von Fragolin
Und wieder ist es eine Regionalzeitung, aus der man Informationen
über die Realität bekommen kann. Darüber, was multikulturelle
Bereicherung durch wertvolle Goldstückchen schon im ganz normalen
Alltag bedeutet, also vollkommen ohne folkloristische Gewaltausbrüche
oder kreativen Umgang mit Angehörigen des weiblichen Geschlechts.
Nein, einfach nur Alltag in dem Land, in dem Frau Merkel gut und
gerne lebt. Sie lebt ja nicht in Bad Vilbel.
In der „
Gießener
Allgemeinen“ gibt es einen Artikel zu den Zuständen in
diesem sonst recht beschaulichen Städtchen im Frankfurter
Speckgürtel. Eine typisch hessische Kleinstadt mit Burgruine,
Pflasterstraßen und blitzblanken Fachwerkhäusern, sauber und
aufgeräumt wie es dort üblich ist. Bis auf ein paar kleine
Ausnahmen.
Denn die sonst recht aufgeräumten und nach anfänglicher
Reserviertheit meist sehr offenherzigen Hessen haben böse xenophobe
Ressentiments, die sich ganz offen in den im Artikel angeprangerten
Diskriminierungen am Wohnungsmarkt zeigen:
„Anerkannte Flüchtlinge finden keine Wohnungen. Darauf hat
jetzt Koordinatorin Susanne Förster aufmerksam gemacht. So hätten
170 der 436 Personen in den Unterkünften einen Bleibestatus. Sie
müssten aber dort weiter leben, weil die Bereitschaft aus der
Bevölkerung, an anerkannte Geflüchtete zu vermieten, »nicht
besonders groß ist«. Zudem liege die Mietobergrenze bei einer
vierköpfigen Familie bei 520 Euro kalt, für Einzelpersonen bei 360
Euro.“
Also ehrlich, das ist ein Skandal! Da vermietet dieses gierige
Gevölke also offensichtlich nicht an arme, traumatisierte und
integrationshungrige „Geflüchtete“, weil es, wenn man allgemeine
Xenophobie oder Rassenhass einmal wohlwollend ausschließen möchte,
einfach geldgeil ist. Den armen von Assads Fassbomben Verfolgten aus
Afghanistan oder Eritrea (wo der überall Bomben schmeißt, ist ja
erstaunlich) wird eine menschenwürdige Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben, besonders der Flurwoche, also böswillig
verhindert, weil der Staat den ausbeuterischen Vermietern nicht
üppige Profite in den Hintern blasen will! Die weigern sich strikt,
für die Integration und Teilhabe der Geflüchteten einfach mal auf
die Hälfte der möglichen Mieteinnahmen zu verzichten.
Steht doch so da, oder? Die Einheimischen wollen nicht vermieten und
gleich darauf der deutliche Hinweis auf die Mietobergrenze.
Aber zum Glück gibt es vor diesem Info-Kasten auch noch einen
Artikel. Und in diesem Artikel wird auf überraschen deutliche Art
und Weise der eigentliche Grund beschrieben, warum kein Mensch mit
Hirn für drei Cent seine Wohnung an diese Klientel vermieten möchte.
„...die städtische Flüchtlingskoordinatorin sollte einen
Bericht vorlegen.
Das hat sie jetzt getan, und zwar so umfassend und schonungslos,
dass die SPD-Stadtverordnete Tanja Tahmassebi-Hack nach eigenen
Angaben schockiert war.“
Komisch, dass die immer „schockiert“ sind, wenn ihnen mal einer
die Wahrheit sagt, den sie nicht einfach ins ultrarechte Eck schieben
können. Wäre der folgende Bericht von einem AfD-Funktionär
gekommen, wäre sie von den beschriebenen Zuständen wohl weniger
„schockiert“ gewesen als von der menschenverachtenden xenophoben
Hetze der Rechtspopulisten. Da hätte man das ganze Problem mit der
Behauptung, es eben nur mit Hass und Hetze zu tun zu haben, bequem
vom Tisch wischen können. Aber wenn die „Flüchtlingskoordinatorin“
selbst vorspricht, kann man die nicht einfach als Nazi bezeichnen und
zur Tagesordnung übergehen. Da ist man dann schon mal „schockiert“.
„Denn Förster zeigte auf, mit welchen Problemen die haupt- und
ehrenamtlichen Helfer in den bald 19 Unterkünften konfrontiert sind.
Man erlebe Hoffnungen, Erwartungen und Dankbarkeit, aber auch
Respektlosigkeit, Ignoranz, Unverständnis und Missachtungen.“
Naja, ehrenamtliche Hilfe bei „Respektlosigkeit, Ignoranz,
Unverständnis und Missachtungen“ hat schon ordentlich was von
Sado-Maso. Fifty Shades of Multikulti. Die teutonische Micheline
lässt sich als Dank fürs Putzen und Bettenschütteln offensichtlich
gern wie Dreck behandeln. Geschenkt, und das im wahrsten Sinne des
Wortes. Wer das ehrenamtlich tut, soll es machen. Aber bitte mit
Forderungen an den Rest der Gesellschaft kurz treten, denn Hobby ist
Privatsache.
