Und zwar ein zunehmend großes Problem. Die Väter des Grundgesetzes, genauso wie auch die Väter anderer Verfassungen, haben zurecht erkannt, dass das Recht zur freien Meinungsäusserung nicht nur fundamental wichtig sondern auch schlicht konstituierend für jeden Staat sein muss, der sich Rechtsstaat nennen will. Das Recht zur freien Meinungsäusserung geht aber auch zwangsnotwendig damit einher, dass man diese Meinung öffentlich äussern kann. Wenn jemand beispielsweise isoliert in einer Zelle sitzt, dann ist das Recht nicht mehr vorhanden, denn niemand kann ihm zuhören. Wenn ich jemanden bei sich zuhause isoliere, ihm die Telefonverbindung kappe und ihm das Auto weg nehme, dann ist das Recht genauso theoretisch geworden, denn er kann es nicht mehr praktisch ausüben.Staatliche Eingriffe in solche Freiheiten sind nicht zuletzt aus solchen Gründen extrem eingeschränkt und sind grundsätzlich gesetzlicher Kontrolle, insbesondere der Kontrolle durch die Verfassung, unterworfen.Facebook ist dagegen eine private Firma, und damit gerade nicht der Verfassung unterworfen. Facebook muss sich weder der Meinungsfreiheit unterwerfen, noch gibt es irgendeinen Kontrahierungszwang, der Facebook verbieten würde, zu tun und zu lassen, was es will. Das wäre in einem freien Markt nicht weiter schlimm, Shell ist ja auch nicht gezwungen mir Benzin zu verkaufen, und ich kann eben zu Aral fahren, um welches zu holen. Facebook dagegen strebt eine Monopols-Situation in den sozialen Medien an. Und die Marktmacht von Facebook könnte nach derzeitigem Stand bald dazu genügen. Facebook wird zunehmend zu dem, was AT&T Mitte des letzten Jahrhunderts in den USA wurde, ein gigantischer Monopolist, dessen pure Macht und Größe genügt, um das Monopol durchzusetzen.Auch das wäre noch nicht das Riesendrama, aber im Unterschied zu AT&T, hat Facebook nicht nur eine Kontrolle über die Technik ("die Syntax") sondern auch über die Inhalte ("die Semantik"). AT&T hat nie (zumindest nicht in größerem Umfang) kontrolliert was über ihre Leitungen gesprochen wurde, Facebook automatisiert das bis in jeden kleinen Satz hinein.
Dienstag, 2. Januar 2018
»Facebook IST ein Problem.«
3 Kommentare:
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Kein Mensch wird gezwungen, sich auf Facebook oder Twitter oder sonst ein "Soziales Netzwerk" zu begeben. Auch Frau Storch nicht. Also ist nicht nur Facebook das Problem, sondern auch Frau Storch und alle die, die bedauernsweise keine anständige Kinderstube genießen durften.
AntwortenLöschenUnd was die "Monopolstellung" von Facebook angeht: selbst wenn, so what? Kein Mensch ist existentiell auf ein "Soziales Netzwerk" angewiesenen und braucht es zum Überleben.
Da kann man nicht meckern, der verlinkte ZR-Artikel hat Stil - Zensor Llarian empört sich über Zensur.
AntwortenLöschenEs ist wirklich schwierig, keine Satire zu schreiben.
Cher "Konservativer",
AntwortenLöschenKein Mensch wird gezwungen, sich auf Facebook oder Twitter oder sonst ein "Soziales Netzwerk" zu begeben. Auch Frau Storch nicht.
Nein. Und 1938 war auch kein Jude in Deutschland verpflichtet, etwas an einen "Vollarier" zu verkaufen. Oder überhaupt an irgendjemanden.
Darf ich Ihre geneigte Aufmerksamkeit auf einen Artikel des "Papsttreuen" lenken, der genau über dieses Thema handelt?
Mich nicht an meiner Meinungsäußerung zu hindern, mich also nicht von meiner Apfelsinenkiste auf dem Markt herunterzuholen, ist noch etwas anderes, als mich in meiner Meinungsäußerung zu unterstützen, mich also beispielsweise mit einer Apfelsinenkiste auszustatten. Nur weil mir jemand keine Apfelsinenkiste gibt, heißt das noch nicht, dass er mich in meiner Meinungsfreiheit beschränkt. Wenn sich allerdings alle relevanten Apfelsinenkistenhändler dazu abstimmen, mir keine Apfelsinenkiste mehr zu verkaufen, das womöglich noch auf der Grundlage eines Gesetzes, das einen Apfelsinenkistenhändler haftbar zu machen versucht, falls ich auf meiner Kiste Ungesetzliches von mir gebe, dann sieht das schon wieder anders aus.
(Hier weiterlesen)
Lesen und darüber mal nachdenken — das wäre meine dringende Empfehlung für Sie, und als — angeblich — Konservativem sollte Ihnen das ja nicht so schwer fallen ...