Donnerstag, 18. Januar 2018

Der Weg zurück?

von Fragolin

Was ist mit dem „Kurier“ los? Dieses einstige eher linksliberal bis bürgerlich orientierte Tageblatt, das in den letzten Jahren an den linken Rand abgerutscht ist bis zum Anstreifen an den Ruf eines offiziellen SPÖ-Verlautbarungsorgans, in dem sich eine Forengemeinde eingenistet hat, die selbst beim „Standard“ eher zu den linksextremen Randgestalten gehört, veröffentlicht einen Gastkommentar von Wolfgang Lusak, den ich bei der „Presse“ noch verstanden hätte, der mich aber im „Kurier“ absolut verwundert:

Der Untergang der Links-Populisten“

Ist das schon eine Morgendämmerung oder nur das augenzwinkernde Zuwerfen eines kleinen Empörungsgeschenkes für die treuen Geiferer, von denen sich auch ein paar sogleich unter dem Kommentar einfinden? Aber es scheint, da gibt es noch eine Restleserschaft, die diesen Paroli bietet und sich ehrlich freut über diesen Kommentar.
Ein kleines Schmankerl zum Anfüttern:

So schaufelt sich Sozialismus das eigene Grab. Es war ihnen egal, dass sich Arbeiter und Sozialhilfeempfänger durch neu hinzukommende Armutsmigranten bedrängt fühlten. Egal, dass sie das Geld kaum von wirklich Reichen und Konzernen holten, sondern vom hart arbeitenden Mittelstand. Dass die Qualität der Schulabgänger sank und Firmen Nachwuchsprobleme bekamen. Dass die rasche Zunahme des Anteils fundamental-religiöser Familien die Gefahr einer Verdrängung unserer Kultur und Demokratie bedeutet. Dass trotz aller eigener Feminismus- und Anti-Gewalt-Bemühungen Frauen-Benachteiligung, patriarchisches Ehrgefühl und Bildungsferne eingeschleppt wurden. Es war ihnen egal, wie viel Schulden der Staat machte.“

Und das mit der Reichweite des „Kurier“!

Noch setzen sie heftig und untergriffig auf die Unterstützung der von ihnen angefütterten Staatsmedien (wie ORF), Kulturszene und sogenannter Experten.“

Und das bisher auch gerne im „Kurier“.
Sollte dieser sich damit aus dem Kreis der SPÖ-Propagandatrompeten verabschiedet und den Weg zurück in die Mitte, wo er einst herkam, angetreten haben?
Ich hoffe es.

1 Kommentar:

  1. Da inzwischen bekannt ist, dass die "Qualitätsmedien" wegen ihrer einseitigen Berichterstattung (die oft als Politerziehung rüberkommt) Leserschaft verlieren, könnte das ein bewusstes Gegensteuern sein, um den wirtschaftlichen Zusammenbruch aufzuhalten.

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