„Täglich sei man mit diversen Problemen befasst: Mit jeder
Menge Müll, mit Vandalismus, »auch, aber nicht immer durch
Unwissenheit«. Ebenso mit Hygienemängeln, die Menschen kämen aus
fremden Kulturen und hätten ein anderes Verständnis von Hygiene,
oft sei es auch nur Unwissenheit. Es gebe zudem Schimmelprobleme
durch mangelhaftes Lüften, aber auch durch Kleidung, die über die
Heizkörper gelegt werde. Dies sei ein Problem, mit denen Menschen
aus Afrika überhaupt keine Erfahrung haben könnten. Nicht selten
würden die Notrufe missbraucht, was Einsätze der Feuerwehr zur
Folge hätte, die Hausordnung werde missachtet, es gebe illegale
Besucher oder »plötzliche Zuzüge von Familienangehörigen«.“
Klartext: Die Bude wird verdreckt, es grenzt an ein Wunder dass sie
nicht abbrennt, der Schimmel wuchert, die Leute sind laut und
respektlos, treten schon mal die Türen ein, müllen alles zu und
sind der Meinung, Treppenhausreinigung bedeutet einmal in der Woche
gegen die oberste Stufe zu pinkeln. Und man weiß nie, an wie viele
man wirklich vermietet, denn da ist ein armer „Geflüchteter“,
und weil er so allein ist wird auch nur eine Mini-Miete bezahlt, und
plötzlich hocken siebzehn Gestalten in der Bude und gehen dort dem
ebenso ehrwürdigen wie anerkannten Gewerbe der Kakerlakenzucht nach.
Und das, wenns geht, so leise und unbemerkt, dass die Polizei
regelmäßig vorbeikommen muss, um nachzuschauen, ob die noch da
sind.
„Auch Schädlinge seien ein Problem. »Einmal mussten wir eine
Unterkunft vollständig räumen lassen und das Gesundheitsamt
hinzuziehen.«“
Und nach diesen Schilderungen, das ist das wirklich Erstaunliche,
suchen die Schreiberlinge den Grund für die mangelnde
Vermietungsbereitschaft an „Geflüchtete“ immer noch bei der
Mietobergrenze. Bevor ich jemanden aus diesem Umfeld in meine Wohnung
einziehen lasse, die dann mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb
kurzer Zeit zur stinkenden Müllhalde samt Rattenplage verkommt,
nutze ich sie als Abstellraum.
Eines möchte ich auch noch erwähnen, weil es so schön ist. Nachdem
das Weltbild der Grünen und Roten gewaltig ins Wanken kam, weil
statt Jubelberichten ehrenamtlicher begeisterter Flüchtlingshelfer,
die ja von den bösen Schwarzen und Gelben abgewürgt wurden (man
wollte einfach einen Bericht über die Fakten und keine
Märchenstunde, da sieht es dann für die postfaktisch Ausgerichteten
immer übel aus), forderten sie zumindest eine kleine positive
Stellungnahme, denn es muss doch auch was Tolles zum Bejubeln geben.
Und so kam es noch zu dem erfolgserwähnenden Bekenntnis:
„Es ist doch schön, wenn jemand, der vor vier Jahren
hierhergekommen ist, sich nun mit mir so unterhalten kann, wie wir
das hier tun.“
Ja, das ist schön, aber passiert es auch?
Da fragt sich der verblüffte Leser nämlich, wie es sein kann, dass
die sich zwar angeblich schon fließend auf Deutsch unterhalten, aber
es in den Jahren nicht geschafft haben, etwas gegen die
„Unwissenheit“ zu tun und den Leuten zu erklären, was eine
Heizung ist und was eine Küche, was ein Abfalleimer und was ein
Besen, was man unter Ordnung und Sauberkeit versteht und wie man
diese komische Porzellanmuschel benutzt und auch die runde Bürste
daneben und die Rolle mit dem Papier. Und dass es sich nicht gehört,
die Leute, die einen füttern und hegen respektlos oder gar
verächtlich zu behandeln.
Aber das sind wahrscheinlich schon wieder xenophobe Hetzfragen. Die
muss man empört von sich weisen. Weil sie falsch sind? Nein: Damit
man sie nicht beantworten muss!
Dieser Voltaire, den sollte man exhumieren und wegen Verhetzung anklagen. Entsetzlich, was der so verbreitet hat. Schockierend. Menschenverachtend. Rassistisch. Ich bin tief getroffen und ziehe mich in meinen Safe Space zurück:
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FritzLiberal