Freitag, 8. Juli 2016

"Das Land verneigte sich vor Heinz Fischer"

... titelt der "Kurier" pathetisch. Nun, das Land wohl nicht, bloß seine (insbes. großkoalitionären und links/grünen) Politruks. Auch LePenseur läßt's mit einem Achselzucken bewenden (was Fischer wohl ebensowenig kratzen wird):
Alles, was in der Republik Rang und Namen hat, ist am Freitag ins Parlament geeilt, um sich von Bundespräsident Heinz Fischer zu verabschieden, der heute nach zwölf Jahren aus seinem Amt scheidet. Zur festlichen Sitzung im historischen Sitzungssaal fanden sich Regierung, Abgeordnete und Landeshauptleute ebenso ein wie die Alt-Kanzler sowie die noch lebenden Präsidentschaftsgattinnen. Elisabeth Waldheim und Margit Klestil-Löffler waren in der Loge direkt neben den ehemaligen Regierungschefs wie Werner Faymann (SPÖ) positioniert, der seinen ersten größeren öffentlichen Auftritt nach seinem Rücktritt hatte und Zeit zum Plaudern mit Wolfgang Schüssel (ÖVP) fand. Auch Franz Vranitzky (SPÖ) wohnte dem Festakt bei. Ebenso vertreten waren die Kirchen und Religionsgemeinschaften, etwa durch Kardinal Christoph Schönborn. Die Höchstrichter ließen sich den Abschied des populären Staatsoberhaupts ebenfalls nicht entgehen.
Na ja, Feierstundenlyrik halt. Doch da er ja noch nicht verstorben ist (wo die Pietät geböte, mit Kritik zurückzuhalten), darf man aus diesem Anlaß durchaus hinweisen, daß Heinz Fischer keineswegs der "Bundespräsident der Herzen" ist (oder je war), zu dem er jetzt hochgejubelt werden soll. Er wurde seinerzeit beim ersten Antreten keineswegs mit bemerkenswerter Mehrheit gewählt, war Zeit seines Amtes immer bemüht, insbesondere der roten Seite gefällig zu sein, und in allen wichtigen und wirklich brennenden Fragen von einer so unverbindlichen Belanglosigkeit, daß es schon fast wehtat! Wenn in ihrer Rede die Nationalratspräsidentin Bures noch Extra-Rosen streut, und meint:
"Als Staatsoberhaupt haben Sie immer die richtige Balance gefunden zwischen der Würde, die ein Bundespräsident auszustrahlen hat, und der Ungezwungenheit, die den Menschen und Menschenfreund Heinz Fischer zum Vorschein gebracht hat."
... dann läßt sie damit einen Begriff von "Würde" erkennen, der bei ihr fürwahr nicht überrascht, aber mit echter Würde etwa so viel Ähnlichkeit hat, wie eine Dönerbude mit einem Haubenlokal. Nun gut, nach echter Würde besteht (weltweit) offenbar wenig Nachfrage ...


Dem scheidenden Bundespräsidenten sei ein beschaulicher Lebensabend gegönnt. Vielleicht findet er sogar Zeit, die eine oder andere .. ähm ... Fehlentscheidung zu bedauern. Ja, wenn er denn je eine Entscheidung getroffen hätte. Oder über die Worte an die Gemeinde von Laodizea zu meditieren (Apok. 3, 15f.):
Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.…

3 Kommentare:

  1. Über die Affäre Wiesenthal und Fischers Rolle dabei ist auch schon lange der Mantel des Schweigens gebreitet ...

    FritzLiberal

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  2. Dass Menschen, die einst Drahtzieher von ausländischen Sanktionen gegen das eigene Volk waren, weil dieses es wagte falsch zu wählen, überhaupt Präsident werden dürfen, ist schon seltsam.
    Aber mit dem nächsten sieht es da ja auch nicht besser aus. Der will sein Land in einem größeren Staatenkonglomerat komplett aufgehen lassen und damit faktisch abschaffen.
    Sowas gab es seit der letzten DDR-Regierung auch nicht mehr.
    Ich bin mal gespannt, welche Unappetitlichkeiten Van der Brüssel im Wahlkampf wieder auspackt. Den ganzen September dürfen wir uns auf Ekelkommentare freuen. Da wird kein Auge trocken bleiben und seinen "Unterstützern" keine Schublade zu tief liegen, wetten?

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  3. Nicht nur die Taten dieser Leutchen, auch ihr Anblick spricht Bände!
    Doch der Pöbel ist stets blind, hat "Traumglotzkugeln" (Heine).
    "Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte." (Goethe)

    Die Körpergröße des roten Fischers - zumal neben Lady Obama - ist neben seiner sympatischen Visage ein erster Hinweis. Fischer ist ferner, neben Kohn & Chohen (und allen Variationen) ein bei den "Auserwählten" häufiger Name.
    Aber die bis in die Knochen gehende linke Gesinnung und die Taten sind viel sprechender dafür, welchem Volk tatsächlich die treue gilt (doch, doch, die können ganz völkisch treu sein!).

    Ebenso spannend finde ich den Anblick "Lady" Obamas hier. Die hat ja ein breiteres Kreuz als ihr "Mann"! Dem "Völkchen" kann man ja jede Trümmertranse als Lady aufbinden.

    Wer "Des Kaisers neue Kleider" nicht mehr im Wähnen hat, sollte es sich mal wieder in Erinnerung bringen: was war man doch früher in Sachen Massenpsyche schon gebildet!

    grantelt
    Krzws.


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