von Fragolin
Es ist absolut erschreckend, wie sich unter der türkis-braunen Hetze
der Ultrarechten, die nach dem letzten Wochenende sichtbar Oberwasser
in Österreich bekommen, Diskriminierung und tätliche Angriffe gegen
traumatisierte Schutzerflehende mehren.
So wie hier in der „Krone“
dokumentiert.
Da betteln zwei vor Hunger und Elend geflüchtete Fachkräfte, von
der xenophoben Mehrheitsgesellschaft in eine karge „Unterkunft“
geparkt, statt sie am gesellschaftlichen Wohlstand teilhaben zu
lassen und ihnen eine Wohnung oder ein Haus im Grünen nebst rund um
die Uhr prall gefülltem Kühlschrank zu überlassen, um eine
bescheidene Grundversorgung mit Nahrungsmitteln, und anstatt dem
Wohlstand unseres Staates entsprechend mit feinem halal zubereiteten
Fettschweif auf Kichererbsenpüree gelabt zu werden bietet ihnen der
Mitarbeiter, der ja eigentlich für die Wohlversorgung und das
Wohlergehen der Schutzsuchenden zuständig sein sollte, nur
altbackene Semmeln an mit der fadenscheinigen Ausrede, was anderes
gäbe es eben nicht. Nur weil es gerade nachts um eins ist.
Hat der denn kein bisschen kultursensibles Gespür? Diese armen Opfer
kommen eben aus anderen Zeitzonen, deren von Hunger und Leid gequälte
Mägen sind es eben zu anderen Zeiten gewohnt, Nahrung aufzunehmen.
Doch es kommt noch schlimmer: als die beiden Schützlinge ihrer Bitte
um ordentliche Nahrung mit schlagkräftigen Argumenten folkloristisch
Nachdruck verleihen wollen, zückt dieser offenbar bar jeder sozialen
Empathie Fremdenhassende sein Pfefferspray und attackiert die beiden
armen Verhungernden brutal. Scheinbar glaubt der, nur weil der
politische Wetterhahn in Wien sich jetzt quietschend nach rechts
ruckend in eine neue Position manövriert hat, hat er Oberwasser und
kann so mir nichts, dir nichts seine Xeno-, Islamo- und Asylophobie
ausleben und die Ärmsten der Armen einfach so angreifen?!
Nichts da, natürlich rückte dieses Mal die Polizei an, immerhin
fiel eines der Kultursensibelchen glatt aus den Pantoffeln, als der
böse Selbstverteidiger ihn brutal mit Pfefferspray angriff.
Die Anklage wegen Körperverletzung ist fertig. Braucht keiner
denken, er könne sich einfach ungestraft verteidigen.
Wo kommen wir denn da hin, wenn sich die Bediensteten keck gegen die
neuen Herren stellen und sich vielleicht noch gegen den einen oder
anderen Haken aufs Zifferblatt zur Wehr setzen? Körperliche
Züchtigung der Untergebenen ist laut Koran erlaubt.
Wann begreifen die das endlich?
(Und wieder hat es einen „Helfer“
erwischt.)
Ich wäre dafür, dass man diese offenbar mit der kulturellen
Bruchlinie, an der sie arbeiten, Überforderten endlich aus den
Unterkünften für Gestrandete abzieht. Es könnten viel fähigere
Leute, mit höherer Kultursensibilität, Toleranz und moralischer
Festigkeit diese Jobs der Nachtbetreuung traumatisierter Afrikaner
und Araber übernehmen. Bei den „Grünen“ sind doch gerade 110
höchstkompetente Toleranz- und Integrationsfachkräfte frei
geworden, die nur darauf brennen, ihre Fähigkeiten endlich in den
praktischen Dienst am Geflüchteten zu stellen. Haben sie uns doch
jahrelang die süße Hymne vom Glück der Bereicherung gesungen und
fast bejammert, durch ihren aufopferungsvollen Dienst an der
Demokratie daran gehindert zu werden, sich selbst um diese
sonnenscheinenden Goldstückchen tags wie nachts zu kümmern. Jetzt
haben sie diese Chance.
Und erhalten bei der Gelegenheit vielleicht sogar den einen oder
anderen praxisgeleiteten Erkenntnisschub, warum sie bei der letzten
Wahl abgewatscht wurden.
Win-win, sozusagen.
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