Freitag, 10. Februar 2017

Fuchs du hast das Hirn gestohlen

von Fragolin



Da spielt ein Rathaus-Glockenspiel „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ – wohlgemerkt, ein Glockenspiel, also komplett ohne Text, und eine Veganerin, die in der Nähe arbeitet, fühlt sich davon dermaßen psychisch belastet, dass dieses Lied aus dem Glockenspiel gelöscht werden muss.

Nun möchte ich ja Veganern im Allgemeinen nicht allzu nahe treten, aber dieses Beispiel lässt durchaus den Verdacht in mir keimen, dass der Verzicht auf bestimmte Proteine sich einschränkend auf gewisse Hirnfunktionen auswirkt. Und wenn allein schon das Anklingen von Glöckchentönen mit Ähnlichkeit zu einem Kinderlied, in dem es um Gänse geht, im Kopf dieser Dame die Fleischfressersynapsen so zum Feuern bringen, dass sie mit ihrem Schicksal hadert, sollte sie entweder mal ein ordentliches Schnitzel ordern, um sich in den Griff zu bekommen, oder zu einem guten Hirnklempner gehen. Ich hoffe, die arbeitet allein, denn wenn ich sowas in meinem Büro hätte gäbe es täglich heiße, duftende Leberkäs- oder Brüstelsemmel.

In was für einer Gesellschaft der permanent Angepissten leben wir eigentlich? Die einen rasten aus, wenn sie vor dem Metzger ein Angebotsschild in Form einer Sau sehen, die anderen bekommen Pickel wenn bei einem Fußballländerspeil die deutsche Flagge zu sehen ist und andere bekommen schon von einem Kinderlieder-Glockenspiel einen Rappel. Schneeflöckchen, die dahinschmelzen, wenn sie nur eine Melodie hören, die sie an etwas erinnert, was sie als traumatisierend empfinden. Andererseits aber ausrasten, wenn es nicht nach ihrem Schädel geht.

Warum der Bürgermeister sofort nachgegeben hat, weiß ich nicht, aber wer Limburg kennt – eine wunderschöne restaurierte mittelalterliche Stadt mit sehr wohlhabenden Einwohnern – kann sich denken, dass da irgend eine teure Anwaltskanzlei oder ein gehobenes Architekturbüro oder ähnliches dahintersteckt. Die protzige Doppelbadewanne für den örtlichen Bischof ist da nicht das einzige teure Teil. Da kuscht ein kleiner Kommunalpolitiker schnell mal vor den Begehrlichkeiten einer Angestellten einer Kanzlei. Wie man seinen Spruch „Wir geben der Gans eine Schonzeit…“ auffassen möchte, bleibt jedem selbst überlassen, aber ich beziehe die Gans jetzt mal nicht auf die vom Fuchs gejagte.

„Der Bürgermeister versicherte, dass es sich nicht um ein ideologisch motiviertes Einknicken handle.“

Genau. Und ich versichere, dass ich daran keine Kritik üben möchte, wenn ich sage, ich finde es absolut okay dass sich der luschige Bürgermeister einer Gemeinde sofort weicheierisch unter die Begehrlichkeiten einer einzelnen Querulantin unterwirft, anstatt sie mit diesem Anliegen aus seinem Büro zu kanten.

2 Kommentare:

  1. „Wovon sollt ich satt sein? Ich sprang nur über Gräbelein, und fand kein einzig Blättelein: mäh! mäh!“ Mit leerem Magen, lässt sich Glockenspiel halt nur schwer verdauen.

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  2. An Stelle des Bürgermeisters hätte ich den Text geändert, und zwar etwa auf
    "Veganerin, du hast die Goji-Beeren gestohlen ..."

    Da kommen keinerlei tote Tiere vor, denn die Veganerin wird ja gar nicht erschossen. Aber da der Text ohnehin nicht vom Glockenspiel gesungen wird, ist das Problem hiemit per deklamatorischer Exekutiventscheidung des Bürgermeisters endgültig gelöst.

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