Die Roten wollen sich zu den Grünen kuscheln, mit den Pinken als
Steigbügelhaltern. Und Niedermühlbichler schwadroniert, Yes-we-Kern würde
derzeit zu sehr als links" wahrgenommen und würde jetzt in die Mitte
rücken.
Die Melonen und Mitte? Wenn man Ultralinke mit grüner Farbe übergießt,
wandern sie nicht automatisch in die Mitte, sondern stehen weiter am linken
Rand herum wie auf Krawall gebürstete Topfpflanzen. Wer sich da rankuscheln
will, darf aber keinen Millimeter mittwärts rücken. Ganz im Gegenteil. Und die
NEOS? Wie gesagt: Steigbügelhalter. Das war von Anfang an ihre Bestimmung. Bei
Rot-Grün dürfen sie als Prozentebeschaffer dienen und als Dank dafür die Klappe
halten und mitnaschen. Blau-Schwarz wird es eh nicht geben. Denn entweder
bekommen die Schwarzen genug Stimmen, um zu überleben und stechen Grün und Pink
aus - dann legen sie sich sofort unterwürfig in das altebekannte GroKo-Bett, um
die Pfründe nicht zu verlieren, oder sie werden zerpulvert, dann war's das eh.
Interessant wird es nur werden, wie die Roten es verkaufen, wenn die
weit führende FPÖ vom Zweiten ausgestochen wird - 2000 gab es das mal anders
herum, und viele Genossen haben das bis heute nicht verkraftet. Ob dann
"rechte Recken" auch am Ballhausplatz aufmarschieren, bis sich die
bunte Regierungstruppe auf unterirdischen Schleichwegen verkriechen muss? Man
darf daran ebenso zweifeln wie daran, dass die polizei dem Ganzen ebenso
huldvoll zuschauen würde wie damals.
Und ich freue mich schon auf unsere Medienköter, die wieder fröhlich
kläffen werden, dass der "Rechtsruck" in Europa aufgehalten wurde,
mit einem Kanzler Schulz mit Rot-Rot-Grün in Deutschland und einem Kanzler Kern
mit Rot-Grün-Pink in Österreich. Wellkammisten und Leistungsfeinde unter sich,
alles wird gut, die Antifaschisten feiern und die Bordkapelle der Titanic
spielt die "Internationale".
Tja, all ihr aufrechten Verteidiger einer marxistischen Demokratie und
einer objektiven neutralen ORF-Berichterstattung (Wow, gleich zwei Widersprüche
in einem Satz!), jetzt habt ihr die letzte Chance, nach der Verhinderung des
"ultrarechten Faschisten" Hofer den "Kanzler der Mitte" zu
wählen, der zwar mit der linken Schulter bereits am äußersten linken Rand des
ideologischen Spektrums klebt, aber für jene, die selbst diese Grenze überschreiten
und ideologisch ebenso wie in der Wahl ihrer Mittel rechts wieder rauskommen,
ist sogar der linke Rand noch zu weit rechts.
Die Frage ist, von welchen Säuen sich die SPÖ durch ihre eigenen Hallen
jagen lässt. Man sollte eines nicht vergessen: Kern ist das Ergebnis eines
internen Kampfes, an dessen Ende Faymann den Hardcore-Linken zu weit rechts war
(ja, wir reden hier von dem Faymann, ganz genau dem) und der Neue die nach
rechts abdriftende Partei wieder zurück an die Ziellinie der linken Ultras vom krakeelenden
Rand führen sollte. Glaubt wirklich jemand, die Wahl fiel zufällig auf Kern?
Der macht den Showmaster zur Volksberuhigung, den Dampfplauderer ohne greifbare
Inhalte, den Aal in der Schüssel, den die Volksfestbesucher mit bloßen Händen
greifen sollen, den Martin Schulz ohne Brille, während die Granden im
Hintergrund versuchen, Ruhe in den aufgescheuchten Hühnerstall zu bringen (was,
wie man in Graz und Wien sieht, nicht wirklich gelingt) und den ultralinken
Rand zu beruhigen. Die stehen nämlich kurz vor'm Explodieren, noch vom
antifaschistischen Widerstandskampf gegen den burgenländischen Hofler
nachglühend und von der Wahl Trumps in Amerika schwer traumatisiert. Wenn jetzt
die Roten ernsthaft, und nicht nur im verschmitzten Volksverarschen, auf Bundesebene
eine Koalition mit Blau andenken, knallen denen die Sicherungen raus. Dann
fliegt der Deckel vom Topf und den Roten ihr eigener ultralinker Eintopf um die
Ohren.
Also, wer Rot, Grün oder Pink wählt, wählt die ultimative
Linksregierung. Wenn das die Mehrheit der Österreicher will, dann möchte ich
hier kein Jammern mehr hören, dass die Kiste mit Vollgas gegen den Eisberg
gesteuert wird.
Geliefert wie bestellt.
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