Samstag, 21. Oktober 2017

Schröckliche Dinge

von Fragolin

Es ist absolut erschreckend, wie sich unter der türkis-braunen Hetze der Ultrarechten, die nach dem letzten Wochenende sichtbar Oberwasser in Österreich bekommen, Diskriminierung und tätliche Angriffe gegen traumatisierte Schutzerflehende mehren.
So wie hier in der „Krone“ dokumentiert.

Da betteln zwei vor Hunger und Elend geflüchtete Fachkräfte, von der xenophoben Mehrheitsgesellschaft in eine karge „Unterkunft“ geparkt, statt sie am gesellschaftlichen Wohlstand teilhaben zu lassen und ihnen eine Wohnung oder ein Haus im Grünen nebst rund um die Uhr prall gefülltem Kühlschrank zu überlassen, um eine bescheidene Grundversorgung mit Nahrungsmitteln, und anstatt dem Wohlstand unseres Staates entsprechend mit feinem halal zubereiteten Fettschweif auf Kichererbsenpüree gelabt zu werden bietet ihnen der Mitarbeiter, der ja eigentlich für die Wohlversorgung und das Wohlergehen der Schutzsuchenden zuständig sein sollte, nur altbackene Semmeln an mit der fadenscheinigen Ausrede, was anderes gäbe es eben nicht. Nur weil es gerade nachts um eins ist.

Hat der denn kein bisschen kultursensibles Gespür? Diese armen Opfer kommen eben aus anderen Zeitzonen, deren von Hunger und Leid gequälte Mägen sind es eben zu anderen Zeiten gewohnt, Nahrung aufzunehmen. Doch es kommt noch schlimmer: als die beiden Schützlinge ihrer Bitte um ordentliche Nahrung mit schlagkräftigen Argumenten folkloristisch Nachdruck verleihen wollen, zückt dieser offenbar bar jeder sozialen Empathie Fremdenhassende sein Pfefferspray und attackiert die beiden armen Verhungernden brutal. Scheinbar glaubt der, nur weil der politische Wetterhahn in Wien sich jetzt quietschend nach rechts ruckend in eine neue Position manövriert hat, hat er Oberwasser und kann so mir nichts, dir nichts seine Xeno-, Islamo- und Asylophobie ausleben und die Ärmsten der Armen einfach so angreifen?!
Nichts da, natürlich rückte dieses Mal die Polizei an, immerhin fiel eines der Kultursensibelchen glatt aus den Pantoffeln, als der böse Selbstverteidiger ihn brutal mit Pfefferspray angriff.
Die Anklage wegen Körperverletzung ist fertig. Braucht keiner denken, er könne sich einfach ungestraft verteidigen.

Wo kommen wir denn da hin, wenn sich die Bediensteten keck gegen die neuen Herren stellen und sich vielleicht noch gegen den einen oder anderen Haken aufs Zifferblatt zur Wehr setzen? Körperliche Züchtigung der Untergebenen ist laut Koran erlaubt.
Wann begreifen die das endlich?
(Und wieder hat es einen „Helfer“ erwischt.)

Ich wäre dafür, dass man diese offenbar mit der kulturellen Bruchlinie, an der sie arbeiten, Überforderten endlich aus den Unterkünften für Gestrandete abzieht. Es könnten viel fähigere Leute, mit höherer Kultursensibilität, Toleranz und moralischer Festigkeit diese Jobs der Nachtbetreuung traumatisierter Afrikaner und Araber übernehmen. Bei den „Grünen“ sind doch gerade 110 höchstkompetente Toleranz- und Integrationsfachkräfte frei geworden, die nur darauf brennen, ihre Fähigkeiten endlich in den praktischen Dienst am Geflüchteten zu stellen. Haben sie uns doch jahrelang die süße Hymne vom Glück der Bereicherung gesungen und fast bejammert, durch ihren aufopferungsvollen Dienst an der Demokratie daran gehindert zu werden, sich selbst um diese sonnenscheinenden Goldstückchen tags wie nachts zu kümmern. Jetzt haben sie diese Chance.
Und erhalten bei der Gelegenheit vielleicht sogar den einen oder anderen praxisgeleiteten Erkenntnisschub, warum sie bei der letzten Wahl abgewatscht wurden.
Win-win, sozusagen.

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