USA: Chaos in Trumps Übergangsteam
Donald Trump. / Bild: (c) REUTERS (CARLO ALLEGRI)
Donald
Trump hat große Schwierigkeiten, Schlüsselposten in seiner Regierung
mit erfahrenen Fachleuten zu besetzen. Moderate Republikaner warnen
davor, für ihn zu arbeiten.
Oliver Grimm sieht daher schreckliche Zeiten auf die USA und die Welt zukommen. Wenn man den Artikel weiterliest, kommt man allerdings zu anderen Informationen, die irgendwie den Weg in die Headline nicht geschafft haben:
Kurz nach Rogers Abgang erklärte Eliot A. Cohen, ein renommierter
früherer außenpolitischer Berater von George W. Bushs Außenministerin
Condoleezza Rice und davor Politikplaner im Pentagon während George H.
W. Bushs Präsidentschaft, dass er entgegen seiner früheren Empfehlung
für skeptische konservative Politikfachleute nun davon abrate, für Trump
zu arbeiten. „Nach einer Unterhaltung mit dem Trump-Übergangsteam habe
ich meine Empfehlung geändert: Haltet euch fern. Sie sind zornig,
arrogant, brüllen: ,Ihr habt verloren!‘ Das wird hässlich“, warnte
Cohen, Professor für strategische Studien an der Johns Hopkins
University in Washington.
Obamas Dilemma
Diese Umwälzungen veranschaulichen den Machtkampf zwischen dem
Trump-Team und der etablierten republikanischen Parteispitze. Trump hat
diese Konservativen, die vor seinem autoritären Populismus erschreckt
sind und sich unter dem Schlagwort „Never Trump“ gegen ihn ausgesprochen
haben, mit beinahe ebenso viel Wut angegriffen wie seine demokratische
Gegnerin, Hillary Clinton, und den scheidenden Präsidenten, Barack
Obama. Dieser steht nun vor einem Dilemma. Einerseits muss er nun
mitansehen, wie Trump, der jahrelang an Obamas Geburt in den USA
gezweifelt hat, sämtliche politische Errungenschaften seiner
achtjährigen Ära zu vernichten plant: von der Krankenversicherungsreform
des Affordable Care Act über das Abkommen zur Eindämmung des iranischen
Atomwaffenprogramms bis zum Klimapakt von Paris und den strengen neuen
Regeln für kalorische Kraftwerke.
Andererseits ist sich Obama
seiner staatsmännischen Verantwortung bewusst, eine möglichst
reibungslose Amtsübergabe zu fördern, um den USA keinen Schaden durch
Chaos in der Regierung zuzufügen.
Also im Klartext: das republikanische Parteiestablishment, das Trump am liebsten per Dolchstoß aus den eigenen Reihen vernichtet hätte, um Killary als "kleineres Übel" (sie gehört ja auch zum Polit-Establishment, wenn auch, zugegeben, einer anderen Subgruppe, und das verbindet doch kollegial ...) den Sieg zu ermöglichen, dieses republikanische Establishment will mit Trump zusammenarbeiten, aber nur um den Preis seines Schwenks auf gewohnt republikanische Linie. Daß das nichts wird, hätte ich ihnen schon vorher sagen können.
Es ist also nicht so, daß Trump Schwierigkeiten hat, Posten adäquat zu besetzen, sondern eher, daß das republikanische Parteiestablishment Schwierigkeiten hat, seine Maulwürfe dabei unauffällig unterzubringen. Was halt doch ein bisserl ein anderer Sachverhalt ist als der, den uns Oliver Grimm insinuieren will.
Braven Mitarbeitern des transatlantischen Propagandamediums DiePresse fällt das aber natürlich nicht weiter auf ...
"Es ist also nicht so, daß Trump Schwierigkeiten
AntwortenLöschenhat,Posten adäquat zu besetzen,sondern eher,
daß das republikanische Parteiestablishment
Schwierigkeiten hat, seine Maulwürfe dabei
unauffällig unterzubringen."
Sehe ich genau so!
Wenn das Establishment Trump nicht einfangen kann, werden sie ihn erschießen.
AntwortenLöschenSolange Trump den Hooligan Bannon zum Chefstrategen im White House machen will, gleichberechtigt zum völlig anderen konservativen Establishment-Mann Priebus, wird das nichts mit Frieden mit der Partei. Bannon bekennt sich als gleichermaßen überzeugter Antiislamist wie auch Antisemit. Jenes geht gut in den USA, dieses geht gar nicht.
AntwortenLöschenWerter Anonymer, Bannon ist das Beste, was Amerika und auch uns geschehen kann. Er ist im übrigen einer von uns!
LöschenUnd wer sind "wir", verehrter Libertärer?? Sind "wir" also Antiislamist und antisemitisch?
LöschenNach allem, was bisher durchsickert (und natürlich auch lügengepresst sein kann), bin ich ziemlich ernüchtert. Bis auf Bannon, der ein authentischer Mann der Bewegung ist, sind sämtliche Namen für wichtige Posten, die jetzt genannt werden oder tw. bereits bestätigt wurden, reine Establishment-Männer.
AntwortenLöschenWarum macht Trump das, nachdem er gerade aufgrund seines Kampfes gegen das Establishment die Wahl gewonnen hat?
@Anonym 1 (16.11.2016 um 22:45)
AntwortenLöschenEinfach mal die Worte eines Juden/ Semiten zu dem Vorwurf, Stephen Bannon sei ein 'Antisemit' lesen......
www.achgut.com/Eine_Sternstunde_des_investigativen_Journalismus
"Sehr geehrter Herr ..... , in ihrem Artikel über Trumps Chefberater Stephen Bannon erwähnen Sie 4 Mal, Vorspann eingeschlossen, Bannon gelte als Antisemit, er operiere antisemitisch am rechten Rand usw. Gibt es dafür irgendeinen Beleg, den zu erwähnen Sie vergessen haben??"
Darauf folgt Hören-Sagen-Antwort mit der Copy-and-paste-Tastenkombination.
Ha ha ha..... Sehr lesenswert!
@ 9malkluger Anonym:
AntwortenLöschenDavid P. Goldman: "Ich kenne Steve Bannon und habe mit ihm einige lange Diskussionen über Politik geführt. Steve ist entschieden proisraelisch, und es ist einfach lächerlich, zu behaupten, er wäre antisemitisch.
...
Auch andere bekennende Juden, die Bannon kennen – zum Beispiel Joel Pollak – bezeugen seine Unterstützung Israels und seine Freundschaft mit dem jüdischen Volk.
... Die Anschuldigungen gegen Steve Bannon sind ein Gewebe von Lügen."
"Breitbart [Bannon leitete Breitbart news] berichtet immer wieder über die Gefahr des Antisemitismus in der ganzen Welt."
"Aber das Trommelfeuer der Medien des Establishments ... gegen Bannon folgt Goebbels’ Doktrin der Großen Lüge: Wiederhole sie oft genug, und die Leute werden sie glauben, egal wie absurd sie ist."
spenglerblog.wordpress.com/2016/11/20/-Warum-lügt-man-über-Steve-Bannon