kann man schon mal auf Demokratie und sowas
pfeifen und zum Mord aufrufen.
Neinein, das waren natürlich nicht die Genannten sondern die
„Titanic“-Schmierfinken mit dem Böhmermann-Humorlevel. Aber die
Offenbriefler haben, als ihre Journalistenkollegen Mord als Satire
hinstellen wollten, fein brav das Maul gehalten und nicht etwa die
Geschmacklosigkeiten der Kollegen zurückgewiesen. Nene, das ist ja
Meinungsfreiheit. Und die ist ein elementares Menschenrecht.
Dass elementar und Mensch auch Strache einschließt, werden
Linksradikale nie begreifen, und dann weiß man schon, woher der
ideologische Wind in diesem Zettel weht.
Ich persönlich halte Straches Auswürfe ja für ziemlich
entbehrlich. Er reiht sich in eine lange Reihe politischer
Peinlichkeiten ein, zu denen aktuell auch Kern, Häupl oder Strolz
gehören, bei denen ich mir jedesmal, wenn sie etwas ablassen, denke,
es wäre für alle Beteiligten besser gewesen, sie hätten den Mund
gehalten. Die Spitzenplätze auf der Ewigenliste nehmen durchaus die
Herren Faymann und Van der Bellen ein, flankiert von dem bereits in
Vergessenheit geratenen Fräulein Rudas mit den süßen Dackelfalten
im Dauerempörgesicht und der EU-Matrone Lunacek, die den Spagat
zwischen Anspruch an sich selbst als intellektuell höchstwertiger
Eliteperson und real sehr fest am Boden der Kompetenzfreiheit
verankerten Gewinnerin des parteiinternen geschlechtsabhängigen
Vorrückungsbingos auch mit viel Schmerz nicht geschafft hat. Und ein
paar weitere Kabarettistenkonkurrenten weiter kommt dann schon der
Herr Strache, der immer noch glaubt, die Leute würden FPÖ wegen ihm
wählen und nicht trotz ihm.
Er hätte sich den Sager sparen können. War für nix und auf eine
geradezu germanische Weise komisch, nämlich dermaßen gar nicht,
dass den Schmäh mit der Satire keiner glauben mag. Deutsche Witze,
die stehen bekanntlich auf dem gleichen Stockerl wie italienische
Heldensagen und englisches Essen. (Nein, das ist nicht rassistisch,
das darf man sagen. Hätte ich es mit afrikanischem Fleiß und
arabischer Hochtechnologie verglichen, dann wäre es politisch
unkorrekt. Warum? Keine Ahnung, denn Heuchelei und Bigotterie gibt es
ja nicht, sonst gäbe es ja auch solche Offenen Briefe wie den oben
genannten nicht – oder?)
Aber irgendwie hat es auch was Gutes. Denn jetzt kriechen die ganzen
richtigen Gestalten aus ihren Löchern und empören sich. Das hat
schon immer geholfen, dass Deutsche Österreichern erklären, was sie
gefälligst zu tun und zu lassen haben.
Laut Artikel 1 der österreichischen Verfassung (ja, wir haben sowas)
geht das Recht in der Republik Österreich vom Volk aus. Vom
österreichischen Volk. Und nicht von deutschen Beschäftigten
zwangsfinanzierter Propaganda-Orgeln. Also können die fordern, was
sie wollen, es ist irrelevant, weil es sie einen Dreck angeht.
Und das ist gut so.
In ihrem ganzen Furor vergessen sie nämlich Einiges.
Erstens: Sie behaupten, das Posting wäre ein Angriff auf die
Pressefreiheit. Das ist eine Lüge. Denn weder wird das Recht der
Presse auf Meinungsäußerung durch dieses Posting eingeschränkt
noch das Presserecht auf Information. An keiner Stelle. Ich halte es
für taktisch unklug, den Vorwurf des Lügens dadurch abwehren zu
wollen, dass man lügt. Aber es ist eine Lüge. Die Freiheit der
Presse wird an keiner Stelle berührt.
Zweitens: Sie begehen immer wieder den Fehler, jede Kritik an sich
(also den Zwangsfinanzierten mit den fünfstelligen Monatsbezügen,
nicht den Journalisten der privaten Medien) als Angriff gegen die
Demokratie darzustellen; sich selbst als eine Säule der Demokratie
zu sehen. Sind sie aber nicht. Sie haben keinerlei demokratisches
Mandat, irgend eine Funktion im Gefüge des demokratischen
Rechtsstaates zu erfüllen. Staatsmedien waren immer nur Sprachrohre,
niemals eine „Säule der Demokratie“. Sie sind weder Teil der
Exekutive noch der Judikative oder der Legislative. Sie sind
Hofberichterstatter und Verkünder, die historischen Nachfahren der
Ausrufer am Marktplatz. Und ab zu die Hofnarren. Nicht weniger, aber
auch nicht mehr. Wichtigtuerei kommt nicht gut an beim Volk.
Nein, liebe Staatsmedien, die ihr keinen Genierer habt, private
Blogger und Netzwerke pauschal als Lügenverbreiter zu verhetzen und
die Einschränkung derer Rechte zu fordern, ihr habt weder das Recht,
irgendwem vorzuschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat, noch,
euch in Dinge einzumischen, die euch nichts angehen. Aber jeder
Mensch, egal ob der Heinzi Müller aus Buxtehude oder der Vizekanzler
aus Wien, hat das Recht, euch zu kritisieren und euch das
vorzuwerfen, was ihr seid: Schmarotzer. Denn jeder private
Medienanbieter muss eine gewisse Leistung bringen, damit ein Kunde
bereit ist, ihm etwas zu bezahlen. Und viele Private machen das sogar
unbezahlt. Aber ihr kassiert sogar von denen, die euer Gesülze gar
nicht sehen oder lesen wollen. Nur weil sie es könnten und ihr als
Dankbarkeit dafür, Mietmäuler und Ankünder zu sein, das Vorrecht
der Beteiligung am Geplünderten erhalten habt.
Ihr seid wie Köche, die jeden Tag kochen können was sie wollen,
egal ob es jemand isst oder nicht, aber alle müssen ihre Portion
bezahlen. Und dann wollt ihr anderen vorschreiben, die Güte eures
Fraßes gefälligst nicht zu kritisieren? Ehrlich?
Eine bessere Werbung für ein Anti-GIS Volksbegehren könnt ihr gar
nicht machen!
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