Sonntag, 28. Mai 2017

Leviten

von San Casciano


Auch nach Wochen immer noch voller Gültigkeit.

4 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. Cher (chère?) "Anonym",

    Dass "Pietät" für diesen Blog in jeder Hinsicht ein totales Fremdwort ist, weiß man ja spätestens seit Dezember 2016.

    ... meinen Sie. Nun ja.

    Und was hat das mit dem Artikel zu tun, zu dem Sie posten? Ach so, Sie wollten das Cleverle vom Dienst spielen, und die Kommentarsperre, die ich aus gutem Grund zu einem anderen Artikel eingeschaltet habe, auf diese Weise umgehen. Früher aufstehen, kann ich nur sagen!

    Und außerdem: was ist "spätestens seit Dezember 2016" auf diesem Blog zu finden, das Ihr Verdikt, daß "Pietät" für diesen Blog in jeder Hinsicht ein totales Fremdwort sei, rechtfertigte? Ach ja, stimmt: Sie wollen zum x-ten Male die Sache mit der Freiburger Studentin anbringen.

    Es ist ja schön zu lesen, daß Menschen ein so fein gestimmtes Pietätsorgan besitzen, daß ihnen sogar die gelöschte Kritik an einer gutmenschlich deformierten Reaktion auf einen Todesfall auch nach Monaten noch Pietätsbeschwerden verursachen.

    Ich frage mich nur: wo waren Ihre flammenden Stellungnahmen in den Kommentarspalten dieses Blogs, als Kölner Silvesternachtsbereicherer reihenweise Frauen vergewaltigt und bestohlen haben? Wo, als ein 10-jähriger Bub in einem Schwimmbad trotz Schreien und Weinen in den Hintern gepoppt wurde? Und wo Ihr bekundetes Entsetzen darüber, daß 2016 gegenüber 2014 eine stolze Verdreifachung (!) der Ausländerkriminalität zu konstatieren war.

    Eine Pietät, die einem zynischen, eiskalt amoralischen Machtideologen, der seinerzeit den Islamismus als das beste Mittel gegen den Kommunismus anpries und daher auch nach Kräften förderte, jetzt ein "R.I.P." nachhaucht, und dem die Millionen Toten, Entrechteten, und ihrer Zukunft beraubten Vertriebenen einfach am Arsch vorbeigehen, kann mir offengestanden gestohlen bleiben! Wie auch der p.t. Kommentarposter, der sich in solchem Sinne äußert ...

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  3. Cher Penseur,

    vergessen wir mal nicht, dass ein Großteil derer, die sich heute "antiamerikanisch" auf linksrechtspopulistischen Blogs tummeln, bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion die "Mudschahedin" als heldenhafte Freiheitskämpfer im Geiste Stauffenbergs gegen den Kommunismus bejubelt haben. Vieleicht haben Sie's vergessen, ich erinnere mich noch genau daran.

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  4. Cher "Atlantiker",

    vergessen wir mal nicht, dass ein Großteil derer, die sich heute "antiamerikanisch" auf linksrechtspopulistischen Blogs tummeln, bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion die "Mudschahedin" als heldenhafte Freiheitskämpfer im Geiste Stauffenbergs gegen den Kommunismus bejubelt haben.

    Und das will heißen ...? Lassen Sie mich mal so gegenfragen:

    1. haben Sie sich schon mal darüber Gedanken gemacht, warum es bei diesem "Großteil" zu einer derartigen Meinungsänderung gekommen ist? Könnten da, nur rein theoretisch angedacht, die ebenso unbedarft hirnlosen wie letztlich fatalen "geostrategischen" Überlegungen der US-Administrationen seit dem Zusammenbruch der UdSSR eine rolle gespielt haben? Und

    2. sollten Sie nicht dem ferndiagnostischen Irrtum erliegen anzunehmen, mein Standpunkt zu damaligen Zeiten wäre von der von Ihnen geschilderten Art gewesen. Meine Standpunkte habe ich bereits vor dem Beginn dieses Blogs in einer mit den heutigen höchst konsistenter Weise gehabt und auch vertreten - und wenn Sie in alte Jahre dieses LP-Blog zurückblättern, so werden Sie feststellen können, daß diese recht homogen und widerspruchsfrei weitgehend dieselben Grundprämissen vertreten, die dieser Blog ebenso auch heute vertritt.

    Vieleicht haben Sie's vergessen, ich erinnere mich noch genau daran.

    Offenbar haben Sie seinerzeit in einer dezidiert "transatlantischen" Gruppierung Ihre politisch-sozialen Überzeugungen antrainiert bekommen. Nun, sehen Sie, das ist einer der Vorteile (neben somanchen Nachteilen, zugegeben!) einer höchst individualistischen Weltanschauung: ich bete nicht einfach irgendwas nach, was andere mir vorbeten, sondern versuche immer, mir mein höchstpersönliches Bild über anstehende Fragen zu machen.

    Ich stamme aus einer Familie, die im ganzen Verwandten- und Bekanntenkreis geradezu berüchtigt war für ihre - manchmal ans nervtötende gehende! - Lust an Diskussionen und Streitgesprächen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Fassungslosigkeit von Schul- und Studienfreunden, wenn sie bei uns als Gäste beim Abendessen waren, und ganz anders als bei ihnen zu Hause praktisch immer heftige Diskussionen über alle nur denkbaren politischen und weltanschaulichen Themen mitverfolgen konnten (bzw. mußten). Speziell mein Vater war ein streitbarer konsevativ-liberaler Geist, meine Mutter eine scharfzüngige Kritikerin des Sozialismus (und dazu noch auf Kulturthemen "abonniert"), und mein Bruder ein von manchen 68er-Blödheiten infizierter Diskussionsgegner von geradezu zermürbender Rhetorik. Und ich selbst gehaßt (und geliebt) für meine zynisch-nihilistischen Einwürfe (damals las ich gerade jede Menge Nietzsche, und das merkte man ...).

    So einfach gestrickt, wie das staatsfromm-konformistische Duckmäusertum jener Zeiten ist es bei uns zu Hause nie zugegangen. Das ist eine Erfahrung, die mich prägte - nicht im Sinne einer Übernahme vorgegebener Gedanken, sondern vielmehr in meiner unablässigen Bemühung, mir meine Meinung möglichst immer selbst zu bilden, und auch gegen andere "ohne Rücksicht auf Verluste" zu vertreten.

    Freilich, man wird älter und milder. Und jetzt, am Tor zum Greisenalter ;-) angelangt, nehme ich manche Sache, gegen die ich früher vom Leder gezogen hätte, gelassener. Was freilich an den Standpunkten, die ich mir in jahrzehntelangem Nonkonformismus hart erarbeitet habe - und, leider, auch mit dem Verlust mancher Freunde zu bezahlen hatte, die meine innere Opposition und Dissidenz einfach nicht aushielten und von persönlicher guter Bekanntschaft nicht zu trennen wußten - nichts ändert.

    Aber all das hätte Ihnen bei längerer Lektüre dieses Blogs schon irgendwie selbst aufgefallen sein können. Ist es offenbar nicht - vielleicht schade darum. Aber ich kann damit leben ...

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