Donnerstag, 4. Mai 2017

Verhältnismäßigkeit

von Fragolin

Die Stahlhelm-Uschi packt den eisernen Besen aus und will Furiengleich durch die verkrustete Truppe fahren. Immerhin gibt es da einen mutmaßlichen rechtsextremen Vollidioten, der mir gewaltig nach Popanz in Gelegenheitsbrühe stinkt, und jetzt kommt immer mehr heraus, es soll sich ein ganzes Netzwerk von bis zu fünf „rechtsgerichtet Denkenden“ in der Bundeswehr eingenistet haben. Schröcklich! Was kommt als Nächstes? Dass bei den Soldaten die grundlegende Bereitschaft besteht, mit der Waffe gegen Ausländer vorzugehen? Äh, könnte mal jemand dieser Kompetenzgranate den tieferen Sinn der Worte „Armee“, „Soldat“ und „Krieg“ erklären?

Aber was noch besser ist: das Verteidigungsministerium dreht vollkommen frei, die ministerielle Tagesarbeit wurde auf Eis gelegt, Auslandsbesuche kurzfristig abgesagt, die ministerielle Feuerwehr umkreist mit dröhnendem Martinshorn und stroboskopischem Blaulicht das Betroffenheitsgesülze der Politmarionette im Standort dieses Idioten. Katastrophenalarm auf der ganzen Linie. Dazu das komplette Fehlen irgendwelcher Fakten, nur Behauptungen, Märchen und Legenden aus den Vermutungsmühlen der kreativen Schreiberlinge systemtreuer Meinungslieferanten.

Was muss dann erst los sein, wenn herauskommt, dass, sagen wir mal, 20 fundamentalistische Islamisten und 60 weitere Gefährder die Bundeswehr nutzen, um sich militärisch an schwerem Gerät ausbilden zu lassen und beim Feind mal so ein bisschen in die Karten zu schauen. Hinter den Kulissen schnüffeln und dabei auch noch eine Gratis-Ausbildung kassieren. Hui, das wäre ein Aufreger, die Bundeswehr würde es zerreißen, die Verteidigungsministerin könnte ihren Hut... äh, wartet mal. Das gab's doch schon. Letzten November.
War da was?

Gut, dass das Gesetz der Verhältnismäßigkeit immer beachtet wird. Ein sanftes „Dudu“ an einen ganzen Schock mutmaßlicher islamistischer Terroristen und die Große Show gegen einen entweder durchgeknallten Vollidioten, der nicht von zwölf bis Mittag denken kann, oder mühsam aufgebauten Popanz, der im richtigen Moment für Nebelschwaden im Blätterwald sorgt, um von anderem abzulenken und nebenbei noch ein paar Dissidenten in Uniform aus dem Weg zu räumen.
Egal, ob dieser rotbärtige virtuelle Syrer nur eine gute Gelegenheit war oder extra dafür aufgebaut wurde (Ob der noch mysteriös Selbstmord begeht, bevor er was aussagen will?), die Kiste stinkt meilenweit gegen den Wind.
Wer mit Dutzenden Islamisten in seinen Reihen kein Problem hat, hält auch einen Franco A. aus, ohne eine Säuberungsaktion auszurufen.

1 Kommentar:

  1. Die Gegenüberstellung spricht für sich:
    http://fs5.directupload.net/images/151107/8o37d97z.jpg

    FritzLiberal

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