Sonntag, 6. August 2017

Der Wixxer

von Fragolin

In Norditalien setzt sich ein noch nicht so lange dort Lebender zu einer jungen Frau in einen öffentlichen Bus, rubbelt sich fröhlich einen runter und spritzt die junge Frau mit seinem strammen Samen an. Dass mit „ein ausländischer Mann“ nicht unbedingt ein österreichischer oder deutscher Tourist gemeint ist, kann man voraussetzen. In unseren Breiten gibt es irgendwie kein Gesetz gegen sowas, weil in unserem Kulturkreis von Kindheit an ein ganzes Regelwerk aus „Sowas tut man nicht!“ weitergegeben wird, zu dem das Wichsen und Anspritzen junger Frauen mit seinem Ejakulat in der Öffentlichkeit so eindeutig dazugehört, dass kein Mann bei halbwegs geistiger Gesundheit auch nur auf die Idee kommt, solches zu tun.

Es würde auch kein Mensch mit halbwegs geistiger Gesundheit glauben, dass ein Mann, der solches tut, lachend und straffrei ein Gericht verlassen würde. Aber die Zeiten der geistigen Gesundheit sind vorbei. Es regiert der blanke Irrsinn.

Und so hätte in jeder anderen Periode unserer Geschichte für Verwunderung gesorgt, was heute zur Normalität geworden ist: eine Richterin (!) spricht den Rubbelmax (oder wahrscheinlich eher Rubbelachmed) frei. Der hat ja nix gemacht. Er hat die junge Frau ja nicht einmal berührt. Der hat sich nur mitten im Bus einen runtergeholt. So wie das inzwischen fast täglich in Schwimmbädern oder an Bushaltestellen, in Regionalbahnen und Stadtparks passiert. Das ist, entgegen unserem Irrglauben, gar nicht verboten.

Einst wurden Leute von der Polizei gejagt und von der Justiz verurteilt, die beim Spielplatz im Stadtpark den Mantel aufgerissen haben, ohne etwas darunter zu tragen. Heute werden jene Leute von der Polizei gejagt und von der Justiz verurteilt, die einem strammen Nordafrikaner, der sich neben dem Kinderbecken im Schwimmbad fröhlich lachend einen runterholt, in deftigen Worten klarmachen, dass er ein Arschloch ist und solches jenseits der europäischen Mittelmeerküste machen kann, aber nicht hier. Wegen rassistischer Hassrede. Die ist nämlich weit schlimmer als das Wichsen in der Öffentlichkeit oder eben auf die Oberschenkel einer jungen Frau im Bus. Dafür müssen wir kultursensibel Verständnis haben. Scheinbar ist das in der Heimat dieser Menschen ganz normal, sich in aller Öffentlichkeit die einäugige Schlange zu würgen.

Ob die Kleine im Bus auch mit einer solchen Begründung davongekommen wäre, wenn sie den Wixxer angespuckt hätte, bleibt fraglich. Sicher ist, dass es besser für sie war, diesem Ekel nicht zu sagen, was jeder normale Mensch, dem solches passiert, über ihn denkt. Denn das ist heute strafbar.

Vielleicht sollten wir aufhören zu bloggen und lieber in das Gesicht von Angela Merkel oder von Claudia Roth spucken? Wir würden sie auch auf keinen Fall dabei berühren…

5 Kommentare:

  1. Der Gevatter Freud hat einst erkannt, daß Schamlosigkeit eng mit Schwachsinn korreliert ist. Vielleicht hat dies die berobte Dame zu ihrer Milde veranlaßt. Wahrscheinlicher aber ist, daß sie daselbst ein "Facial" oder "Bukkake" als höchst anregend empfindet. Auf einen Cumshot ins Richter*_innenhirn!

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  2. Nein, auch einst war das nicht so einfach wie hier behauptet. Man erinnere den Oberwichser Stefan Z., der sich vorzugsweise in öffentliche Parks entblößte und bei "vornehmen Damen" abspritzte.

    Statt aus dem Verkehr gezogen und für immer weggeschlossen zu werde, wurde er weltweit als "großer Dichter" gefeiert - in diesem Blog bis heute.

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  3. Der Mann hat sich dann immerhin selbst gerichtet.
    So viel Anstand hatte er im Unterschied zu den muselmanischen Spritzern.

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  4. Oh, wie pikant, Monsieur Anonyme. Tatsächlich ist es wohl so, daß Exhibitionismus eines Schriftstellers ja wohl eher eine Berufskrankheit ist und auch sehr gut zum geraunten Schwulsein Zweigs paßt- der Besuch eines Christopher-Street-Days reicht da völlig. Auch meine ich einen Unterschied zu erkennen zwischen triebhaften 'Schauprangertum' und dem vorsätzlichen Besudeln einer jungen Dame mit bestimmten Körpersäften vor zahlreichem Publikum. Indes habe ich meine Zweifel, ob jener stark pigmentierte Jüngling in Italien, den die Frauin Richterin Alessandra Ceccheli großherzig selig sprach, demnächst bei der "ZeitIn" als kommender Literaturgigant gefeiert werden wird. Vielmehr erinnert er an die Gepflogenheiten eines Wachhundes, dem Gast des Hausherrn ans Bein zu kopulieren, wenn er ihn schon nicht beißen darf. Oder: Straßenköter bleibt Straßenköter.

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  5. Werter Anonym vom 6. August 2017 um 14:18,
    ich bin erstaunt, hatte ich doch eher mit dem Einwand gerechnet, dass auch bei den Kreuzzügen Wichser unterwegs waren. Aber mit welchem Beispiel aus welcher Vergangenheit man das Heute relativieren will ist eigentlich irrelevant. Vielleicht wird aus dem kleinen Spritzer auch noch ein Schriftsteller. Falls er jemals schreiben lernt.
    MfG Fragolin

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