Mittwoch, 16. November 2016

DiePresse ist alarmiert!

USA: Chaos in Trumps Übergangsteam


Donald Trump.
Donald Trump. / Bild: (c) REUTERS (CARLO ALLEGRI) 
Donald Trump hat große Schwierigkeiten, Schlüsselposten in seiner Regierung mit erfahrenen Fachleuten zu besetzen. Moderate Republikaner warnen davor, für ihn zu arbeiten.

Oliver Grimm sieht daher schreckliche Zeiten auf die USA und die Welt zukommen. Wenn man den Artikel weiterliest, kommt man allerdings zu anderen Informationen, die irgendwie den Weg in die Headline nicht geschafft haben:
Kurz nach Rogers Abgang erklärte Eliot A. Cohen, ein renommierter früherer außenpolitischer Berater von George W. Bushs Außenministerin Condoleezza Rice und davor Politikplaner im Pentagon während George H. W. Bushs Präsidentschaft, dass er entgegen seiner früheren Empfehlung für skeptische konservative Politikfachleute nun davon abrate, für Trump zu arbeiten. „Nach einer Unterhaltung mit dem Trump-Übergangsteam habe ich meine Empfehlung geändert: Haltet euch fern. Sie sind zornig, arrogant, brüllen: ,Ihr habt verloren!‘ Das wird hässlich“, warnte Cohen, Professor für strategische Studien an der Johns Hopkins University in Washington.

Obamas Dilemma

Diese Umwälzungen veranschaulichen den Machtkampf zwischen dem Trump-Team und der etablierten republikanischen Parteispitze. Trump hat diese Konservativen, die vor seinem autoritären Populismus erschreckt sind und sich unter dem Schlagwort „Never Trump“ gegen ihn ausgesprochen haben, mit beinahe ebenso viel Wut angegriffen wie seine demokratische Gegnerin, Hillary Clinton, und den scheidenden Präsidenten, Barack Obama. Dieser steht nun vor einem Dilemma. Einerseits muss er nun mitansehen, wie Trump, der jahrelang an Obamas Geburt in den USA gezweifelt hat, sämtliche politische Errungenschaften seiner achtjährigen Ära zu vernichten plant: von der Krankenversicherungsreform des Affordable Care Act über das Abkommen zur Eindämmung des iranischen Atomwaffenprogramms bis zum Klimapakt von Paris und den strengen neuen Regeln für kalorische Kraftwerke.
Andererseits ist sich Obama seiner staatsmännischen Verantwortung bewusst, eine möglichst reibungslose Amtsübergabe zu fördern, um den USA keinen Schaden durch Chaos in der Regierung zuzufügen.
Also im Klartext: das republikanische Parteiestablishment, das Trump am liebsten per Dolchstoß aus den eigenen Reihen vernichtet hätte, um Killary als "kleineres Übel" (sie gehört ja auch zum Polit-Establishment, wenn auch, zugegeben, einer anderen Subgruppe, und das verbindet doch kollegial ...) den Sieg zu ermöglichen, dieses republikanische Establishment will mit Trump zusammenarbeiten, aber nur um den Preis seines Schwenks auf gewohnt republikanische Linie. Daß das nichts wird, hätte ich ihnen schon vorher sagen können. 

Es ist also nicht so, daß Trump Schwierigkeiten hat, Posten adäquat zu besetzen, sondern eher, daß das republikanische Parteiestablishment Schwierigkeiten hat, seine Maulwürfe dabei unauffällig unterzubringen. Was halt doch ein bisserl ein anderer Sachverhalt ist als der, den uns Oliver Grimm insinuieren will.

Braven Mitarbeitern des transatlantischen Propagandamediums DiePresse fällt das aber natürlich nicht weiter auf ...

8 Kommentare:

  1. "Es ist also nicht so, daß Trump Schwierigkeiten
    hat,Posten adäquat zu besetzen,sondern eher,
    daß das republikanische Parteiestablishment
    Schwierigkeiten hat, seine Maulwürfe dabei
    unauffällig unterzubringen."

    Sehe ich genau so!

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  2. Wenn das Establishment Trump nicht einfangen kann, werden sie ihn erschießen.

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  3. Solange Trump den Hooligan Bannon zum Chefstrategen im White House machen will, gleichberechtigt zum völlig anderen konservativen Establishment-Mann Priebus, wird das nichts mit Frieden mit der Partei. Bannon bekennt sich als gleichermaßen überzeugter Antiislamist wie auch Antisemit. Jenes geht gut in den USA, dieses geht gar nicht.

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    1. Werter Anonymer, Bannon ist das Beste, was Amerika und auch uns geschehen kann. Er ist im übrigen einer von uns!

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    2. Und wer sind "wir", verehrter Libertärer?? Sind "wir" also Antiislamist und antisemitisch?

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  4. Nach allem, was bisher durchsickert (und natürlich auch lügengepresst sein kann), bin ich ziemlich ernüchtert. Bis auf Bannon, der ein authentischer Mann der Bewegung ist, sind sämtliche Namen für wichtige Posten, die jetzt genannt werden oder tw. bereits bestätigt wurden, reine Establishment-Männer.
    Warum macht Trump das, nachdem er gerade aufgrund seines Kampfes gegen das Establishment die Wahl gewonnen hat?

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  5. '.......*ismus-Keule . . .'19 November, 2016 18:12

    @Anonym 1 (16.11.2016 um 22:45)

    Einfach mal die Worte eines Juden/ Semiten zu dem Vorwurf, Stephen Bannon sei ein 'Antisemit' lesen......
    www.achgut.com/Eine_Sternstunde_des_investigativen_Journalismus

    "Sehr geehrter Herr ..... , in ihrem Artikel über Trumps Chefberater Stephen Bannon erwähnen Sie 4 Mal, Vorspann eingeschlossen, Bannon gelte als Antisemit, er operiere antisemitisch am rechten Rand usw. Gibt es dafür irgendeinen Beleg, den zu erwähnen Sie vergessen haben??"
    Darauf folgt Hören-Sagen-Antwort mit der Copy-and-paste-Tastenkombination.

    Ha ha ha..... Sehr lesenswert!

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  6. ' ___*ismus-Keule'21 November, 2016 11:17

    @ 9malkluger Anonym:

    David P. Goldman: "Ich kenne Steve Bannon und habe mit ihm einige lange Diskussionen über Politik geführt. Steve ist entschieden proisraelisch, und es ist einfach lächerlich, zu behaupten, er wäre antisemitisch.
    ...
    Auch andere bekennende Juden, die Bannon kennen – zum Beispiel Joel Pollak – bezeugen seine Unterstützung Israels und seine Freundschaft mit dem jüdischen Volk.
    ... Die Anschuldigungen gegen Steve Bannon sind ein Gewebe von Lügen."
    "Breitbart
    [Bannon leitete Breitbart news] berichtet immer wieder über die Gefahr des Antisemitismus in der ganzen Welt."
    "Aber das Trommelfeuer der Medien des Establishments ... gegen Bannon folgt Goebbels’ Doktrin der Großen Lüge: Wiederhole sie oft genug, und die Leute werden sie glauben, egal wie absurd sie ist."


    spenglerblog.wordpress.com/2016/11/20/-Warum-lügt-man-über-Steve-Bannon

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