Sonntag, 29. Oktober 2017

Typisch Grün

von Fragolin

Oh, die im Jargon der ultralinken „Standard“-Poster gern so bezeichneten „blaunen“ Kellernazis der „Effen“ marschieren aus ihren dunklen Gewölben und unterwerfen sich den tumben Pöbel mit den brutalen Methoden des Faschismus. Sprich: Sie feiern mit Freibier den faktischen Tod der Demokratie, das Ende der Freiheit auf der Welt und den endgültigen Sieg des Klimawandels über die Eisbären, also das finale Hinauswatschen der Grünen aus dem Österreichischen Nationalrat.

Die Grünen sind empört.
Na gut, die Grünen sind immer empört. Es gehört zu ihrer Grundeinstellung, zu ihrem Lebensgefühl, zur Basis der Selbstlegitimation jeder ihrer kompetenzbefreiten Aktionen. Wenn die Grünen nicht empört sind, sind sie krank. Oder nicht mehr da.
Also wenn jetzt im Parlament etwas anders sein wird als vorher, dann sicher nicht die Bedeutung des kleinen zarten Pflänzchens Demokratie, sondern nur der durchschnittliche Grad der Empörung im Hohen Haus. Jetzt muss ausgerechnet die SPÖ das ganz allein hinbekommen. Und das, ohne sich ständig selbst auf die Füße zu treten. Das wird schwer.

In der „Krone“ kann man z.B. dieses Toben der grünen Rumpelstilzchen erlesen:

Andreas Vanek, Klubsprecher der Liste "Wir Bürger - Die Grünen" findet die freiheitliche Aktion einfach nur "geschmacklos" und spricht auf Facebook von einem "unglaublichen Skandal". So viel Hass habe er nicht einmal der FPÖ zugetraut, so Vanek. "Ich bin seit über 22 Jahren im Gemeinderat. Aber so etwas auch nur annähernd Niederträchtiges ist mir noch nicht unterkommen."“

Naja, mir schon. Als die steirischen Grünen zum Beispiel linksextreme Schlägertrupps in Bussen nach Spielfeld karren ließ, die „Nazis jagen“ wollten, weil dort am damals überrannten Grenzübergang zwei Dutzend „Identitäre“ mit einem Plakat australischer Aussage herumstanden. Und die jagten dann auch die „Nazis“ bis in die Weinberge und zerdroschen dann deren Autos am Bahnhof mit Knüppeln und Steinen.
Oder als die Fußtruppen vom linken Rand der roten und grünen Jugendorganisationen im BP-Wahlkampf wie gewohnt Hofer-Plakate mit Nazisymbolen, Hitlerbärtchen und Fadenkreuzen verschandelten. Als aus der zweiten Reihe der Roten und Grünen immer und immer wieder gegen „die Effen“, „die Nazis“, „die Faschos“, „die Rassisten“ von der FPÖ gehetzt wurde und selbst die Verhetzung Hofers als „Krüppel“ schulterzuckend zur Kenntnis genommen wurde.

Aber das ist in den Augen der Grünen alles nichts Niederträchtiges. Nein, sie sind empört darüber, dass sich die permanent von ihnen Angegriffenen, Angerotzten, Angepissten freuen, dass ihre Saat des Hasses und der Hetze nicht aufgegangen ist. Die Grünen haben ihre gesamte Strategie auf „gegen Blau“ aufgebaut und waren sich für keinen Untergriff und keine Behauptung zu schade. Und jetzt sind sie „empört“, weil die Blauen feiern, dass sie damit versagt haben?

Ich gestehe, mir zum Abgang der Grünen eine gute Flasche abgelagerten Rotweins gegönnt zu haben. Und das nicht einmal wegen besonderer Nähe zur FPÖ, von der mich etliche Punkte in deren Parteiprogramm trennen, sondern einfach weil dieser präpotente inkompetente Haufen Melonen einfach unerträglich geworden ist.

Ach ja, für den offensichtlichen Politanfänger oder auch nur Scheuklappenträger der Grünen noch ein paar Lektionen zum Thema Niedertracht:

Ach die FPÖ kann man als Ganzes ermorden“, fratzenbuchte ein SPÖ-Gemeinderat aus NÖ. Der trat dann zwar zurück, aber nur, weil es justiziabel wurde. Ist nämlich ein eindeutiger Aufruf zu einer Straftat vom Schlage einer Todesfatwa.
Oder Strache wird vom Vizechef der SPÖ Langenzersdorf als „widerlicher blau-brauner Furz“ beschimpft, „der im Frühjahr als brauner Sondermüll entsorgt wird“. Ist in Österreich ja nicht einmal beleidigend, befand ein Gericht.
Haimbuchner du gehörst geschlachtet“, oder „Ich bin für Zeckenimpfung. Ihr Politiker gehört alle mal richtig geimpft und ausgerottet.“, sind Postings mit direkter Adresse an FPÖ-Politiker. Vielleicht keine Partei-Funktionäre, die so etwas absondern, aber immerhin ganz sicher linke Sympathisanten, denen man durchaus zutraut, Propaganda Marke „die Rechten muss man mit allen Mitteln aufhalten“ in die Praxis umzusetzen.
Nein, das ist kein einseitiges Problem, das ist ein Hin und Her. Aber: ist von den Grünen da irgendwas zu hören, wenn der Hass in die ihrer Meinung nach „richtige Richtung“ geschürt wird? Wo es ungefährlich ist und selbst Gerichte zurückhaltend bleiben?

