Dienstag, 6. Februar 2018

Souveräne Presse

von Fragolin

Er war der Lieblingsfeind der Linken. Der Gottseibeiuns des Proletariats, der Knechter, der Ausbeuter, der Blutschinder: der Millionär. Solange er ein weißer Europäer war, ein verhasst christlicher Weißer, oder ein amerikanischer Ostküstenjude. Doch es scheint, auch bei den Millionären scheint es solche und solche zu geben. Und um ein solcher zu sein, muss er nur Muslim mit algerischen Wurzeln und linker „Aktivist“ sein, dann ist der Millionär plötzlich des Linken Freund und Genosse. Er wird bejubelt, sein präpotentes Reichen-Auftreten bewundert und das dumme Um-sich-Schmeißen mit Geld glorifiziert.

Man stelle sich vor, ein österreichischer Millionär wäre vor wenigen Monaten vor das Bundeskanzleramt gerollt und hätte Kern zu sich herausgepfiffen. Und der hätte es gewagt, dem nicht sofort Folge zu leisten (na gut, beim Haselsteiner hätte er sich das nie getraut). Nur mal so als Gedankenspiel, wenn man sich anschaut, was da gestern in Wien gelaufen ist.

Pro-Burka-Millionär wollte Kanzler Kurz persönlich 950 Euro Strafgeld überreichen“

Sorry, aber ist der wirklich so strunzdumm, wie die Überschrift impliziert? Strafbescheide werden von Behörden ausgestellt und sind bei diesen Behörden zu bezahlen. Idealerweise per Überweisung. Aber wer es gerne in bar vorbeibringen möchte, darf das gerne tun. Aber nicht im Kanzleramt. Das Kanzleramt ist nicht die Verwaltungskasse der Republik Österreich sondern der Sitz des Vorsitzenden der Regierung. Wenn der gute Mann aufgrund seiner „algerischen Wurzeln“ das Staatssystem einer föderalen demokratischen Republik nicht kennt, sollte er sich mit seinen Millionen vielleicht mal einen Berater leisten, der es ihm erklärt. Man liefert das Geld nicht direkt bei der Regierung ab. Auch nicht aktionistisch. Weil einfach falsche Adresse.

Via Facebook hatte er angekündigt, am Mittwoch um 11.30 Uhr Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu besuchen.“

Genau, das schreibt man auf dem Fratzenbuch, und dann weiß die Welt Bescheid. Es wird ja wohl nicht allzuviele islamophobe Muslimhasser geben, die nicht rund um die Uhr die Ergüsse dieses unwichtigen Wichtes verfolgen. Zumindest die Medien wie der „Kurier“ lesen anscheinend rund um die Uhr mit. Oder bekamen einen Tipp. Der Kanzler wohl eher nicht.

"Es ist in einer Demokratie wichtig, die Religionsfreiheit zu respektieren. Deswegen werde ich immer dafür eintreten", erklärte er dann. Daher werde er auch weiterhin für Frauen, die freiwillig die Burka tragen, da sein und die Strafen bezahlen.“

Als Erstes ist es in einem säkularen Staat wichtig, dass die Religionsgemeinschaften und Religiösen die Demokratie respektieren. Aber da scheint es bei einigen kleine Verständnisprobleme zu geben. Gäbe es die nicht, wäre ein Verbot des Stoffkäfigs nämlich kein Thema. Ich bin übrigens auch gegen ein solches Verbot, es soll nämlich wirklich jeder tragen was er will, aber für die vollkommene Freiheit des Vertrags- und Eigentumsrechts in Form freier Entscheidung, solchen Vogelscheuchen den Zutritt zu Geschäftslokalen zu untersagen, wenn man das einfach nicht akzeptieren will, sowie das Recht, auch auf offener Straße diesen Leuten sagen zu dürfen, was man von ihnen und ihrer Ideologie hält. Solange dieser Geldwichtel mit seinen Scheinchen um sich schmeißt, um die Freiheit zur Zurschaustellung einer radikalen Ideologie zu verteidigen, während er die Einschränkung von Vertrags-, Meinungs- und Handlungsfreiheit bei anderen schulterzuckend zur Kenntnis nimmt, ist und bleibt er ein widerlicher Unterstützer einer menschenverachtenden Ideologie, egal mit welchen Märchen aus 1001 islamistischen Mottenkiste er das verkleistern will.

