... auch "Meinungsforscher" genannt (vermutlich, weil sie etwas zu forschen meinen ...) haben schon vor geraumer Zeit einen recht unsinnigen "Vertrauensindex" gebastelt, mit dem sie Wähler verwirren wollen. Die Fragestellung ist ebenso simpel wie sinnlos: bei jedem abgefragten Namen kann man sich für "vertraue ich" bzw. "vertraue ich nicht" entscheiden. Nun werden von den "vertraue ich"-Stimmen die "vertraue ich nicht"-Stimmen abgezogen und das Ergebnis steht fest.
Erstens ist "Vertrauen" keine Größe, die für einen Menschen in jedem Belang gleichermaßen gilt. Es müßte daher wenigstens gefragt werden "Vertrauen Sie N. in Bezug auf .... - ja/nein?". Ich vertraue bspw. dem Justizminister (und neuerdings Vizekanzler) Brandstetter in Bezug auf seine juristische Expertise durchaus, auch in seine ethischen Qualitäten setze ich einiges Vertrauen, in Bezug auf seine Fähigkeit, sich politisch durchzusetzen und geschickte Intrigen rechtzeitig zu erkennen, traue ich ihm hingegen so gut wie überhaupt nicht!
Wie kurios die Ergebnisse aus diesen Befragungen sind, merkt man, wenn man sich die kumulierte "Hit-/Flopliste" der Jahre 2003 bis 2016 ansieht: da kommt dan eine Total-Nullnummer wie die ehem. Justizministerin Bandion-Ortner auf immer noch stattliche "+ 33", ein Karl Heinz Grasser auf "+45", ein (inzwischen durch das Loch, das er hinterließ, perfekt ersetzter) Ex-Vizekanzler Josef Pröll gar auf "+46", wogegen ein FPÖ-Chef Strache bei "-56", oder ein mächtiger Gewerkschaftsboß Neugebauer auf "-63" landete.
Mit den Wahlergebnissen und sonstigen politischen Erfolgen oder Mißerfolgen, die die betreffenden Politiker erzielten, läßt sich keine wie immer sinnvolle Relation herstellen. Wenig verwunderlich bei einer in sich verfehlten Fragestellung.
Dennoch: als Barometer für die Befindlichkeit der schreibenden Zunft ist der Index ganz brauchbar: je nachdem, wie die Redaktion "gewickelt" ist, werden Einzelergebnisse selektiert (und andere vergessen) und nach Bedarf mit Vormonatszahlen oder auch der Raumtemperatur verglichen. Und so kommt dann eine Schlagzeile heraus wie diese:
Wählervertrauen in Kern und Kurz merklich gesunken
Das Vertrauen der Wähler in NEOS-Chef Matthias Strolz ist stark gestiegen. Wolfgang Brandstetter profitiert von seiner neuen Rolle als Vizekanzler. Doch der Kanzler und der neue ÖVP-Chef haben im Vertrauensindex verloren.
Ist der Kurz-Hype etwa schon wieder vorbei? Stellen ÖVP-Kammerfunktionäre und Landespolitruks dem frischgebackenen Führer der ÖVP die Rute ins Fenster?
Ach, geschenkt ... bis zum Wahltag im Oktober werden noch viele mediale Säue durchs Dorf getrieben werden. Und welche dann durchs Ziel geht, weiß der Liebe Gott, und vielleicht nicht mal der ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Forums-Trolls, die die Kommentarfunktion zugemüllt hatten, machten die Moderation von Kommentaren nötig. Da der Blogbetreiber weder Zeit noch Lust hat, ständig den Blog zu beobachten, können auch mehrere Tage vergehen, bevor ein Kommentarposting freigeschaltet wird. Bitte um Verständnis.
Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die gem. DSGVO notwendige Zustimmung, daß dieser im Falle seiner Freischaltung auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger«-Software vorgegeben ist weiters, daß Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie sie bekanntgeben, gespeichert wird. Dasselbe gilt für für Meldung als »Follower« u. dergl. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars begehren, können Sie dies unter Angabe des bezughabenden Artikels, sowie von Datum und Uhrzeit ihres Kommentars tun. Ihr Kommentar wird dann innerhalb einer dem Blogbetreiber zumutbaren Zeit gelöscht wird (auch dies kann mehrere Tage dauern).
Ob etwaige Daten eines Kommentators (IP-Adresse etc.) von der »Blogger«-Software automatisch gespeichert und/oder weiterverarbeitet werden, entzieht sich der Kenntnis des Blogbetreibers, ist von diesem aber weder beeinflußbar noch kontrollierbar. Zu diesem Fragen wenden Sie sich bitte an:
https://www.google.de/contact/impressum.html
Hier finden Sie auch einen Hinweis zur »Datenschutzerklärung«:
https://policies.google.com/privacy?hl=de
Auf diesem Blog herrscht auch hinsichtlich der Kommentare weitestgehende Redefreiheit. Gelöscht werden jedoch Kommentar
1. durch deren Stehenlassen sich der Blogbetreiber strafrechtlichen Sanktionen aussetzen würde;
2. die dazu dienen, diesen Blog öffentlich zu diskreditieren;
3. Werbeeinschaltungen (auch in Form von Schleichwerbung);
4. persönliche Beleidigungen und ähnliches (bitte argumentieren Sie möglichst sachlich).
5. Kommentare, die ohne oder nur geringen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Artikel oder dem daran schließenden Kommentarverlauf gepostet werden (»off topic«), können — evtl. nach Abwägung der Informationsinteressen im freien Ermessen des Blogbetreibers — durch den Administrator gelöscht werden.
Wem das nicht frei genug ist, dem sei dringend geraten, seinen eigenen Blog zu eröffnen.