Mittwoch, 18. Januar 2017

Bekotzenswertes: Lästerung am Gendergott

Vermutlich sind Genderismus, Sozialismus und Ökofaschismus deshalb so eng miteinander verwoben, weil sie drei Spielarten derselben Glaubensrichtung sind, einer Glaubensrichtung, die Individuen verachtet und nur Kollektive gelten lässt, eine Glaubensrichtung, in der Macht und Herrschaft dadurch gesichert werden soll, dass es einen Kanon der ewigen und unhinterfragbaren Wahrheiten gibt, der von Hohepriestern gehütet und bewacht wird, der als Rechtskanon genutzt wird, um diejenigen, die den Kanon nicht achten, nicht glauben oder gar der Ansicht sind, er sei Blödsinn mit mindestens religiösem Eifer und zuweilen auch dem Schwert oder Verbrennen am Stab zu verfolgen.
Bereits heute ist es längst Usus, "nicht gendergerechte Sprache" (d.h. Unterlassung des Binnen-I und ähnlicher Blödheiten) mit Abschlägen bei der Benotung oder überhaupt mit der Verweigerung der Zulassung von wissenschaftlichen Publikationen zu ahnden. Ein befreundeter Wissenschaftler war vor einigen Jahren recht fassungslos, als in einem seiner Artikel der mehrfach verwendete Ausdruck "Faktor" (z.B. "Faktor Arbeit" oder "... ändert sich um den Faktor 3") von einer Genderinquisitorin seines Instituts beanstandet wurde, und erst, als er ziemlich scharf rückfragte, ob sie denn ernstlich "von der/die FaktorIn Arbeit" etc. sprechen wolle, sie zum entschuldigenden Einlenken brachte, wobei herauskam, daß die gute Dame ("Dämlichkeit" wäre wohl angebrachter) überhaupt nicht verstanden hatte, daß es dabei nicht um Personenbezeichnungen ging, sondern um Sachbegriffe, und "FaktorIn" daher etwa so sinnvoll ist wie "der/die KonzernIn" (es ging im Artikel um betriebswirtschaftliche Fragen).

Wer Diplomarbeiten oder Dissertationen nicht zuläßt, nicht etwa, weil der wissenschaftliche Wert der Arbeiten methodisch schlampig, oder überhaupt nicht nachprüfbar wäre, sondern deshalb, weil die geforderte Verneigung vom dem Geßlerhut "Genderismus" unterlassen wurde, handelt nicht anders, als die übelsten Inquisitoren eines höchst peinlichen Kapitels der Kirchengeschichte. Und nicht bloß der Kirchengeschichte, denn Inquisitionstribunale kannte der Kommunismus ebenso — und mindestens ebenso blutige!

Dieselben Idioten — nein, pardon: IdiotInnen! Hier ist "gendern" in der Tat angebracht! —, die sich über die Zensur und Bücherverbrennungen der Nazis das Maul zerreißen, betreiben jetzt haargenau dasselbe, und sind zu blöd und/oder verbort, es überhaupt zu merken!

2 Kommentare:

  1. Das sind doch nur Luxusprobleme einer degenerierenden Untergangsgesellschaft. Eine solch ungewöhnlich lange Periode in Frieden und in relativem Wohlstand und Freiheit führt wohl zu derartigen Exzessen; das sind die Menschen nicht gewöhnt und kommen offensichtlich auch nicht damit zurecht. Wird sich aber sicher ändern, wenn den Leuten die Knete ausgeht.

    fuffi

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  2. Ach, werter LePenseur!

    Das ist beklagenswert aber nicht neu in brd und Ösiland. Der Gendergott ist nämlich nur ein Ableger des Holokostabgottes.

    Das juristische Holokostleugnungsverbot ist ja nix anderes - eben die Logik der hexenmordenden Inquisition. Und hier mit noch ganz anderen Strafen! Tiefstes vorwissenschaftliches Denken und natürlich jeder Rechtlichkeit ins Gesicht spuckendes Unrecht.

    Jedoch auch von den allermeisten konservativen und liberalen Biedermännern geduldet.

    Das sich dieses geduldete Unrecht ins bürgerliche Leben durchfressen würde, war mir stets eine Gewißheit.

    Witzig wäre gewesen, wenn Ihr wissenschaftlicher Freund die Wörter wunschgemäß abgeändert hätte und mit einer Fußnote versehen: "Änderung auf zwingenden Wunsch von Frau Dr. Sounso"

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