Sonntag, 16. April 2017

Liebe Türken!

von Fragolin

Ich weiß, Ihr feiert das Osterfest jetzt nicht so gern wie wir, aber ich gebe Euch einen Tipp: Zumindest der diesjährige Ostersonntagstermin wird Euch lange im Gedächtnis bleiben als Staatsfeiertag zum Ende der kemalistischen Rumpfdemokratie und Beginn der glorreichen Absolutherrschaft des Sultans. Allen, die das ersehnen, meine herzliche Gratulation, mancher bekommt was er verdient, und allen, die das befürchten, mein herzliches Beileid, manche bekommen genau das, was eigentlich die anderen verdienen. Es ist der Abschied jener kleinen Funken Freiheit, die einst durch das national-progressive kemalistische Türkenreich fliegen durften ohne zu einem großflächigen Entzünden der Herzen für die Freiheit zu führen, und die jetzt unter den Stiefeln der national-konservativen Osmanen zertreten werden. Und sollte die, wenn auch knappe, Mehrheit der Türken, die im Neu-Osmanischen Kernland leben, sich gegen die absolute Machtergreifung des radikalmuslimischen Erdowahnsinnigen aussprechen – nun, Ihr habt leider die Rechnung ohne Eure im ach so faschistischen Exil lebenden Glaubensgeschwister gemacht, die besonders deshalb glühende Anhänger des Großsultans in spe sind, weil sie täglich die Nachrichten seiner Jubelhofberichterstatter konsumieren, aber Euren glorreichen Alltag in Wohlstand und Überfluss leider nicht erleben dürfen, der in der Türkei das Leben der einfachen Menschen bestimmt. Diese werden Euch überstimmen, und sie werden fahnenschwenkende Jubelparaden abhalten fern der geliebten Heimat, denn sie dürfen sich darüber freuen, die unangenehmen Folgen, die Euch in der Türkei ereilenn werden, hier im ekligen schweinefressenden Exil nicht erleben zu müssen. Sie werden sich wohl fühlen dabei, Euch ein politisches System auf den Kopf geknallt zu haben, unter dem Ihr leben müsst, aber nicht sie.
Ja, dieser Termin wird Euch erinnerlich bleiben. Den einen als Jubeltag, den anderen als Trauertag. In der Türkei werden viele Türken trauern, aber in Deutschland und Österreich werden viele jubeln.

Vor einigen Jahren, es war so etwa Jahrtausendwende und noch vor Erdogan, hat mir ein sehr gebildeter türkischer Geschäftsmann lächelnd erklärt, früher wären die Fleißigen nach Deutschland als Gastarbeiter ausgewandert, hätten ihre Kinder studieren lassen und die sind dann als tüchtige Geschäftsleute in die Türkei zurückgekehrt und hätten die Wirtschaft dort angekurbelt. Heute gibt es keinen Bedarf für fleißige Arbeiter mehr in Deutschland, aber ein üppiges Sozialsystem, deshalb entsorge die Türkei jetzt ihre Sozialfällen nach Norden und schaffe sich damit sozialen Sprengstoff vom Hals.
Tja, liebe Türken in der Türkei, die Ihr an freie Wirtschaft und Demokratie geglaubt habt, kann wohl sein, dass Euch genau jener Sprengstoff jetzt um die Ohren fliegt. Probleme kann man nämlich nicht verschieben sondern nur parken, zeitweise. Sie schlagen dann aber später umso stärker zurück.

Na dann, schönen Sonntag!

7 Kommentare:

  1. Türkentümler16 April, 2017 08:32

    Diesen diktatorischen Wahltag ausgerechnet auf einen hohen christlichen Feiertag zu legen, ist doch ein weiterer Affront der Musel-Türken gegen uns aus deren Sicht Ungläubige. Das ist fast eine Kriegserklärung.

    Aber kein westeuropäisches Duckmäuser-Schaf macht dazu auch nur leise Mäh.

    Im Gegenteil, viele unserer 'Hirten' liegen schon devot auf dem Knien, um der angeblichen Bruderreligion bequemer hinten rein kriechen zu können.