Sein Vorhaben, die 950 Euro, die er in einer Klarsichtfolie bei sich trug, persönlich an Kurz zu übergeben, scheiterte jedoch. Zwei Beamten hielten ihn vom Eintreten in das Bundeskanzleramt ab.“

Mal ehrlich, liebe „Kurier“-Schreiberlinge, könnt ihr das wirklich einfach so hinschreiben, ohne dass sich euch die Fußnägel aufrollen? Der kommt mit ein paar Scheinchen in einer Klarsichtfolie (no na, Show eben) und will das dem Kanzler persönlich übergeben. Siehe oben: einfach doof. Das ist nicht einmal mehr aktionistisch, das ist dumm. Weiß jedes Kind, nur dieser Clown nicht. Und dafür wird er von den Medien gefeiert.

Nekkaz kritisierte Kurz daraufhin und beschloss, ihm einen Brief zu schreiben.“

Er kritisierte den Kanzler? Weil der nicht auf Pfiff eines präpotenten kleinen islamistsichen Propagandisten, der seine im Westen gemachten Millionen lachend und in Märchen gehüllt der westlichen Demokratie ins Gesicht schmeißt, sofort aufmarschiert? Meine Güte, hat dem präpotenten kleinen Geldsack noch keiner verklickert, dass es noch nicht so weit ist, dass unsere Spitzenpolitiker verpflichtet sind, auf den Pfiff jedes Herrenreligiösen sofort aufzumarschieren? Könnte dem mal jemand sagen, dass er es nicht ist, der die Kette führt, an der der kleine Tanzbär Basti hängt? Nochmal: Demokratie erklären lassen. Das bedeutet nämlich nicht, dass ein beliebiger ausländischer Tourist nur pfeifen braucht, und schon steht unsere Regierung habacht.
Briefe kann er gerne schreiben. Auch ans Christkind und den Osterhasen. Der „Kurier“ wird ganz sicher rein zufällig eine Kopie davon bekommen und sofort willig veröffentlichen.
Kurz wird es hoffentlich ignorieren.

Aber das Geld sollte der Staat trotzdem einklagen und kassieren. Denn wer eine Strafe zu zahlen hat, kann sich Übergabeort und -bedingungen nicht aussuchen. Das mag bei algerischen Entführern anders sein, aber unsere Bürokratie ist da recht strikt durchreglementiert und unflexibel.

Das eigentlich Bekotzenswerte ist aber nicht dieser linksaktivistische Clown mit ohne Demokratieverständnis, solche Randgestalten kann (und sollte) man einfach ignorieren, sondern die Bühne, die ihm von einer sensationsgeilen schlüpfrigen Presse geschenkt wird. Entweder hat er die Schreibhuren gekauft, indem er ihnen mit seinen Millionen ein Jahresabo über tausend Exemplare geschenkt hat, oder die haben sich ihm gratis bereitwillig unter den Bauch geschoben, einfach weil sie selbst Ultralinke sind und sie so im Windschatten eines anderen „gegen Kurz“ polemisieren können. Die Frage bleibt, was widerlicher ist. Nur eines ist Fakt, egal was nun zutrifft: die haben keinerlei Berechtigung, sich als qualitativ hochwertiges Korrektiv einer funktionierenden Demokratie zu sehen. Sonst hätten sie dem Burka-Liebhaber mal kurz erklärt, was wirklich Demokratie ist. Haben sie aber nicht, sondern nur dessen krude Aussagen transportiert.
Sie sind einfach Mietmäuler.

Denn seien wir mal ehrlich, was wäre die beste Aktion gewesen? Wenn der um halb 12 vor dem Kanzleramt steht, mutterseelenallein mit seiner Klarsichtfolie voller Euros, und keine Kamera und kein Mikrofon weit und breit. Kein Schwein gibt dem eine Bühne, kein Mensch reagiert auf den Blödsinn. So würde eine souveräne Presse reagieren.

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