Samstag, 3. September 2016

Bemerkenswertes Eingeständnis!

„Outing“ Papst Benedikts XVI: Heiliger Vater, ich bitte Sie um Entschuldigung




Von Dr. David Berger

Anlässlich der anstehenden Veröffentlichung eines Interviewbuches mit Papst Benedikt XVI. durch Peter Seewald hat mich ein Journalist einer großen Zeitung vor einigen Tagen gefragt, ob ich „mein Outing von Papst Benedikt XVI“, das ich damals „im ZDF und Stern-TV im Sommer 2012 gewagt habe“, in einem umfangreicheren Interview wiederholen möchte.

Ich habe ihm – ohne nur eine Sekunde zu überlegen – eine klare Absage erteilt.
Sich für ungerechtfertigte Anschuldigungen zu entschuldigen, sollte selbstverständlich sein. Sollte, wohlgemerkt! Wer immer in die peinliche Lage kommt, sich entschuldigen, oder in die noch weit peinlichere, auf die Entschuldigung eines anderen warten zu müssen, wird wissen, daß von "selbstverständlich" keine Rede sein kann. 

Umso bemerkenswerter ist daher, was Dr. David Berger hier unternahm: nicht bloß eine halbherzige Richtigstellung, wie sie z.B. in Zeitungen selten, aber doch (und merklich zähneknirschend) vorkommt, sondern eine echte und glaubhafte Bitte um Entschuldigung. Chapeau!



5 Kommentare:

  1. Beweis für die Auferstehung = Beweis für Existenz von Gott
    Dem Menschen nicht möglich. Glauben ist eben KEIN Wissen. Und Beweise braucht man für WISSEN nicht Glauben.

    Es ist erstaunlich, daß es immer wieder versucht wird. Gewisse Dinge scheint man nicht hinnehmen zu wollen auch wenn "Wollen" gar nichts bringt.

    Glauben ist komplett subjektiv, einen objektiv "richtigen" Glauben gibt es nicht. Wissen geht immer nur bis zu irgendeinem Punkt darüber hinaus fängt num mal Glaube an.

    Ich sehe das mit der Auferstehung aber durchaus als nicht so kritisch an.
    "Das Schöne an dieser Frage ist: Sie zielt ohne Umschweife auf das Zentrum des christlichen Glaubens. "

    Nein tut es nicht. Der Zentrum des Glaubens ist. Existiert EIN Gott. Frage wie heilige Geist und Sohn Gottes gingen sind nicht der Kern. Vor dem NT war nicht die Rede von einem Sohn Gottes, trotzdem geht es auch im AT um christlichen Glauben.

    Die andere christliche Frage die m.E. zentral ist. Gibt es eine Seele? Betrachten wir den "üblichen" Gang der Dinge wird ein Mensch wieder zu Staub. Gott müsste wohl in der Lage zu sein Staubkörner zu finden die zu einem Menschen gehörten. Dann hat er aber nur einen Körper, woher nimmt er das Leben oder auch die Seele? Kann er Sie beliebig erzeugen? Wahrscheinlich ja, dann bräuchte man aber auch keine Seele für die Errichtung eines Menschen, gibt es Seelen, ist die Frage wo schwirren die herum wenn der Körper tot ist? Also ist eine zentrale Frage woher kommt die Seele, wo bliebt Sie wenn ein Körper stirbt und wie wird dann gerichtet? Nur über die Seele oder auch den Körper.

    Ich sehe die Auferstehung des Körpers nicht als zwingende Grundlage für Christen. Daher liegt für mich die Frage auch nicht im Zentrum des Glaubens.

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  2. Erich meint dazu:
    Ich muss FDominicus widersprechen: auch heute noch glauben (gläubige) Juden an ihren Gott ohne dass dabei irgendeine Auferstehung nötig ist. Ich schließe mich hier (ausnahmsweise) einem gewissen Paulus an (dem eigentlichen Begründer der christlichen Kirchen), der das Christentum an die Auferstehung Jesu Christi bindet. Das Christentum steht und fällt doch mit Jesus; dass er Gottes Sohn ist, der am dritten Tage von den Toten wieder auferstanden ist. Wer das nicht glaubt kann kein Christ sein (gilt übrigens ebenso für die Trinität, dem zweiten Herzstück des Christentums). Was sonst noch ein Katholik im Speziellen glauben muss (!) steht im dicken Katechismus, den Kardinal Ratzinger vor vielen Jahren herausgegeben hat.