Aber jetzt geht es weiter mit:
Kurz ist ein „Babyhitler“, „Neofeschist“, „Rechtsradikaler“
Strache ist ein „Neonazi“, „Fremdenhasser“, „Hassschleuder“
Diese aus seinem eigenen politischen Stall am linken Rand des politischen Vierkanthofes ausdünstende Gestank sollte ihm bekannt sein. Geht durch genau jene Gazetten, die nach der Nationalratswahl das Ausscheiden der Melonen aus dem Parlament beweint haben.
Genau die, die in den Saal geschissen haben, schreien jetzt, dass es stinkt.
Typisch Links.
Typisch Grün.

6 Kommentare:

  1. Bedauerlicherweise zeigen die "Blauen" bereits Wirkung, was die linksgrüne Hssskampagne betrifft. Kaum sind sie in Koalitionsverhandlungen mit den Schwarzen eingetreten, haben sie ihre EU-kritischen Grundsätze und den "Öxit" als Ziel, die mich und viele andere bewogen haben, sie zu wählen, ganz schnell im hintersten Keller entsorgt und erinnern sich gar nicht mehr daran.

    Stattdessen schwadronieren sie lauthals von ihrer neu entdeckten "Liebe" zu Europa und der EU.

    Total enttäuschend. Das nächste Mal gehe ich schlichtweg nicht mehr wählen. Du kannst alle Parteien in einen Sack stecken und drauf einprügeln, du triffst immer die richtigen.

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  2. Man merkt, die ostmärkische Presse hält sich sehr reserviert in ihrer Kritik gegenüber den Blauen. Die linkische Taz vergleicht die AFD nicht nur mit der NSDAP, sie sieht sie sogar als direkte Nachfolgepartei:

    "Die AfD ist eine Wiedergängerin der NSDAP. Ihre Gegner müssen sich jetzt zusammentun, um sie gemeinsam zu bekämpfen – auch wenn das schwer wird."

    http://taz.de/Debatte-AfD-im-Bundestag/!5455962/

    Da ist sind die Österreicher galanter, selbst deren Presse.

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  3. Werter Anonym,
    die Österreicher haben eben noch nicht ganz vergessen, dass die meisten NSDAP-Funktionäre einst die SPÖ als neue politische Heimat wählten. Den Deutschen kann man da ja jeden Blödsinn erzählen, die hinterfragen das nicht.
    MfG Fragolin

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  4. Cher Berchtold,

    einerseits haben Sie nicht ganz unrecht — doch andererseits ... was wäre die Alternative?

    Alle, die sich jetzt enttäuscht von der staatsmännischen Zurückhaltung Straches zeigen, wählen das nächste Mal nicht mehr? Damit dann die Grünen auch mit gleichwenig Stimmen wie am 15. Oktober wieder im Nationalrat säßen (denn die 4% bemessen sich nicht von der Zahl der Wahlberechtigten, sondern von der der gültig abgegebenen Stimmen). Gefällt Ihnen das dann besser?

    Noch eines: ein "Öxit" stand (außer im Fall bspw. eines Türkei-Beitritts gegen den Willen Österreichs) eigentlich nie zur Debatte. Die EU gehört gründlichst reformiert und kompetenzmäßig redimensioniert (und das sagt Strache nach wie vor!) — aber ein Austritt Österreichs aus der EU wäre doch ein bisserl "wag the dog". Wenn wir uns seinerzeit nicht mit 2/3 Mehrheit der Volksabstimmungs-Teilnehmer für den Beitritt entschlossen hätten, wären wir jetzt vermutlich besser dran — oder vielleicht auch nicht ... denn der innerösterreichische GroKo-Filz hätte ein Besser-Dastehen vermutlich zu verhindern gewußt! Denn manches (sic!) von diesem Filz ist, weil völlig Binnenmarkt-inkompatibel via Brüssel doch entsorgt worden. Ob die Summe einer hypothetischen weiteren "Verfilzung" von 1994 bis 2017 von den Nachteilen des Wasserkopfs Brüssel überwogen wird, ist nicht eindeutig entscheidbar, wenn man ehrlich ist ...

    Wichtig ist, daß jetzt die FPÖ in den Koalitionsverhandlungen nicht zu sehr umfällt. Und da sehe ich insbes. mit einem Kickl im Hintergrund durchaus die Chance, daß die Blauen aus dem Schlamassel der Schüssel-Koalition gelernt haben. Und Strache ist auch keine sprunghafte Diva wie Haider. Daß Politik immer auch Kompromisse bedeutet, sollte eigentlich klar sein ...

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  5. Straches "Liebe" zur EU ist also "staatsmännisch". Van der Bellen wurde für seine "Liebe" zur Bergbauernfolklore als "Almsascha" verhöhnt.
    Merke: wenn Rechte und Linke das Gleiche tun, dann ist es nicht das Gleiche. Das rechte Gleiche ist gut. Das linke Gleiche ist böse.

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  6. Nein, cher "Liberaler" (possierlich, diese selbstironie in Ihrem Nickname ...),

    nicht

    Das rechte Gleiche ist gut. Das linke Gleiche ist böse.

    Sondern: das Gute ist gut, das Böse ist böse.

    Wenn Strache in einer Koalitionsregierung staatsmännisches Augenmaß beweist — was wäre daran schlecht?

    Wenn der Almsascha sich als Jägersmann und Bergfex verkleidet — was wäre daran gut?

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