Donnerstag, 14. April 2016

Rätselhaftes Begehren



Wenn einer sonst nichts schafft und kann,
Dann strengt er gern Prozesse an —
Wie jetzt der stolze Kurden-Schlächter
Und (fraglos!) Menschenrechts-Verächter
(Erübrigt sich zu sagen, wer —
Na, sagen wir halt einfach: er) …

Sein Klagsbegehren ist pikant:
Hat Böhmermann doch anerkannt,
Daß man den Türkenvolks-Beglücker
Nun eben nicht als Ziegenficker
(Und weiter so) bezeichnen kann —
Was demnach will der gute Mann?

Wenn ihm das scheint’s nicht recht gefällt,
Rein logisch sich die Frage stellt:
Will er nicht bloß fürs Volksbeglücken
Gerühmt sein, will fürs Ziegenficken
Er auch Applaus? — wie sonst erklären
Das rätselhafte Klagsbegehren,

Daß Böhmermann mit dem Gedicht
Nicht sagen darf, es sei aus Sicht
Des deutschen Strafrechts streng verboten
Mit derartig obszönen Zoten
Das Türken-Oberhaupt zu schmähen —
Dies kann, rein logisch, nur so gehen!

Und so sieht der Jurist voll Staunen
Wie solche unbedachten Launen
In Anbetracht des Denk-Gesetzes —
Trotz aller anwaltlichen Ezzes —
Schlußendlich sich erweisen wie
Der sprichwörtliche Schuß ins Knie …




Nachbemerkung: dies ist selbstredend keine Erdoǧan-Schmähkritik, sondern ein Erdoǧankritiker-Schmäh, und darüber hinaus ohne jeden Zweifel Kunst — so kunstvoll, wie die vorstehenden Verse in vierfüßigen, gereimten Jamben dahinfließen!

3 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Penseur,

    die Reime mögen stimmen; inhaltlich ist dieser Beitrag unter Niveau. Ich bedaure es, dies sagen zu müssen.

    J.B.

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  2. Cher (chère?) J.B.,

    bisweilen bin ich auch etwas traurig und ein Stück weit betroffen, was mir die Muse der Dichtkunst inspirativ so einflüstert ...

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  3. Jetzt wird es eng für Böhmermann: jetzt zeigt ihn auch der Zentralrat der Ziegen an:
    http://www.der-postillon.com/2016/04/zentralrat-ziegen-bohmermann.html

    :)

    FritzLiberal

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