    Nur noch unterwürfisch widerlich, unser ganzes Willkommensspektakel.

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  2. Eine Niederlage Erdogans wäre schlecht für Europa, denn sie würde letztendlich zu einem Beitritt der Türkei zur EU führen.

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  3. Das sehe ich auch so.
    Außerdem behalte ich immer im Hinterkopf, wie konsequent Erdogan gegen das linke Gesocks vorgeht (s. Yücel).
    Dafür jedenfalls hat er meinen Respekt. Und den von Amerikanern und Russen offenkundig auch, was die Dauer-Kritikaster gegen ihn ja mal nachdenklich machen könnte.

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  4. @Anonym:

    Schon wieder einer, der glaubt, die Feinde seiner Feinde wären deshalb schon seine Freunde ...

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  5. Osmanenschreck17 April, 2017 08:00

    Heute nun liegt das (vorläufige) Ergebnis dieser türkischen Schicksalswahl vor: 53,8% für den machtkonzentrierten Erdowahnkurs und 48,7% für die bisherige demokratische Freiheit.

    Der anatolische Südosten und auch der Südwesten erteilten dem arroganten Möchtegernsultan eine Absage, während ausgerechnet die Deutschtürken, die bei uns wie die Maden im Speck rumkriechen, ihm mit rund 63% die Krone bzw. den Turban aufsetzen wollen.

    Diese spezielle Kraut-Kanak-Attack sollte uns zu denken geben, wird aber wohl, wie schon so viele Warnungen davor, im dummen Schunkelsumpf der schlichten Michelgemütlichkeit wegblubbern.

    Es ist zudem schon länger bekannt, das viele BRD-Musels sich eher ihrem Mittelalter-Koran als unserer Verfassung verbunden fühlen und Gewalt als Mittel zum Zweck (ihrer islamischen Welteroberung) gut heißen. Unsere verantwortlichen Schnarchsäcke in Amt und Würden und etwa die Hälfte unseres Volkes scheinen jedoch so tolleranzbesoffen blind zu sein, dass sie Freund und Feind nicht mehr zu unterscheiden wissen.

    Wir degenerierten Trottel lauern z.B. ja regelrecht vor der lybischen Küste, um auch ja jeden Schlauchboot-Goldjungen retten und heim ins vermeintliche Schlaraffenreich bringen zu können, in dem es gleichzeitig immer mehr eigene Arme gibt, um die sich aber kein Helfersyndrom-Schwein kümmert.

    Unsere Bessermenschen haben allerdings wohl nie genug glaubensradiale nichtsnutzige fremde Mitesser in ihrem Buntland, den es werden munter weitere herbei gekarrt. Und wenn Muddi Multikulti einerseits als gescheitert erklärt und anderseits als Nonplusultra predigt, dann gehorchen die vielen Michelschäfchen devot ihrer Obrigkeit wie bereits seit Jahrhunderten.

    Ob es wohl ein Untertanen-Gen gibt?

    Bei den Piefkes wäre das durchaus vorstellbar.

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  6. @Penseur:

    Ich empfinde keineswegs "Freundschaftliches" für den Herrn Erdogan. Aber ich lasse es mir zu denken geben, dass Trump und Putin offenkundig eine andere Sicht auf ihn haben als nur die von "Islamkritik" bestimmte.

    Und wenn schon - wo bleibt hier und in vielen islamkritischen Blogs die Auseinandersetzung mit dem Regime der Saudis oder auch (um schön "überparteiisch" zu bleiben) der Mullahs in Iran?? Darüber liest man in der islamkritischen Bloggerszene seltsam wenig - dabei ist Erdogan gegenüber diesen islamischen Politgangstern geradezu noch ein Vorzeigedemokrat.

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  7. Cher "Anonym",

    gerade den LePenseur-blog kann man wegen mangelnder Kritik an Saudi-Arabien nicht wirklich schelten! Geben Sie "Saudi" in die Suchfunktion ein, und Sie werden geholfen ...

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