    Das Problem ist natürlich, dass nichts von diesen Ereignissen historisch nachweisbar ist; immerhin wurde Gottes Sohn gekreuzigt und war danach trotzdem wieder unter den Lebenden. Ich denke, LePenseur hat nicht nur den Detering gelesen sondern die reichhaltige kritische Literatur zu allem, was Religion und im Speziellen das Christentum betrifft (Deschner, Dawkins, Kutschera, Hitchens, Schmid-Solomon, Ben-Chorin, Herrmann, Onfray usw.usw.) oder die Thora hinterfragt (Finkelstein!).

    Wenn Tacitus "Christen" erwähnt heißt das ja nur, dass es zu seiner Zeit Menschen gab, die sich als Christen bezeichneten. Auch der "berühmte" Pliniusbrief, sofern er echt ist, besagt nichts anderes. Cäsar erwähnt ja auch seltsame Tiere in Germanien, die sich an Bäume anlehnen und nicht von selbst aufstehen können, ohne dass es diese Spezies wirklich je gegeben hat. Man sollte alte Schriften mit der nötigen Distanz lesen.

    Religion beruht immer rein auf Glauben, der von einer Priesterkaste entsprechend verwaltet wird. Wieso Theologie auf Universitäten genauso wie Physik oder Mathematik "gelehrt" wird bleibt daher für viele ein Rätsel.

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  3. Sie haben recht, was ich korrigierte. Und jetzt weiß ich auch wo dieser Eintrag gelandet ist. Mein Fehler. Auferstehung oder Wunder sind alles keine Voraussetzung für Glauben. Im Gegenteil, es wurde ja immer auch gesagt, erwartet keine Wunder. Was aber wohl für Glauben im Endeffekt unumgänglich ist wunder ist ja "reiner" Glaube.

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  4. Cher Erich,

    Das Christentum steht und fällt doch mit Jesus; dass er Gottes Sohn ist, der am dritten Tage von den Toten wieder auferstanden ist. Wer das nicht glaubt kann kein Christ sein (gilt übrigens ebenso für die Trinität, dem zweiten Herzstück des Christentums).

    Dann wäre ich nach Ihrer Definition kein Christ, denn ich glaube weder an eine Auferstehung von Jesus "am dritten Tage" (nämlich: in einem anderen Sinne als dem, der in vielen Religionen und Kulturen verbreitet ist, daß nämlich die Seele erst nach eine gewisse Zeit nach dem Tode den Körper "ganz" verläßt), noch halte ich das Dogmenkonstrukt "Trinität" für glaubhaft.

    Ihr Problem (nicht meines) dabei ist: ich betrachte mich trotzdem als Christ! Da ich weder Buddhist, Hindu, Shintoist, Konfuzianer, Taoist, Moslem, Jude, Sikh (deren Überzeugungen, Schriften, Überlieferungen mir allesamt recht fern stehen) etc. bin, jedoch weite Teile der christlichen Überlieferungen und Schriften für mich Relevanz haben - was wäre ich denn sonst?

    Was die "kritische" Literatur betrifft: ich kenne sie zum Teil - und sie interessiert mich nicht allzu sehr. Deschner & Co. mögen bei anderen mit ihren Tiraden punkten; bei mir eher nicht.

    Mir ist ein unaufgeregter, philosophisch konnotierter Unitarismus (warum wohl brachte ich auf meinem Blog so häufig unitarische Predigten eines Rev. Darlison etc.?) weitaus lieber. Lieber die Jefferson Bible als Deschners Kriminalgeschichten ...

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  5. Interessant! Was übrigens wenig bekannt ist: auch der - von Hause aus natürlich norddeutsch-lutherische - Thomas Mann wandte sich in seiner Exilszeit in den USA der Unitarier-Kirche dort zu! Das kam seinem "praktischen" von keines dogmatischen Gedankens Blässe angekränkelten Chritentum sehr entgegen.

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